1643 - Die Templer-Katakombe
Meiner Schätzung nach höchstens eine Minute, dann war es vorbei. Wir schauten auf den nackten Fels, der auch nicht mehr so glatt war. Wenn wir jedoch genauer hinsahen, da war noch etwas von diesem Gold zu sehen. Man konnte es als gelbe Einschlüsse bezeichnen, die sich durch die gesamte Wand zogen.
Auch Ellen Radix war die Veränderung nicht verborgen geblieben.
»Es ist jetzt vorbei, nicht?«, fragte sie und konnte ihren Blick nicht von der normalen Wand lösen.
Ich stimmte ihr erleichtert zu und hörte sie sagen: »Ihr glaubt nicht, wie froh ich darüber bin, denn nur so kann ich das verdammte Gold vergessen.«
Dem war nichts hinzu zu fügen…
***
Noch bevor wir die Höhle verließen, hörten wir das Geräusch des Hubschraubers. Wir gingen in Deckung und schauten dann zu, wie die Maschine von uns wegflog und in der Luft immer kleiner wurde.
Den Grund kannten wir nicht. Wahrscheinlich hatten die Männer auf Befehle gewartet, die nicht mehr gekommen waren. Ein weiteres Bleiben hätte nur mehr Verdacht erregt, und eine harte Auseinandersetzung wäre bestimmt nicht unbemerkt geblieben. Konzerne wie Aurum konnten sich keine schlechte Presse erlauben. Da wurde lieber jemand wie Orry van Daal geopfert.
Ob das so stimmte, war mir egal. Ich freute mich auf die Rückfahrt nach Alet-les-Bains, wo wir sicherlich die eine oder andere Flasche Wein entkorken würden.
Allerdings konnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen, welch ein Horror mich in London erwartete…
ENDE
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