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1643 - Die Templer-Katakombe

1643 - Die Templer-Katakombe

Titel: 1643 - Die Templer-Katakombe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dieser Mensch nicht bluffte. Dem waren andere egal, wenn es um seinen Vorteil ging. Und sie wusste, dass er auch auf sie keine Rücksicht nehmen würde.
    Mit diesem Gedanken betrat Ellen Radix die Höhle…
    ***
    Wir wussten nicht, ob es Zufall war. Wenn es stimmte, dann hatte uns das Schicksal einen Gefallen getan, denn wir entdeckten auf der Fahrt den Hubschrauber.
    Ich sah ihn praktisch aus dem Augenwinkel. Er war in einer Senke gelandet.
    »Halt mal an, bitte.«
    Godwin stellte keine Fragen, er stoppte, sodass ich aussteigen konnte.
    Ich ging davon aus, dass man einen Hubschrauber nicht einfach abstellte und unbewacht ließ, deshalb ging ich vorsichtig zu Werke, um nicht gesehen zu werden.
    Mein Glück waren die Büsche, die am Straßenrand wuchsen. Das Grün war verschwunden, ihr Holz wirkte alt, aber sie boten genau die Deckung, die ich brauchte. In der Ferne erhob sich der Montsegur, dieser Berg, um den herum im auslaufenden Mittelalter so viele Kämpfe geführt worden waren.
    Er interessierte mich im Moment weniger, obwohl meine Gedanken wieder zur Herstellung des Goldes hin wanderten und ich mich fragte, ob die Menschen auf dem Berg sich ebenfalls damit beschäftigt hatten.
    Das war durchaus möglich, denn die Katharer besaßen damals zum Teil das Wissen des Orients, das die strengen Dogmen der herrschenden Kirche unterlief.
    Mit einem Steinwurf hätte ich den Hubschrauber erreichen können, aber auch die drei Männer, die ihn bewachten. Einer von ihnen trug eine dicke Lederjacke und an seinem Kopf war ein Headset befestigt. Das musste der Pilot sein.
    Die Männer gaben sich entspannt. Sie hatten sogar ihren Spaß. Ich hörte hin und wieder ein Lachen. Von Ellen Radix sah ich keine Spur. Ihr galten meine Gedanken, und ich musste keine große Fantasie entwickeln, um davon auszugehen, dass sie sich bereits in der Katakombe befand, die für ihren ermordeten Vater so wichtig gewesen war.
    Aber war sie allein dorthin gegangen?
    Ich hatte wirklich keine Ahnung. Anrufen konnte ich sie nicht. Es war jetzt wichtig, dass wir den Zugang so rasch wie möglich fanden.
    Ich wollte mich schon zurückziehen, als sich einer der drei Aufpasser bewegte. Es war der typische Griff zum Handy. Zwar konnte ich nicht verstehen, was er sagte, aber auch anhand der Gestik eines Menschen war abzulesen, wie er gewisse Dinge aufnahm.
    Der Mann hörte erst mal zu. Dann nickte er und kam mir sogar leicht devot vor. Er drehte sich während des Telefonats im Kreis, und ich zog mich sicherheitshalber ein Stück zurück, um nicht doch noch gesehen zu werden.
    Der Mann ließ sein Handy wieder verschwinden. Dafür wandte er sich an seine Kollegen und sprach auf sie ein. Der Hubschrauber war kein Thema, aber sie schienen etwas gehört zu haben, denn ihr Verhalten veränderte sich. Der Telefonierer deutete in die Richtung, in die wir auch fahren mussten, und es war abzusehen, dass sich die drei Männer in Kürze auf den Weg machen würden.
    Wenn sie die Senke verließen, würden sie uns sehen.
    Das hatte mir noch zu meinem Glück gefehlt. Rasch lief ich zu unserem Van zurück.
    Godwin fragte: »Was gibt es?«
    »Wir müssen fahren. Alles andere erzähle ich dir auf dem Weg.«
    Der Templer stellte keine Fragen mehr und gab Gas. Ich verhielt mich zunächst still, schaute dabei ständig in den Rückspiegel, um zu sehen, ob die Männer auftauchten.
    Wir hatten Glück und konnten gleich darauf hinter der nächsten Kurve verschwinden. Es war praktisch die letzte vor dem Ziel. Ab jetzt wurde die Strecke noch schlechter und führte zudem bergauf.
    Ich musste daran denken, was uns die Männer im Bistro erzählt hatten.
    Der Eingang zur Katakombe lag erhöht, praktisch auf einer Hügelkuppe.
    Zumindest stand vor dem Ziel kein Fahrzeug. Die Bande hatte sich also auf den Hubschrauber verlassen. Es war auch kein Platz vorhanden, wo wir den Van hätten verstecken können. Wir stellten ihn dort ab, wo wir den Eingang vermuteten. Wir stiegen aus, um uns einen ersten Rundblick zu verschaffen.
    Keine Bäume. Dafür Steine und von der Sommersonne ausgetrocknetes Gestrüpp. Aber wer genau hinschaute, der konnte sich vorstellen, wo sich der Eingang befand. Da war einiges an Zweigen abgebrochen worden, deren Reste jetzt auf dem Boden lagen.
    »Dann wollen wir mal«, sagte ich und machte mich als Erster auf den Weg…
    ***
    Je tiefer sie in den Stollen eindrangen, umso mehr veränderte sich das Verhalten Orry van Daals. Er war vor der Höhle noch der große Macher

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