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1643 - Die Templer-Katakombe

1643 - Die Templer-Katakombe

Titel: 1643 - Die Templer-Katakombe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Vater wie auf dem Sprung stand. Und plötzlich kam es über ihn.
    Er umarmte seine Tochter. Zum ersten Mal erlebte Ellen nach langer Zeit wieder das Gefühl, bei ihrem Vater geborgen zu sein. Zu lange hatte sie es vermisst.
    »Leb wohl, mein Kind…«
    Mehr sagte Roland Radix nicht. Er ließ seine Tochter los und ging einfach weg.
    Bei Ellen dauerte es Sekunden, bis sie begriff, dass sie wieder allein war. Sie drehte sich um und wollte ihrem Vater etwas nachrufen, als sich die Dinge radikal und auch brutal änderten.
    Etwas flog durch die Luft. Woher der Gegenstand gekommen war, hatte sie nicht gesehen. Aber sie sah die Folgen, denn noch war ihr Vater nicht zu weit weg.
    Etwas traf ihn mit einem dumpfen Laut im Rücken. Sie sah, dass ihr Vater zusammenzuckte, dann stolperte, sich wieder fing, erneut stolperte und zu Boden fiel.
    Es war für sie eine schreckliche Szene. Zudem hörte sie einen Laut, den nur ein sterbender Mensch abgegeben haben konnte.
    Ellen stand wie erstarrt an der Kirchenmauer. Sie wusste, dass ihr Vater nicht mehr lebte, aber es wollte ihr nicht in den Kopf. Um sie herum war eine Leere, sie musste sie erst loswerden, und allmählich begriff sie, dass auch sie in Gefahr schwebte, denn wie aus dem Nichts erschien eine Gestalt, die mit schnellen Schritten und geduckt auf ihren am Boden liegenden Vater zulief.
    Dort bückte sich der Mann und fing damit an, ihn zu untersuchen. Ellen wusste genau, was er wollte. Aber das, was er suchte, befand sich in ihrem Besitz.
    Zu gern hätte sie endgültig Abschied von ihrem Vater genommen, aber das war zu gefährlich für sie. Sie musste abtauchen, verschwinden, um dann seinen Wunsch zu erfüllen.
    In dieser Lage dachte sie nicht mehr an irgendwelche Pläne. Sie reagierte instinktiv, drehte sich nach links, um von der Mauer wegzukommen und das freie Gelände zu erreichen. Ellen hatte es nicht weit bis zu ihrem Polo. Wenn sie das Auto erreichte, war das die halbe Miete.
    Und sie durfte nicht zu schnell laufen, um so wenig Geräusche wie möglich zu verursachen. Obwohl es sie drängte, schaffte sie es, leise zu verschwinden, und erreichte auch das Ende der Kirchenmauer.
    Nach weiteren drei Schritten war es vorbei. Woher der Mann erschienen war, wusste sie nicht. Er war plötzlich da, und sie lief genau gegen diese Gestalt…
    ***
    In diesem Moment schien die Welt unterzugehen. Für Ellen Radix brach alles zusammen. Die junge Frau wollte schreien, was sie nicht konnte.
    Stattdessen packte der Unbekannte hart zu und schüttelte sie durch.
    Zum ersten Mal konnte sie schreien. Es war nur nicht viel zu hören. Aus ihrem Mund drangen nur erstickte Laute, und in sie hinein klang die böse Stimme des Mannes.
    »Was hat er dir gegeben?«
    »Nein, ich…«
    »Was?« Ein harter Schlag traf ihre linke Wange und hinterließ ein Brennen. »Willst du sterben?«
    »Nein.« Tränen schössen in ihre Augen.
    »Dann gib her, was uns gehört.«
    Es folgte kein weiterer Schlag mehr, und das gab Ellen Radix die Gelegenheit, nachzudenken. Sie hatte sich in ihrem Leben stets durchbeißen müssen, das hatte bei ihr Spuren hinterlassen. So war sie zu einer gewissen Dickköpfigkeit gelangt, und die stellte sich in diesem Moment ein. Ellen verwandelte sich in eine Kämpferin, was sie nach außen hin jedoch nicht zeigte, denn sie nickte und flüsterte: »Es ist gut. Sie - Sie haben gewonnen.«
    »Ich gewinne immer«, gab der Mann zurück, dessen Gesicht kaum zu sehen war, weil der Rand einer Strickmütze weit in die Stirn gezogen war.
    »Lassen Sie mich los. Ich gebe es Ihnen.«
    »Das will ich dir auch geraten haben. Dein Alter ist endlich tot. Dir kann es auch so ergehen.«
    Ellen nickte nur. Sie gab sich nach außen hin geschlagen, und doch wusste sie, dass sie noch eine Chance besaß. Die Jacke hatte innen zwei Taschen. In einer steckte der Umschlag, in der anderen aber verbarg sie ihre Waffe, die sie besonders am Abend stets bei sich trug.
    Es war die kleine Sprühdose mit dem Pfefferspray. Bisher hatte sie es noch nicht einsetzen müssen, jetzt aber war der Zeitpunkt gekommen, und möglicherweise rettete das Spray ihr das Leben.
    Der Mann ahnte nichts davon. Er schaute nur zu, wie sie in die Innentasche griff. Ellen dachte auch an den zweiten Mann und wusste, dass sie sich nicht viel Zeit lassen konnte.
    Sie holte die Dose hervor, und ihre Bewegung wurde so schnell wie die einer zupackenden Schlange. Sie riss das schlanke Ding hervor und hatte es so gedreht, dass die Sprühöffnung auf

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