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165 - Das besessene Haus

165 - Das besessene Haus

Titel: 165 - Das besessene Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sich Yvonne Remick.
    »Mehr als einmal.«
    »Was tut man, wenn man von so einem Knochenmann angegriffen wird?« wollte Yvonne wissen.
    »Da gibt es keine Patentlösung. Es kommt auf die jeweilige Situation an und natürlich auch auf die Kraft, die sich in den Knochen befindet und sie belebt.«
    Ich dachte an den Skelettdämon Rufus, der an Gefährlichkeit kaum zu übertreffen war. Er trat häufig als Gerippe in einer schwarzen Kutte mit hochgeschlagener Kapuze auf, aber das war nur eine von vielen Gestalten, derer er sich bedienen konnte.
    Nicht umsonst nannte man ihn den Dämon mit den vielen Gesichtern.
    Peter Remick öffnete die Tür und ließ Mr. Silver den Vortritt. Ich riet Remick und seiner Tochter, sich im Hintergrund zu halten. Und, was immer geschehen würde, sie sollten sich nicht wundern.
    Der Ex-Dämon stieg vom Bohlenboden in das »Grab« hinunter. Yvonne preßte die Lippen zusammen und strich sich eine widerspenstige Haarsträhne aus der Stirn.
    Die Miene ihres Vaters ließ erkennen, wie gespannt er war. Mr. Silver ging in die Hocke und sammelte ein paar Scherben ein. »Könnte sich um die Trümmer eines Krugs handeln.«
    »Eine Art Grabbeigabe?« fragte Remick. »Würde ein Mörder seinem Opfer etwas ins Grab legen?«
    Mir fiel auf, daß auf Mr. Silvers Händen ein silbernes Flirren entstand. Er schien seine Sensoren aktiviert zu haben. Gewissenhaft tastete er den Boden ab, und plötzlich sprach eine feindliche Kraft auf seine Silbermagie an.
    Wir hörten ein lautes Zischen, und Mr. Silver riß die Hände zurück.
    »O mein Gott!« entfuhr es Yvonne.
    Etwas Gelbes war entstanden. Etwas, das lebte, sich bog und wand. Eine gelbe Schlange!
    Sie griff Mr. Silver nicht an. Vermutlich wollte sie ihn nur warnen und abschrecken. Sie kroch über den Boden, wie ich es noch nie gesehen hatte.
    Sie schlängelte sich nicht in fließenden Windungen davon, sondern… in Buchstaben!
    Sie schrieb etwas auf den Boden -ein Wort oder einen Namen.
    XOTHAR schrieb die gelbe Schlange, und sobald sie den letzten Buchstaben geformt hatte, verschwand sie.
    ***
    »Liebe Güte, was war das?« fragte Peter Remick heiser.
    »Sie haben es gesehen«, antwortete Mr. Silver.
    »Wer oder was ist Xothar?« wollte ich wissen, doch mein Freund zuckte überfragt mit den breiten Schultern.
    »Nie gehört, diesen Begriff«, sagte der Ex-Dämon.
    »Aber nun steht doch wohl zweifelsfrei fest, daß hier Höllenkräfte am Werk sind«, bemerkte Remick nervös. »In meinem Haus. Es ist nicht zu fassen. All die Jahre passierte nichts, und auf einmal geht es los…, weil wir die Ruhe dieses Toten gestört haben. Vielleicht liegen unter diesem Holzboden noch mehr Skelette.«
    »Bislang gibt es dafür noch keinen Beweis, Mr. Remick«, sagte ich, um ihn zu beruhigen. Seine Tochter hielt sich besser als er. Ihre Selbstbeherrschung war bewundernswert.
    Vermutlich hatte sie in der Schule reichlich Gelegenheit, sie zu trainieren. Mit Schülern im schwierigen Alter auszukommen war bestimmt kein Honigschlecken.
    »Wir werden uns der Sache annehmen, Mr. Remick«, versprach ich.
    »Würden Sie uns die Schlüssel zu Ihrem Haus überlassen, damit wir aus und ein gehen können, wann immer wir wollen?«
    Er drückte mir die Schlüssel sofort in die Hand, erwähnte aber, daß wegen der Handwerker in seinem Haus ohnedies »Tag der offenen Tür« herrsche.
    »Bereiten Sie diesem Spuk ein rasches Ende, Mr. Ballard«, bat Peter Remick. »Ich möchte nicht für immer im ›Ritz‹ bleiben. Komm, Yvonne, wir gehen.«
    ***
    Roy Berry wohnte allein in einer kleinen Wohnung in Belgravia. Wenn er zum Fenster hinausschaute, sah er eine morsche Backsteinmauer - die Rückfront einer aufgelassenen Brotfabrik.
    Es wurde davon gesprochen, daß die Fabrik bald niedergerissen werden würde, aber das war kein Grund für Berry oder die anderen Hausbewohner, sich zu freuen, denn gleich danach wollte man an dieser Stelle ein neues Fabriksgebäude errichten.
    Wortlos hockte Berry neben John Richardson im Wagen. Er schien seinen Schock noch nicht überwunden zu haben. Richardson wollte ihn aufbauen. »Es ist vorbei, Roy. Sie haben es hinter sich. Nehmen Sie es nicht so schwer.«
    Berry schien aus tiefer Trance zu erwachen. Er wandte den Kopf und blickte durch Richardson. »Sie haben nicht gesehen, was ich sah.«
    »Klar habe ich das Skelett gesehen«, sagte Richardson und hielt Ausschau nach einer Parkmöglichkeit.
    »Im Grab, ja, da sahen Sie es liegen«, flüsterte Roy Berry irgendwie

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