Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
164 - Der Todessarkophag

164 - Der Todessarkophag

Titel: 164 - Der Todessarkophag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
durch endlose Kakteensteppen in Richtung Bermejo-Paß führte. Dabei testete ich den Wagen ordentlich. Nach zwanzig Kilometer Fahrt kehrte ich nach Santiago zurück. Es war dunkel geworden, und abschließend drehte ich noch ein paar Kreise, suchte einen Parkplatz in der Nähe des Hotels, blieb noch eine Viertelstunde sitzen und prägte mir die beste Route zum Munante- Haus ein.
    Als Treffpunkt hatten wir das Hotel-Restaurant ausgemacht. Da Coco sicherlich nichts essen würde, studierte ich bereits die Speisekarte eifrig. Liebend gern hätte ich mir ein üppiges Abendbrot gegönnt, doch wie ich aus Erfahrung wußte, war das einer der größten Fehler, den man in einem fremden Land begehen konnte. Eine klare Suppe und anschließend einen Fisch, der hervorragend schmeckte, das war es. Dazu genehmigte ich mir eine halbe Flasche Weißwein, der gut zum Fisch paßte.
    Um zweiundzwanzig Uhr erschien endlich Coco, deren Kleidung bei den Gästen auf Ablehnung stieß. Hier kleidete man sich zum Abendessen elegant, und Coco in ihren uralten Jeans, den bequemen Turnschuhen und dem dünnen Pulli, unter dem sie nichts trug, war hier so auffallend wie ein Exhibitionist in einer Klosterschule.
    Ich bestellte für sie eine Flasche Mineralwasser, und sie erzählte mir in einem Kauderwelsch aus sechs verschiedenen Sprachen, was sie und Rebecca alles festgestellt hatten. Über ihren Plan machte sie nur Andeutungen. Für mich war er völlig verrückt.

    Fernando Munante-Camaz war ein wenig nervös. Immer wieder überprüfte er alle seine Maßnahmen und prägte sich Don Hermanos Anweisungen ganz genau ein.
    Sein Bruder hatte Rebecca bis Antofagasta verfolgt. Geduldig hatte er sie auch weiterhin beobachtet, bis sie abgeflogen war. Im Flugzeug war einer von Fernandos entfernten Verwandten mitgeflogen, und ab der Landung in Santiago hatte er selbst die Überwachung beaufsichtigt, doch die Vampirin hatte sich völlig unverdächtig benommen. Ihr Hotelzimmer hatte sie den ganzen Tag nicht verlassen. Fernando hatte nach ihren Fledermausgeschöpfen gesucht, doch sie nicht entdeckt.
    Genau eine halbe Stunde vor Mitternacht verließ sie das Hotel, stieg in ein wartendes Taxi und näherte sich dem Munante-Haus.
    Ferual, seine Frau, hatte heute zurückkommen wollen, doch ihr Vater hatte sie nach Mexiko geschickt. Niemand sollte Fernando stören, dessen Unruhe sich steigerte, je näher Rebecca kam.
    Es kann nichts geschehen, versuchte sich Fernando zu beruhigen. Aber es wäre ihm lieber gewesen, hätte sich sein ungeliebter Schwiegervater im Haus aufgehalten.
    Das Taxi fuhr eine der prächtigen Straßen entlang.
    Fünf Minuten noch bis zur Geisterstunde…

    Von ihrer Unrast ließ sich Rebecca nichts anmerken, dem Fahrer hatte sie ein paar Geldscheine hingeschoben und ihn ersucht, daß er während der Fahrt den Mund halten sollte.
    Der Indio hatte ihre Anweisungen strikt befolgt. Nur gelegentlich warf er einen Blick in den Innenspiegel und musterte seinen Fahrgast. Selten zuvor hatte er eine schönere Frau gesehen. Ihr pechschwarzes Haar war kunstvoll aufgesteckt und mit Bändern verziert. Ein hauchdünner, knallroter Mantel verbarg ihre Figur und ließ nur die aufreizenden Formen ahnen.
    Zwei Minuten vor Mitternacht hielt das Taxi vor dem schmiedeeisernen Tor, das die Hauszufahrt absperrte.
    Rebecca schwebte auf das Tor zu, das sich geräuschlos öffnete. Huldvoll schritt sie auf das palastähnliche Gebäude zu. Während des Gehens schlug sie den Mantel zurück, der nun wie eine Art Schleier hinter ihr her wehte.
    Auf den Marmorstufen vor dem Haus erwartete sie Fernando Munante-Camaz, der den Atem anhielt, als sie vor ihm stehenblieb und leicht den Kopf senkte. Ganz bewußt hatte sie die uralte Kleidung einer Dame der minoischen Kultur gewählt. Das enge, vorn offene Mieder ließ ihre Brüste frei, und der lange Rock reichte bis zum Boden.
    Wie eine Göttin aus Knossos, dachte Fernando verwirrt. Er stotterte wie ein Teenager, der erstmals eine Frau in seine Bude bittet. Rebecca hatte auch nicht mit verwirrenden Düften gespart, die seine Gier erweckten.
    Für die nächsten Minuten vergaß er völlig, was er eigentlich mit ihr vorhatte, und genau dies hatte Rebecca bezweckt. Während sie die Halle durchquerten, löste Rebecca die Spange an ihrem Hals, und der Mantel rauschte zu Boden.
    „Ich bin über deine Einladung sehr erfreut, Don Fernando", sagte Rebecca mit sinnlicher Stimme. „Ich wollte dich schon seit langer Zeit näher kennenlernen."
    Er

Weitere Kostenlose Bücher