Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1648 - Die Spiegelgeborenen

Titel: 1648 - Die Spiegelgeborenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
glaubtet."
    „Das ist richtig<:, bestätigte Cadfael und schluckte. „In unserem Wahn glaubten wir, die Schuldigen zu kennen. Ich habe vorhin bereits angedeutet, daß ich ihnen, sobald ich auf Gäa bin, Abbitte leisten werde."
    „Ihr glaubtet also, daß jemand aus eurem Kreis für diesen Wahnsinn verantwortlich sei", stellte Alaska fest. „Nur aus diesem Grund habt ihr euch in der subplanetaren Quarantänestation verbarrikadiert. Ist das richtig?"
    „Genauso war's", gab Cadfael zu. „Aber ich sagte schon, daß wir nicht mehr bei Sinnen und dem Wahn verfallen waren. Bei klarem Verstand hätten wir ganz bestimmt keine solche Schuldzuweisung getroffen."
    „Das ist mir schon klar", sagte Alaska beschwichtigend. „Bei unserem Besuch auf Rabkung haben wir einiges mehr über die Hintergründe erfahren, was eure Handlungsweise in vielen Punkten verständlich machte. Der Ära Megaran erzählte uns, daß viele der Mannschaftsmitglieder noch unter geistigen Störungen litten, daß die Kommandantin der AIOLOS jedoch nur dich und drei Leidensgenossen als hoffnungslose Fälle zurückließ. Wie ist der Name der Kommandantin?"
    „Die AIOLOS wurde gar nicht von einer Frau befehligt", antwortete Cadfael. „Aber wie die Dinge damals lagen, muß wohl eines der beiden Vandemar-Mädchen das Kommando übernommen haben. Ich bin sicher, daß sie uns nicht auf Rabkung zurückließen, weil sie uns aufgegeben hatten, sondern in der Überzeugung, daß uns dort am ehesten geholfen werden könnte."
    „Dieser Meinung schließe ich mich gerne an", sagte Alaska. „Aber bleiben wir erst einmal auf Rabkung. Versuche dich bitte so gut wie möglich an diese Zeit zu erinnern, Cadfael. Als wir dich in der Krankenstation besuchten, da hast du phantasiert. Aber es war kein blühender Unsinn, den du von dir gegeben hast. Es hörte sich an, als hättest du im Augenblick des Sprechens eine ganz bestimmte Vision."
    „Tatsächlich?" wunderte sich Cadfael, aber man merkte, daß er sich zu erinnern versuchte. „Du hast davon gesprochen, daß der Tag, an dem du in ein wunderbares Universum eingehen würdest, näher rückt", fuhr Alaska fort. „Du beschriebst uns eine herrliche Welt wörtlich als eine >Scheibe der Ewigkeit<, die kreisrund und von einer durchsichtigen Kuppel gegen das Vakuum des Alls geschützt ist. Darin sahst du unzählige körperlose Geister schweben, und du warst sicher, dazu berufen zu sein, zu einem dieser körperlosen Geister und so ein winziges Teil eines großen Ganzen zu werden. Erinnerst du dich an eine solche Vision, Cadfael?"
    „Nein", sagte der Gäaner kopfschüttelnd. „Aber die Schilderung, die du gerade gegeben hast, klingt wie eine Beschreibung Wanderers, des Kunstplaneten von ES, von dem die Medien dauernd Bilder aus der ehemaligen Umlaufbahn des Pluto senden."
    „Du hast uns damals auf Rabkung diese Beschreibung von Wanderer gegeben, Cadfael", erwiderte Alaska. „Und ich frage mich, wie du dazu gekommen bist."
    „Keine Ahnung." Der Mann schüttelte verständnislos den Kopf. „Daß ich das wirklich von mir gegeben habe? Wenn es so war, kann ich es nicht erklären."
    „Dann", sagte Alaska mit einem Seitenblick zu Gucky, „muß ich es so verstehen, daß ES dem Sucher einen Hinweis darauf geben wollte, daß du der Schlüssel für des Rätsels Lösung bist, Cadfael."
    „Meinst du?" sagte Cadfael zweifelnd. „Ich weiß nichts davon. Ich habe meine vollständige Erinnerung zurückerhalten. Auch an manches aus meiner Umnachtung. Ich bilde mir sogar ein, mich auch an- euren Besuch auf Rabkung zu erinnern, jawohl! Aber von einer Wanderer-Vision weiß ich nichts. Und ich - ich als Medium der Superintelligenz ES? Was soll ich dazu sagen?"
    „Nichts", warf Gucky tröstend ein. „Das ist wie aus einem anderen Leben."
    „Wie auch immer", folgerte Alaska, der den einmal aufgenommenen Faden weiterspinnen wollte, solange er nicht riß. „Ich neige mehr und mehr zu der Ansicht, daß du eine Schlüsselperson in diesem Suchspiel bist, Cadfael. Aber kehren wir zu den Geschehnissen auf Saira zurück. Du hast dich mit deinen Siedlern in den subplanetaren Anlagen verbarrikadiert, weil ihr glaubtet, daß jemand aus euren eigenen Reihen für die Welle des Wahnsinns verantwortlich sei. Wie kamt ihr überhaupt dazu, einen solchen Verdacht zu hegen?"
    „Ganz einfach, weil es in vergangenen Jahren bereits ungewöhnliche Zwischenfälle mit den verdächtigten Personen gegeben hatte."
    „Also waren es mehrere Verdächtige?"
    „Zwei,

Weitere Kostenlose Bücher