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164 - Mr. Samba - Mr. Tod

164 - Mr. Samba - Mr. Tod

Titel: 164 - Mr. Samba - Mr. Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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geworden.
    Kein Adonis, aber Luana redete sich ein, ihn trotzdem lieben zu können, wenn er ihr im Gegenzug dafür ein paar Türen aufstieß. Eine Hand wäscht bekanntlich die andere.
    Mason hatte wulstige, stets feuchte Lippen, war ein glatzköpfiger Dickwanst, verfügte aber über hervorragende Verbindungen zur Theaterund Filmwelt.
    Alles, was in dieser Branche Rang und Namen hatte, kannte Neil Mason, Da konnte man schon mal beide Augen zudrücken und sich einbilden, es mit Robert Redford zu tun zu haben.
    Mason war bekannt dafür, daß er prinzipiell nur dann etwas für eine Schauspielerin tat, wenn er zuerst von ihr bekommen hatte, was er wollte.
    Allerdings durfte sie es ihm nicht zu leicht machen, sonst erinnerte er sich hinterher der vielen Versprechungen nicht mehr, die er gemacht hatte.
    Luana Corman hatte den Agenten heute zum zweitenmal abblitzen lassen und hoffte, daß das richtig gewesen war.
    Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte er sie schon am ersten Abend haben können, aber das wäre mit Sicherheit verkehrt gewesen, deshalb vertröstete sie ihn mit schönen Sprüchen und schickte ihn mit vielen Streicheleinheiten nach Hause.
    Nun, morgen würde Neil Masons großer Tag sein, der Tag, an dem sie ihm all seine Wünsche erfüllen würde.
    Vor 15 Minuten war Neil nach Hause gefahren, und Luana saß nun allein bei ihrem Gute-Nacht-Drink, dem letzten für heute. Sie würde die Drinks in Zukunft etwas reduzieren müssen, denn sie bekamen ihrer Figur nicht. Wer interessiert sich schon für schwammige, aufgedunsene Schauspielerinnen?
    Noch war sie davon meilenweit entfernt, aber es konnte dazu kommen, wenn sie nicht rechtzeitig bremste. Sie hatte ihren Scotchkonsum erhöht, nachdem es mit Barry aus gewesen war, und nun brauchte sie etwas Starkes, damit Neil etwas besser aussah.
    Jeder Scotch, den sie trank, war für Neil Mason die reinste Schönheitskur, aber die vielen Drinks durften nicht zur lieben Gewohnheit werden.
    Nachdem sie ihr Glas geleert hatte, hatten ihre Glieder die richtige Bettschwere. Sie würde tief und traumlos schlafen und sich morgen gut fühlen.
    Das war sehr wichtig, denn wenn sie sich gut fühlte, sah sie auch gut aus, und wenn sie gut aussah, würde Neil Mason anbeißen, und wenn er angebissen hatte, würde er ihr als Dank für geleistete Liebesdienste ein Engagement bei Film oder Fernsehen verschaffen.
    Als sie die Gläser in die Küche trug, läutete es an der Tür. Neil? fragte sie sich. Brachten ihn die Streicheleinheiten so sehr auf Touren, daß er nicht unverrichteter Dinge nach Hause fahren konnte?
    Sie begab sich in die Diele, warf einen Kontrollblick in den goldgerahmten Wandspiegel, fand, daß sie sexy aussah, wandte sich der Tür zu und öffnete mit einem verheißungsvollen Lächeln, das jedoch sofort verschwand, als sie Barry Shaddock erkannte.
    »Hast du dich in der Adresse geirrt?« fragte sie spröde.
    »Hi, Baby«, sagte er mit belegter Stimme. »Darf ich reinkommen?«
    »Seit wann fragt Barry Shaddock? Seit wann hat er Manieren?« Sie musterte ihn und fand, daß er anders aussah, als sie ihn in Erinnerung hatte. Er war nicht mehr der strahlende, erfolgverwöhnte Siegertyp. Irgend etwas in ihm schien geknickt zu sein.
    Irgend etwas an ihm weckte ihr Mitleid. Er schien Schwierigkeiten zu haben, und sie brachte es nicht übers Herz, ihn fortzuschicken. Langsam wich sie zur Seite und gab die Tür frei.
    Er bewegte sich nicht so locker und geschmeidig wie sonst, ging steif und verkrampft, und sie bemerkte, daß sein Jackett auf der Seite eingerissen war.
    »Hattest du eine Schlägerei?« fragte Luana.
    Sein Blick schweifte suchend umher. »Bist du allein?«
    »Um diese Zeit meistens.«
    »Ich wußte nicht, wohin ich sollte.«
    »Hast du das große alte Haus mit dem gepflegten Garten nicht mehr?«
    »Dort kann ich mich nicht blicken lassen«, antwortete er.
    »Wegen der Polizei? Sucht man dich?«
    Er lachte bitter. »Wenn es bloß die Polizei wäre, mit der würde ich fertig werden. Mach die Tür zu.«
    »Ist in der Londoner Unterwelt ein Konkurrenzkampf ausgebrochen? Macht dir jemand deine Position streitig?«
    »Mir trachtete jemand nach dem Leben, wenn du es genau wissen willst. Ich hatte großes Glück, mit einem blauen Auge davonzukommen.«
    »Du siehst ramponiert aus«, stellte Luana fest.
    »Ich hatte einen Unfall mit dem Wagen. Spendierst du mir einen Drink?«
    »Die Bar ist schon geschlossen.«
    »Dann mach sie wieder auf«, sagte Barry Shaddock, aber nicht

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