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165 - Olivaros Tod

165 - Olivaros Tod

Titel: 165 - Olivaros Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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wäre keine Lösung gewesen und hätte ihn nicht von seinen Problemen befreit. „Mein Neffe, meine einzige und letzte Stütze, was hast du erreicht?"
    Wenn Astaroth schon ein Schauspieler war, übertraf ihn Olivaro noch um vieles. Astaroth hätte sich sagen sollen, daß ein junger Fuchs niemals schlauer als ein alter sein konnte.
    „Leider wenig, mein Oheim. Luguri hat zu einer großen Offensive gegen dich aufgerufen. Ich versuche jetzt, die Munantes umzustimmen, indem ich mit Viviane paktiere. Sie ist zwar ein Freak, aber nach wie vor eine Munante. Das mit dem Freak ist der springende Punkt. Du hast sie in einen solchen verwandelt?"
    Olivaro stöhnte unterdrückt auf, äußerte sich dazu jedoch nicht. Astaroth sollte glauben, daß er starke Schmerzen vor ihm zu verbergen trachtete.
    „Ich weiß. Warum erzählst du mir das?"
    „Viviana glaubt, daß du in der Lage bist, den Fluch wieder aufzuheben. Daß du ihr ihre frühere, attraktive Gestalt wiedergeben kannst. Dafür ist sie zu allem bereit. Die Munantes würden dabei unter Umständen mitziehen, denn es ist eine Schande für sie, eine der Ihren als einen Freak zu sehen."
    Er hält mich für blöde, dachte Olivaro. Es ist eine Frechheit, mir mit einer so unausgegorenen Geschichte zu kommen. Den Munantes ist Viviana herzlich egal.
    Laut sagte Olivaro: „Nicht einmal Luguri würde es fertigbringen, einen Freak wieder zurückzuverwandeln. "
    „Du bist aber Olivaro", antwortete Astaroth und machte ihm damit wider Willen ein Kompliment.
    „Kannst du es, oder kannst du es nicht?"
    Olivaro hätte am liebsten den Kopf geschüttelt bei dieser Frage. Soviel Dummheit war sträflich. Denn wenn er es nicht gekonnt hätte, würde er das kaum zugegeben und sich damit seiner letzten Chance beraubt haben. Olivaro und Astaroth wollten sich gegenseitig übertölpeln.
    „Ich glaube schon", brummte Olivaro. „Es würde mich allerdings allerhand kosten. Psychisch, meine ich."
    „Du wirst keine Wahl haben, Oheim, fürchte ich. Viviana und ich hatten einmal ein Verhältnis." „Was kümmern mich deine Weibergeschichten? Das wird sich jetzt ja wohl erledigt haben."
    „Teils, teils.
Wenn
Viviana wieder attraktiv wäre, könnten wir uns vermählen. Ich wäre dann mit den Munantes versippt. Don Hermano ist ehrgeizig. Ich will dir ins Ohr flüstern, was er sich erhofft, wenn er dir gegen Luguri hilft… "
    Das Flüstern war noch immer die einfachste und sicherste Methode der geheimen Übermittlung. Die Aussichtsplattform war abgeschirmt. Kein Mensch würde Olivaro und Astaroth bei ihrem Treffen dort stören. Und jeden Dämon mußten sie unfehlbar bemerken.
    „… will Fürst der Finsternis werden", tuschelte Astaroth Olivaro ins spitze Ohr. „Das ist der Preis. Du könntest sein Kanzler sein, die Graue Eminenz, die im Hintergrund die Fäden zieht und Intrigen spinnt." Laut fragte Astaroth; „Was hältst du davon?"
    Ganz so dämlich ist er doch nicht, dachte Olivaro beruhigt, obwohl er eigentlich keinen Grund dazu hatte. Aber schließlich hatte er Astaroth als Neffen angenommen und sich bemüht, ihm etwas beizubringen. Es wäre ihm eine herbe Enttäuschung gewesen, hätte er seine Zeit mit einem Unwürdigen verschwendet und sich derart geirrt.
    „Nicht schlecht. Ich habe, wie du schon sagtest, keine andere Wahl. Es bedarf aber einiger Vorbereitungen, um Viviana zurückverwandeln zu können. Wir müssen uns einen geeigneten Ort dazu aussuchen. Ich schlage eine Insel vor der Küste vor. Neumond ist die beste Zeit. Das wäre nächste Woche. Den genauen Ort bezeichne ich noch. Bis dahin dürfen aber nicht ständig magische Angriffe gegen mich stattfinden."
    „Das wird sich erreichen lassen", sagte Astaroth. „Die Munantes richten ihre Schwarze Magie nicht mehr gegen dich, sondern führen nur noch Scheinbeschwörungen durch, um Luguri zu täuschen. Sie stören im Gegenteil seinen Zauber. Ich bringe Viviana dann auf die Insel und wir treffen uns dort. Wir gehen herrlichen Zeiten entgegen, mein Oheim. Ich bin überglücklich, dir die Freundlichkeit, die du mir allezeit erwiesen hast, vergelten zu können."

    Nachdem sich Olivaro entfernt hatte, blieb ich mit Coco im Hotel. Im Badezimmer war keine Spur von Verwüstung zu erkennen. Ich sicherte die Suite mit Dämonenbannern. Dann wollte Coco unbedingt an den Strand.
    Ob nun Dämonen drohten oder der Weltuntergang bevorstand, Coco wollte die Copacabana erleben. Wir zogen los. Der Strand war von der Sauberkeit her eine arge Enttäuschung.

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