1656 - Zwei wie Tod und Teufel
Hause mitgebracht hatte. Es waren nicht die beiden Wurfdolche, sondern die Pistole, die ebenfalls unter der Kleidung verborgen war.
»Kill sie!«
Der Leibwächter bewegte seine Waffe um eine Idee nach unten. Dann fiel der Schuss!
***
Es war für Suko und mich alles andere als leicht, nur den Zuschauer zu spielen. Aber wir hatten noch nicht eingreifen können. Wir durften auf keinen Fall gesehen werden. Außerdem waren wir zu weit weg, und das mussten wir erst ändern. Näher ran! Das taten wir auch. Suko hatte die gute Idee, über den Boden zu robben. Dabei lagen die Vorteile auf unserer Seite. Es war zum einen der dunkle Untergrund und zum anderen die Ablenkung unserer Gegner durch Purdy Prentiss. Sie achteten mehr auf sie und nicht auf das, was sich in ihrer Umgebung tat. Zudem bewegten wir uns so dicht über den Boden hinweg, dass sie schon genau hinschauen mussten, um uns zu sehen.
Suko hatte einen leichten Vorsprung. Er konnte sich geschmeidiger bewegen als ich. Nahezu lautlos glitt er voran und sah für mich aus wie ein großes Reptil. Ich horchte nach vorn.
Es wurde laut genug gesprochen, sodass ich jedes Wort verstand. Die Lage spitzte sich immer mehr zu. Sie drohte sogar zu eskalieren, und ich merkte immer stärker, dass es Zeit für mich wurde, mein Verhalten zu ändern. Ich kroch nicht mehr weiter.
Dafür richtete ich mich auf, um in eine günstige Schussposition zu gelangen. Für Purdy Prentiss hatte sich die Lage zugespitzt. Es hatte sich jetzt herausgestellt, dass dieser Katz seinem Leibwächter den Mord an Purdy überlassen wollte. Es war ganz einfach. Sie sollte erschossen werden, und der Killer stand so nah, dass er sie gar nicht verfehlen konnte. Da sackte Purdy in die Knie. Sie versuchte alles. Ob sie es schaffte, war fraglich. Ich hielt die Beretta fest und visierte den Leibwächter an. Es war der berühmte Sekundenbruchteil früher, den ich abdrückte. Der Knall zerriss die Stille, und der Killer fiel wie von der Axt getroffen zu Boden…
***
Zu spät, dachte Purdy, als sie den Abschussknall hörte. Sie wartete darauf, dass die Kugel irgendwo in ihren Körper einschlug oder auch in ihren Kopf drang. Nichts passierte mit ihr. Sie blieb am Leben. Dafür hörte sie vor sich einen gurgelnden Laut und sah den Körper des Killers fallen, als hätte er einen harten Schlag erhalten.
Purdy konnte es kaum glauben. Da lag dieser Typ plötzlich am Boden, als hätte man ihm die Beine unter dem Körper weg geschlagen. Er war von einer Kugel getroffen worden, aber wer da genau geschossen hatte, das war Purdy nicht klar. Sie lebte, und nur das zählte. Aber ihre Freude war nur von kurzer Dauer. Sie kniete noch immer und sah jetzt, dass auch Katz die Veränderung mitbekommen hatte.
Sein Leibwächter lebte nicht mehr. Vor ihm lag Salome. Nicht weit entfernt kniete diese Purdy. Und er musste sich entscheiden, wen er zuerst aus dem Weg schaffen wollte.
Aus seinem Mund drang ein wilder Schrei. Sein Gesicht verzerrte sich zu einer grotesken Maske. Er holte aus, sprang vor - und er würde mit seinem Schwert schneller sein als diese Frau mit ihrer Waffe.
In der Bewegung hörte er den Ruf. Ein Wort nur, das völlig ausreichte. »Topar!«
***
Suko hatte es geschrien. So laut, dass seine Stimme über das Deck hallte und jeder Mensch es hörte, der sich in Rufweite befand. Es war das magische Wort. Und es sorgte dafür, dass die Zeit plötzlich stillstand.
Nur für genau fünf Sekunden war dies der Fall. Innerhalb dieser Spanne konnte sich niemand, der dieses Wort gehört hatte, mehr bewegen. Er war zur Starre verdammt. Nur der Träger des magischen Stabs, der das bestimmte Wort gerufen hatte, wurde durch nichts behindert. Und das war eben Suko. Fünf Sekunden nur!
In dieser Zeit musste er einiges erledigt haben. Es war sein Vorteil, dass er sich so schnell über den Boden bewegt hatte. So war er schon recht nahe an das Geschehen herangekommen, und jetzt, nachdem er der einzig noch Aktive war, bewegte er sich so schnell wie möglich.
Sein Freund John hatte perfekt reagiert und den Schießer außer Gefecht gesetzt, sodass Purdy keine Gefahr mehr von ihm drohte. Jetzt konnte Suko sich um Katz kümmern, der noch gefährlich nahe an dieser Salome stand. Suko dachte nie daran, wie schnell die Zeit verging, er tat sein Möglichstes. Die Starre hielt die Menschen noch in ihrem Bann, als Suko Katz erreichte. Er schlug zu. Er räumte die kräftige Gestalt im Fellmantel förmlich aus dem Weg. Katz wurde wie eine
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