1650 - Flugziel Große Leere
Schüsse an unseren Schutzschirmen verpufft. Vielleicht hätten die anderen uns aber auch aus dem Kosmos gefegt. Zum Glück sind euch die Schiffe nicht gefolgt, was hier niemand versteht. Wir bedauern es aber auch nicht. Vielleicht hat die Beherrscherin von NGC 4793 darauf gehofft, daß ihr von ihr konditioniert worden wärt.
Auf jeden Fall war es gut, daß Rhodan sich sofort dazu entschloß, für eventuell auftauchende Schiffe der Kosmischen Hanse Sender auf Coma-6 zurückzulassen, die sie warnen werden - jedenfalls solange die NGC 4793 beherrschende Intelligenz die Absicht nicht erkennt und sie durch ihre Helfer zerstört.
Du hast, bevor es dich erwischte, noch gehört, was Colounshaba Perry Rhodan über ihre Vorfahren in NGC 4793 gesagt hat, nicht wahr? Mich schüttelt es bei dein Gedanken, daß es sich bei der Geistesmacht womöglich um die mutierte Form dieser Bestien handeln könnte.
Immerhin - die fremden Schiffe waren allem Anschein nach wieder aus NGC 4793 verschwunden, als wir weiterflogen.
Laß uns zur Expedition zurückkommen.
Wir verließen NGC 4793 planmäßig am 10. Juni 1204 NGZ, und unser nächster Stopp war am 13. Oktober, nach weiteren 125 Tagen Hyperraumflug und in 142 Millionen Kilometer Entfernung von unserer Milchstraße. Dort legten wir den siebten Brückenkopf an: Coma-7, eine marsähnliche Welt am Rand einer Kleingalaxis, die wir wegen ihrer kompakten Form. einfach „Linse" genannt haben. Die Androgyn-Roboter werden Verhältnisse schaffen, in und mit denen künftige Generationen von Hanse-Leuten sich wohl fühlen können. Ansonsten gilt für die Zweiggalaxis das gleiche wie für den nächsten Stützpunkt, für Coma-8.
Ihn errichtete der gute Robert Gruener am 16. Januar 1205, 158 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt und wieder im intergalaktischen Leerraum. Wir kamen am 11. Januar aus dem Hyperraum und flogen am 20. Januar weiter.
Und heute, am 10. Mai, brechen wir endlich zur zehnten und vorletzten Etappe unseres langen Fluges auf. Der neunte Androgynen-Stamm hat es besonders gut angetroffen. Coma-9 ist der schönste Planet, den ich seit dem Beginn der Expedition gesehen habe. Dort hätten wir zwei oder drei Wochen bleiben sollen, anstatt im Asteroidengürtel dieser mir unheimlichen Spiralgalaxis. Coma-9 ist tatsächlich wie die Erde, ebenfalls der dritte Planet einer gelben Sonne und mit einem Mond. Diese Welt ist wie das Paradies, aus dem die Menschheit einst vertrieben worden sein soll. Und deshalb gibt es dort keine Menschen, und auch keine andere technische Zivilisation.
Die Wissenschaftler sind der Ansicht, daß die Insekten in absehbarer Zeit eine solche Zivilisation errichten würden. Einige Ameisenarten scheinen schon hochintelligent zu sein. Ich habe die Biologen selten so wütend erlebt wie heute morgen, als sie an Bord der BASIS zurückbefohlen wurden. Und selbst da kamen sie nur nach der Androhung sanfter Gewalt. Sie sitzen jetzt irgendwo zusammen und beraten über eine angemessene Form ihres Protests.
Ich werde später hören, was sie ausgebrütet haben. Mir geht es im Moment ebenso wie 99 Prozent der Besatzung. Ich fiebere dem letzten Zielpunkt entgegen, von dem aus wir dann nur noch einmal starten werden - zu diesem geheimnisvollen Pulsar Borgia, dem Treffpunkt mit Philip.
Dann wird Harold Nyman wieder das Kommando haben und diese Hyperraumetappe einleiten. Heute tue ich es. Über 22 Millionen Lichtjahre hinweg zur Galaxis NGC 4712.
Der Flug wird 114 Tage dauern, am 3.
September werden wir dort sein.
Mein Gott, wir schmeißen schon mit Lichtjahrmillionen und den fernsten Galaxien um uns, als wäre dies alles nur ein verdammtes Spiel. Wir werden 202 Millionen Lichtjahre weit weg von zu Haus' sein!
Ein weiteres Stück Weg für das gute alte Licht- und mehr, als ich mir noch irgendwie klar vorstellen kann. Wenn wir beim Eintauchen vor NGC 4712 in eine Supernova rasen und mit ihr explodieren, sehen sie das auf der Erde in 202 Millionen Jahren.
Unsere Nachfähren, meine ich.
8.
10. September 1305 NGZ - 202 Millionen Lichtjahre „Ganz ehrlich gesagt", gab Robert Gruener zu, „inzwischen wüßte ich nicht mehr, wie wir ohne Rutan und seine Bullen zurechtkämen."
Nadja, Mila und Gucky standen bei ihm. Die Mädchen lachten, während der Mausbiber keine Miene verzog. Das ging schon so seit kurz nach der Ankunft in diesem Raumsektor am 3. September.
Die beiden Tage danach waren auf der BASIS mit Warten auf die Nachrichten der Aufklärer vergangen,
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