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165 - Das besessene Haus

165 - Das besessene Haus

Titel: 165 - Das besessene Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Yvonne Blicke auf; von ihrem Vater einen dankbaren, von Rhonda einen freundlichen, von Paul einen interessierten.
    Er gefiel ihr, war ungefähr in ihrem Alter, sah gut aus, hatte langes blondes Haar und strahlendblaue Augen, Er hätte gut als Held in die germanischen Sagen gepaßt.
    Er richtete sehr oft das Wort an sie, und manchmal unterhielten sie sich über eine lange Strecke allein, ehe sie wieder auf das Thema eingingen, das gerade auf dem Tisch war.
    Man konnte auch tanzen, und Peter Remick fragte seine Tochter, ob sie mit einem dicken alten Herrn ein Tänzchen wagen würde.
    Während des Tanzens gestand sie ihm, daß sie sich völlig grundlos vor diesem Abend gefürchtet hatte.
    »Habe ich es dir nicht gesagt? Wie findest du Rhonda?«
    »Sie paßt wunderbar zu dir«, antwortete Yvonne. »Sie ist ganz und gar nicht die böse Stiefmutter aus dem Märchen.«
    »Ich bin froh, daß sich alles in Wohlgefallen aufgelöst hat«, entgegnete Remick. »Nun kann ich es ja zugeben: Ich hatte noch mehr Angst vor diesem Abend als Rhonda und du zusammen.«
    Auch Paul Albee holte sie zum Tanz. Er duzte sie von Anfang an, und sie war damit einverstanden, weil sie ja bald eine Familie sein würden. Sie wußte nicht sehr viel von ihm.
    Popmusiker war er angeblich, aber Yvonne hatte von ihm noch nie gehört. Jetzt erfuhr sie, daß er mehrere Instrumente spielte und bereits einige Stars auf Konzerttourneen begleitet hatte.
    Ihm gefiel dieses Zigeunerleben, und er verriet ihr, daß er den Ehrgeiz hatte, eine eigene Platte herauszubringen. In dem Tonstudio, das Peter für ihn bauen ließ, würde er arbeiten und experimentieren können.
    »Ich werde alle Instrumente selbst spielen«, sagte er. »Wie John Foggarty von C.C.R.«
    »Das stelle ich mir sehr schwierig vor«, erwiderte Yvonne.
    »Ist es bei der heutigen Aufnahmetechnik nicht mehr. Zwölf und mehr Spuren stehen dir zur Verfügung, da kannst du dich austoben. Hinterher wird alles abgemischt und ›ohrgefällig‹ verpackt.«
    »Ich verstehe zuwenig von diesen Dingen«, gestand Yvonne.
    »Ich lasse mir von dir gern in die Karten schauen. Willst du mal einen Blick hinter die Kulissen werfen?«
    »Sehr gern.«
    »Sobald das Studio fertig ist, kommst du, dann führe ich dir den ganzen elektronischen Zauber vor. Du wirst die Songs auswählen, die auf meine erste LP kommen.«
    »Ich? Warum denn ich?« Sie lachte.
    »Weil ich denke, daß du einen sehr guten Geschmack hast, und weil ich davon überzeugt bin, daß du mir Glück bringst. Ich ernenne dich hiermit zu meinem Maskottchen. Willst du noch mehr über mich erfahren? Gehen wir spazieren?«
    Sie hatte nichts dagegen. Es gefiel Rhonda Albee und Peter Remick sichtlich, daß sie sich gemeinsam verabschiedeten, und kurz darauf schlenderten Yvonne und Paul gemütlich durch Londons abendliche Straßen.
    Sie achteten nicht darauf, wohin sie ihre Schritte lenkten, deshalb war Yvonne einigermaßen überrascht, als sie irgendwann vor dem Remick-Haus standen.
    ***
    Es machte sich bezahlt, daß Tucker Peckinpah alles sammelte, was auch nur im entferntesten nach Hölle roch, und seinen Computer damit fütterte.
    Das Gerät wußte mit »Xothar« mehr anzufangen als Mr. Silver und ich. Heraus kam eine Information, die mir kalte Schauer über den Rücken jagte, obwohl sie lückenhaft war und nur aus Bruchstücken bestand.
    Es war so, als hätten wir ein Puzzle vor uns, von dem ein paar Teile fehlten. Dennoch war das Wesentliche zu erkennen. Vor allem wußten wir nun, wer oder was Xothar war.
    Es handelte sich um einen Dämon, der an irgendeinem Ort in das Erdreich drang und sich schlafen legte.
    Seinem Diener Carrsitan fiel die Aufgabe zu, ein Haus zu errichten -genau über Xothars Schlafstelle. Ein Haus, das eines Tages zum Tempel des Bösen werden sollte.
    Bis dahin aber sollte niemand etwas davon merken.
    Sobald das Haus fertiggestellt war, brachte Carrsitan unter den Bohlen im Keller ein Siegel an, wie es ihm Xothar aufgetragen hatte.
    Ein Siegel, das Carrsitan nicht zerstören konnte. Xothar wollte es dem Zufall überlassen, wann er sich erheben sollte. Der Tag des Bösen sollte anbrechen, wenn jemand das Siegel brach. Dann legte sich auch Carrsitan »schlafen«. Sein Fleisch verfaulte, und die Knochen blieben.
    »Xothar scheint ein Spieler zu sein«, knurrte Mr. Silver grimmig. »Der Zufall soll bestimmen, wann er sich erhebt.«
    »Der Computer kennt das Haus nicht«, sagte ich, »aber wir kennen…«
    »Remicks Haus«, warf Tucker

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