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164 - Der Todessarkophag

164 - Der Todessarkophag

Titel: 164 - Der Todessarkophag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Handtasche.
    „Sehr ängstlich hat deine Freundin aber nicht geklungen", stellte ich fest.
    „Vielleicht hat sich dein Freund Olivaro getäuscht, mein lieber Rian", meinte sie. „Du verdankst ihm einiges, doch ich kann ihn noch immer nicht leiden. Er war ein Schurke, der uns immer wieder belogen hat. Ich fürchte, daß er auch diesmal wieder irgendeinen schändlichen Plan verfolgt, der uns nur schaden wird. Das wird die Zukunft weisen. Ich schlage vor, daß wir uns mal ein wenig frisch machen. Gegen ein ausgiebiges Essen hätte ich auch nichts einzuwenden."
    Da waren wir wieder einmal einer Meinung. Im Moment konnten wir ohnehin nichts unternehmen. Wir mußten warten, bis sich Rebecca meldete.

    Als sich die Munante-Sippe zu Beginn dieses Jahrhunderts durchgesetzt hatte, ließ Hermano in allen bedeutenden Städten Südamerikas Paläste erbauen, die höchst unterschiedlich gerieten. Bedeutende Architekten griffen seine abstrusen Ideen begeistert auf, zeichneten die Pläne und gingen bereitwillig - doch gegen ihre Überzeugung - auf alle Änderungsvorschläge ein. Don Hermano gab sich zwar gelegentlich den Anschein, als wäre er kultiviert, doch im Grunde war er ein höchst primitiver Dämon. So entstanden einige Bauten, die abscheulich und kaum bewohnbar waren.
    Das Munante-Haus in Santiago de Chile war ein gutes Beispiel für seinen absonderlichen Geschmack. Es stand in einem französischen Park, mit einer Zelthaube, Springbrunnen und Statuen, die Götter der alten Kulturvölker darstellen sollten. Das Haus mit den weißen Säulen, der Halle aus Marmor und den großen Fenstern unterschied sich gründlich von der einheimischen Architektur mit den Patios, den Galerien und kleinen, dunklen Zimmern. Es war ein herrschaftliches Haus, geschaffen für einen verrückten Millionär, aber höchst ungeeignet für einen Dämon, der das grelle Tageslicht nicht liebte.
    So stand der Palast oft jahrelang leer, denn er wurde immer wieder völlig umgebaut. Nun gab es gewaltige Türme, Kellergewölbe, Wendeltreppen, die ins Nichts führten, Türen, die ins Leere mündeten, Ein Haus, in dem man Tage benötigte, um sich zurechtzufinden.
    Hier residierte Fernando Munante-Camaz, der vor ein paar Jahren eine der Lieblingstöchter Don Hermanos geheiratet hatte. Sein Weib war durch und durch verdorben, eingebildet und arrogant wie alle Abkömmlinge der Munante-Sippe.
    Die Geilheit hatte sie von ihrem Vater geerbt, der berüchtigt war, daß er keine der jungen Dämoninnen verschonte. Gefiel ihm eine, dann erfreute er sich ungeniert an ihren Reizen. Aber sein Verlangen beschränkte sich nicht auf weibliche Mitglieder der Familie, gefiel ihm ein Menschenkind, dann nahm er sie einfach. Um die Bastarde, die er so zeugte, scherte er sich überhaupt nicht. Unter den Machos in der Familie wurde er neidvoll bewundert. Sein Jähzorn war berüchtigt.
    Man raunte sich zu, daß der Macho-Patron wie ein Vampir in einem Sarg schlafe, und sein Leibdiener sollte ein Skelett sein, das schon in Spanien seinem Vater gedient hatte.
    Dies alles war Fernando Camaz bekannt gewesen, doch es hatte ihn nicht gestört, denn eine Heirat mit einer von Don Hermanos Töchtern ließ ihn in der Hierarchie der südamerikanischen Sippen zu einer nie erwarteten Höhe aufsteigen. Seine Freunde beneideten ihn, und es störte ihn nur wenig, daß Ferula in die Dämonenehe nur eingewilligt hatte, um endlich von ihrem Vater loszukommen. Fernando Munante-Camaz war in seinem Clan als hervorragender Magier bekannt, was aber nicht viel besagte, da den südamerikanischen Sippen der Vergleich mit Dämonen aus anderen Ländern fehlte. Er war stolz darauf, daß er wie Errol Flynn aussah. Täglich sah er sich einen seiner Filme an. Nach dem Anruf seines Schwiegervaters war er für einige Minuten wie gelähmt gewesen. Weshalb interessierte sich Don Hermano für eine so unwichtige Vampirin wie Rebecca?
    Vor drei Jahren hatte Fernando sie auf einer Party kennengelernt. Sie war eine äußerst aufregende Dämonin, ein wenig dumm und naiv, doch nur zu gerne hätte er sie im Bett genossen, aber dazu war es nicht gekommen.
    Endlich erwachte er aus seiner Erstarrung. Üblicherweise meldeten sich Mitglieder der Schwarzen Familie unmittelbar nach ihrer Ankunft in einem der südamerikanischen Länder beim zuständigen Führer der Munante-Sippe. Aber meist kündigten sie ihr Eintreffen schon einige Zeit vorher an.
    Vor ein paar Jahren hatte er Don Hermano ein Überwachungssystem vorgeschlagen, das jede

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