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1643 - Die Templer-Katakombe

1643 - Die Templer-Katakombe

Titel: 1643 - Die Templer-Katakombe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und war überrascht, wie breit, hell und auch glänzend der Strahl war, der die Dunkelheit aus einem Gang vertrieb, der leicht bergab führte.
    Noch war das Ziel nicht zu sehen, aber sie erkannte doch, dass sich am Ende des Strahls etwas befinden musste, das jetzt schwach beleuchtet wurde.
    Sie setzte ihren Weg ins Unbekannte fort, stieg über Steine hinweg und leuchtete auch an den Wänden entlang, wo das helle Licht glitzernd von der Feuchtigkeit darauf reflektiert wurde.
    Schritt für Schritt näherte sich Ellen Radix dem Ziel. Um sie herum herrschte die absolute Stille. Kein Kratzen, kein Knistern oder Huschen kleiner Füße war zu hören. Es gab nur die Stille, in die sie eindrang und sie durch ihre Schrittgeräusche zerstörte.
    Allmählich näherte sie sich dem Ende. Oder dem Höhepunkt, dem Zentrum der Katakombe. Da war etwas, das sah sie schon jetzt, und sie schwenkte die Lampe, um besser sehen zu können. Genau erkannte sie die Dinge noch nicht, jedenfalls war es ein großes Gebilde, das in seiner Gesamtheit nicht vom Licht der Lampe erfasst werden konnte.
    Aber Ellen erkannte es Sekunden später.
    Eigentlich war sie enttäuscht, denn sie hatte mit einem alten alchemistischen Labor gerechnet. Das war es nicht. Sie sah nur einen Brunnen, der von seiner Form her mit einer Menage zu vergleichen war, nur gewaltiger. Es gab einen unteren runden Teil und darüber einen zweiten, aber kleineren im Durchmesser. Beide Teile wurden von einem steinernen Kopf überragt, dessen Mund weit geöffnet war, als wollte er im nächsten Augenblick das Wasser ausspeien, das zu diesem Brunnen gehörte.
    Aber da kam nichts. Der Brunnen war ausgetrocknet. Er hatte zudem seine erste Faszination für Ellen verloren, denn jetzt beschäftigte sie sich mit der Umgebung, in der sie stand, und sie hatte plötzlich das Gefühl, sich in einer großen Kirche zu befinden.
    Sie stand inmitten dieses Kirchenschiffs, dessen Wände aussahen, als wären Nischen in sie hineingeschlagen worden, die zur Decke hin schmaler wurden und sich über ihr vereinigten, sodass Ellen an ein Gewölbe erinnert wurde.
    Es sah schon beeindruckend aus. Ihr rann ein Schauer nach dem anderen über den Rücken, und sie fragte sich, wer diese Katakombe wohl vor ihr schon alles betreten hatte und ob hier wirklich Gold hergestellt worden war. Oder war es nur bei einem Versuch geblieben?
    Ellen war allein. Doch sie fühlte sich nicht so. Sie hatte den Eindruck, in der Stille von anderen Wesen umgeben zu sein, die allerdings nicht sichtbar waren.
    Ja, diese Höhle hatte etwas. Wenn jemand vom Atem der Vergangenheit sprach, war das bestimmt nicht verkehrt, denn der war hier zu spüren.
    Als hätte sich ihre Umgebung in einen großen Computer verwandelt, in dem so viel aus den letzten Jahrhunderten gespeichert worden war.
    Welche Bedeutung das Brunnengebilde genau hatte, wusste sie nicht.
    Möglicherweise um die hier arbeitenden Menschen mit Wasser zu versorgen, als etwas ganz Natürliches. Jetzt war er ausgetrocknet. Hier lebte und experimentierte schon seit urlanger Zeit niemand mehr.
    Die Knie wurden ihr weich, als sie daran dachte, dass in dieser Umgebung auch ihr Vater mal gestanden hatte. Und hatte er hier tatsächlich den Stein der Weisen gefunden?
    Im Licht der Lampe umrundete sie den Brunnen. Sie sah sich auch genau den steinernen Kopf mit dem aufgerissenen Maul an. Es war kein schönes Gesicht. Sie verglich es mit dem eines Menschen, der in der Vorzeit auf der Erde gelebt hatte und dem noch anzusehen war, dass der Mensch vom Affen abstammte.
    Gestein, wohin sie leuchtete. Das betraf auch die Rückwand der Katakombe, an der das Gestein allerdings sehr glatt war, das sich auch leicht warm anfühlte, als Ellen mit ihrer Hand darüber hinweg strich.
    Sie krauste die Stirn und überlegte. War es möglich, dass sich in oder hinter der Wand etwas verbarg? Sie sah sehr genau hin und zwinkerte einige Male, weil sie an eine Täuschung glaubte, denn in der Wand hatte sie ein helles Schimmern gesehen, das sie durchaus an goldene Einschlüsse im Gestein denken ließ.
    War hier das Gold zu finden, das vor so langer Zeit künstlich hergestellt worden war?
    Nein! Wäre das so gewesen, dann hätte das Gold frei gelegen und nicht als Einschluss im Gestein. Es konnten auch Reflexe sein, die durch das Licht der Lampe hervorgerufen wurden.
    Ellen Radix wusste nicht mehr, was sie denken sollte. Ihr Gesichtsausdruck war starr geworden, und sie wusste nicht, was sie tun sollte.
    Wieder zu

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