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1645 - Blutsturm

1645 - Blutsturm

Titel: 1645 - Blutsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dachte Justine. Wenn ich die Insel verlasse, habe ich alles vernichtet!
    Das Steinhaus sah unbewohnt aus. Es war mit einem Flachdach versehen, auf dem Äste und Zweige lagen. Eine perfektere Tarnung gab es nicht.
    Die Blutsaugerin schlich näher an ihr Ziel heran. Es gefiel ihr überhaupt nicht, dass sie keinen Halbvampir in der Nähe sah. Normalerweise wurde ein derartiger Ort bewacht. Warum war das hier nicht der Fall?
    Sie versuchte, durch eines der kleinen Fenster ins Innere zu schauen, was nicht möglich war. Es war auch keine Bewegung auszumachen, und Licht gab es in der Steinhütte auch nicht.
    Um das Haus herum waren die Bäume gefällt worden. Es war Platz genug vorhanden, um ohne Probleme in die Nähe zu gelangen. Das hatte die Cavallo vor. Sie war voll und ganz auf das Ziel konzentriert und sah nicht, was sich über ihrem Kopf tat.
    Noch breiteten sich dort die Äste der Bäume aus, und nach dem nächsten Schritt sackte die Vampirin mit dem rechten Fuß etwas ein.
    Sofort dachte sie an eine Fallgrube. Da hatte sie sich zum Glück geirrt.
    Aber sie sah nicht, was sich über ihrem Kopf in den Wipfeln der Bäume tat.
    Durch das Treten auf eine bestimmte Stelle hatte die Vampirin einen Kontakt ausgelöst.
    Etwas raschelte, als es nach unten fiel.
    Sie schaute hoch.
    Und genau in dem Augenblick fiel das Netz über sie und machte sie zu einer Gefangenen…
    ***
    Justine Cavallo brauchte nicht lange, um zu begreifen, was geschehen war. Sie handelte auch sofort, und sie warf sich nach vorn, um das Netz mit beiden Händen zu zerreißen. Da setzte sie voll und ganz auf ihre Kraft.
    Es war jedoch nicht möglich, zudem geriet sie in den zweiten Teil der Falle. Ohne Vorwarnung zog sich das Netz zusammen - und wurde hart in die Höhe gerissen.
    Sie verlor den Boden unter den Füßen und gab einen Schrei der Überraschung ab. Die Beine waren ihr weggerissen worden. Sie lag halb auf dem Rücken, und der nächste Ruck beförderte sie noch ein Stück höher.
    Dann kam das Netz zur Ruhe!
    Erst in dieser Lage begriff sie richtig, dass sie reingelegt worden war.
    Und dass sie dabei in eine uralte, aber raffinierte und wirkungsvolle Falle geraten war.
    Sie hing fest. Sie baumelte von einer Seite zur anderen und sah dicht vor sich die kleinen Vierecke, die durch die Maschen gebildet worden waren.
    Sie waren weder zu groß, noch zu klein und bestanden aus einem Material, das so gut wie reißfest war. Die Fasern des Seils waren zusätzlich mit einer Kunststoffeinlage verstärkt worden, die eine Zerstörung so gut wie unmöglich machte. Zumindest mit den bloßen Händen, wie sie sehr schnell erkannte.
    Justine musste sich damit abfinden, dass sie zu einer Gefangenen geworden war, und so etwas gefiel ihr ganz und gar nicht.
    Aber sie geriet nicht in Panik und drehte auch nicht vor Wut durch.
    Zunächst wartete sie ab, bis das Netz ausgependelt war. Dann startete sie den ersten Befreiungsversuch. Sie griff hinter sich und zog die Waffe aus der weichen Scheide.
    Für das Töten ihrer Feinde war sie perfekt, aber sie war kein an beiden Seiten scharf geschliffenes Messer. Zwar konnte man damit schneiden, was sie auch versuchte, aber gegen diese dicken Bänder kam sie nicht an, so sehr sie auch rieb.
    Das war schlecht, sehr schlecht sogar. Und sie war sich klar darüber, dass sie zu unvorsichtig gewesen war. Bei Mallmann und seinen Helfern musste man immer mit allem rechnen.
    Da war nichts zu machen. Sie konnte sich zwar noch bewegen, aber konnte sich nicht befreien. Über ihr wurde das Netz schmaler, dort schnürte es sich zusammen, sodass es fast die Form einer Abrissbirne hatte.
    Justine war klar, dass man sie nicht in dieser Position hängen lassen würde. Das war erst der Anfang, und sie traute Dracula II zu, dass er sich schon etwas ausgedacht hatte.
    Im Moment musste sie warten. Aber sie hatte sich etwas nach links gedreht, um das Steinhaus im Auge zu haben. Wenn wirklich etwas passierte, dann dort.
    Aber die andere Seite ließ sich Zeit, und so startete Justine einen weiteren Befreiungsversuch. Sie setzte auf ihre Kraft, die ihr schon oft geholfen hatte. Mit beiden Händen umklammerte sie die Maschen und versuchte sie zu zerreißen, um eine erste Lücke zu schaffen.
    Das gelang ihr nicht. Selbst Justines Kräfte reichten nicht aus, und das machte sie wütend. Auch auf sich selbst, dass sie in eine so primitive Falle gelaufen war. Wenn Mallmann jetzt erschien, konnte er alles mit ihr anstellen, denn sie war tatsächlich zu einem

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