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1643 - Die Templer-Katakombe

1643 - Die Templer-Katakombe

Titel: 1643 - Die Templer-Katakombe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Menschen versucht haben, Gold herzustellen, und ich bin der Überzeugung, dass sie es auch geschafft haben. Es hat dieses fast reine Metall gegeben, das alles in den Schatten stellt, was die Menschen an Gold kennen. Das hat mich fasziniert. Deshalb bin ich losgezogen, um das Rätsel zu lösen. Ich habe geforscht, aber ich habe mich nicht nur mit der Theorie befasst. Ich tauchte in die Praxis ein und bin einem Ergebnis sehr nahe gekommen.«
    »Das kann ich nicht glauben, Vater.«
    Roland Radix ließ sich nicht beirren. Er redete weiter und legte dabei seine Hände auf die Schultern der Tochter. »Leider bin ich zu unvorsichtig gewesen. Es gibt sehr gefährliche Menschen, die ebenfalls hinter diesem Geheimnis her sind oder es hüten wollen. So genau weiß ich das nicht. Aber sie setzen alles daran, dass nichts an die Öffentlichkeit gelangt. Ich habe zwar den richtigen Ort gefunden, doch den fanden meine Verfolger heraus. Ich bin ihnen im letzten Augenblick entwischt. Sie gaben aber nicht auf. Sie haben mich gejagt, und sie jagen mich immer noch. So ist mein Leben auch weiterhin in großer Gefahr.«
    »Dann hast du sie nicht abschütteln können?«
    »So ist es.«
    Ellen schwieg. Noch vor Kurzem hatte sie ihren Vater für einen Spinner gehalten. Jetzt dachte sie anders über ihn. Was er ihr gesagt hatte, das hatte nicht nach einem Märchen geklungen. Er hatte es sehr ernst gemeint, und als sie in seine Augen schaute, erkannte sie nicht den Schimmer einer Unaufrichtigkeit. So etwas wie ein Gefühl des Mitleids stieg in ihr hoch. Sie schaffte sogar ein weiches Lächeln und fragte: »Was habe ich mit deinen Forschungen zu tun?«
    »Du bist meine letzte Chance, Ellen!«
    »Bitte?« Sie war so erstaunt, dass sie den Kopf schüttelte. Andererseits musste es einen Grund geben, dass er nach seiner Tochter gesucht hatte.
    »Ja, Ellen. Ich weiß nicht, ob ich es jemals schaffe, meinen Verfolgern zu entkommen. Deshalb will ich auf Nummer sicher gehen. Ich werde dir etwas übergeben.«
    »Und was?«
    »Moment.« Er griff in die Innentasche seiner dunklen Lederjacke und zerrte dort etwas hervor. Es war ein wattierter Umschlag, den er Ellen entgegenhielt. »Hier habe ich schriftlich hinterlassen, was wichtig ist. Es ist so etwas wie ein Testament. Nimm es an dich und…«
    »Aber was soll ich damit?«, fiel sie ihm ins Wort.
    »Auf keinen Fall behalten.« Er griff noch mal in eine Tasche, holte ein Bündel Geldscheine hervor und drückte es Ellen in die Hand. »Bitte, nimm es, nimm auch den Umschlag und fliege damit nach London, wo du einen bestimmten Mann treffen musst. Er heißt John Sinclair und…«
    »Den kenne ich nicht.«
    »Du wirst ihn kennenlernen, Ellen. John Sinclair arbeitet bei Scotland Yard in einer besonderen Funktion. Er ist jemand, der sich mit ungewöhnlichen Fällen beschäftigt. Man nennt ihn auch den Geisterjäger. Darüber kannst du lachen oder nicht, aber seine Erfolge sprechen für sich, und er kennt sich zudem mit Mächten und Gruppen aus, die sich im Mittelalter gebildet haben.«
    Ellen hatte zwar alles gehört, aber nur wenig begriffen. Deshalb fragte sie: »Warum fliegst du nicht nach London? Hier von Hamburg ist es ein Katzensprung und…«
    »Zu gefährlich, Kind. Ich weiß, dass sie mir auf den Fersen sind. Dich kennen sie nicht, hoffe ich. Und deshalb wirst du es schaffen, Ellen, das weiß ich. Ich weiß, dass ich Fehler begangen habe, aber diesen einen Gefallen musst du mir tun. Es geht nicht nur um mich, sondern um etwas Ungeheuerliches.«
    »Ja, ja, das begreife ich allmählich. Aber was ist mit dir, Vater? Wie geht es mit dir weiter?«
    »Ich versuche, unterzutauchen und werde mich wieder melden. Das ist versprochen.«
    »Auch bei Mutter? Sie hat noch immer nicht verwunden, dass du plötzlich verschwunden bist.«
    »Ja, ich werde mich auch bei ihr melden. Ich bin nicht tot, noch nicht. Und ich hoffe, noch länger zu leben. Mehr kann ich dir nicht sagen.«
    Ellen nickte nur. Dabei schaute sie in das Gesicht ihres Vaters. Sie sah die Tränen in dessen Augen, und sie wusste jetzt, dass er nicht schauspielerte.
    Er hielt ihr noch immer den Umschlag hin. Bisher hatte sie ihn nicht berührt. Als sie es jetzt tat, da merkte sie, dass ihre Hände leicht zitterten.
    »Verwahr ihn gut. Er ist brisant, Ellen!«
    »Klar. Und was geschieht jetzt?«
    »Wir werden uns trennen. Ich tauche wieder unter. Aber wir bleiben in Kontakt.«
    »Ja, das hoffe ich.« Ellen steckte den Umschlag weg. Dabei sah sie, dass ihr

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