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1662 - Der Engelfresser

1662 - Der Engelfresser

Titel: 1662 - Der Engelfresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lauschen, aber ihr habt so laut gesprochen, dass ich vor der Tür jedes Wort verstehen konnte.«
    »Und?«
    »Es ging um die letzte Nacht, in der ihr beide nicht richtig geschlafen habt.«
    »Genau!«, sagte Bill.
    »Auch ich habe die Botschaft erhalten. Wir haben sie alle drei wahrgenommen.«
    Johnny trank den ersten Schluck. »Und das muss etwas zu bedeuten haben.«
    »Davon gehe ich auch aus«, bestätigte Bill. »Aber wer oder was steckt dahinter?«
    »Jemand braucht unsere Hilfe, Dad.«
    »Bist du sicher?«
    »Ja, und ich habe mehr gesehen. Es fing praktisch kurz vor meinem Zubettgehen an. Und die Glotze spielte eine Rolle.«
    In den nächsten Minuten hörten Sheila und Bill nur zu, was ihnen Johnny zu sagen hatte. Es waren für sie Neuigkeiten, aber sie bestärkten sie in ihrer Vermutung, dass sich im Hintergrund etwas anbahnte, von dem sie nicht wussten, was es bedeutete.
    »Man kann ein Fazit ziehen«, fasste Bill zusammen. »Es ist auch ganz einfach. Jemand braucht unsere Hilfe.«
    »Und wer?«, flüsterte Sheila.
    »Die Person, die sich auf meinem Bildschirm gezeigt hat. Eine andere Erklärung fällt mir nicht ein.«
    »Ist sie denn eine Person, Johnny?«
    »Ja, Mutter. Ich sehe sie so an. Sie ist eine Person, auch wenn wir es nicht mit einem normalen Menschen zu tun haben. Sie stammt aus einer anderen Welt, einer fremden Dimension, und kann nur auf eine gewisse Art mit uns Kontakt aufnehmen.«
    Sheila widersprach ihm nicht, stellte jedoch eine Frage. »Warum hat man gerade uns ausgesucht?«
    »Weil wir die Conollys sind«, antwortete Bill.
    Er erntete bei seiner Frau nur Kopfschütteln. »Das glaubst du doch selbst nicht.«
    »Warum denn nicht? Wir sind die Conollys. Denk nur daran, was wir schon alles hinter uns haben. Ich bin nie davon ausgegangen, dass es vorbei ist, und ich liege richtig, denn es geht weiter. Bei dir, bei Johnny und bei mir.«
    Sheila schüttelte den Kopf. »Ich will mich einfach nicht damit abfinden. Mein Gott, wann bekommen wir endlich unsere Ruhe und können ein Leben führen wie andere Menschen auch. Ohne diesen schwarzmagischen Stress. Aber das wird wohl nie passieren.«
    »Fürchte ich auch«, meinte Bill.
    Johnny klopfte auf den Tisch. »Wir wissen ja nicht, wer uns da um Hilfe gebeten hat.«
    »Das müssen wir erst mal herausfinden«, sagte Bill.
    »Und wie?«
    »Keine Ahnung, Sheila. Auch Johnny hat nichts erkannt. Oder weißt du, wo wir ansetzen können?«
    »Nein. Ich habe diese Gestalt ja nur wie eine Strichzeichnung gesehen und dann die Laute in meinem Kopf.«
    »Du meinst den Schrei nach Hilfe?«
    »Ja, Dad.«
    Bill runzelte die Stirn. »Eine Stimme hast du nicht erkannt - oder?«
    »Nein, das ist auch keine Stimme gewesen. Und wenn, dann eine künstliche. Elektronisch erschaffen. So jedenfalls hat sie sich angehört. Und ich denke nicht, dass es bei diesem ersten Kontakt bleibt. Diese andere Seite will mehr.«
    »Ja, das glaube ich auch«, sagte Sheila. »Und ich denke nicht, dass wir das allein durchstehen sollten. Wir sollten auf jeden Fall John informieren.«
    Dem Vorschlag widersprach niemand. Bill war dafür und Johnny ebenfalls. Sie wollten auch schnell handeln, und irgendwie war ihnen auch der Appetit vergangen.
    Bill nickte. Er schob seinen Stuhl zurück und sagte: »Dann werde ich mal mit ihm sprechen.«
    »Hast du denn viel Hoffnung, dass er zur Aufklärung beitragen kann?«
    »Abwarten, Johnny. Wir werden…« Was Bill sagen wollte, verschluckte er schnell. Er bewegte sich nicht mehr von der Stelle und sah aus, als wäre er eingefroren. Er schaute durch die offene Küchentür in den Flur.
    »Da!«, flüsterte er nur. »Da - da - ist es.«
    Sheila und Johnny waren zusammengezuckt, und Sekunden später weiteten sich auch ihre Augen. Sie sahen das Gleiche wie Bill.
    Im Flur stand eine Gestalt. Sie hatte zwar einen Körper, aber sie wirkte fast wie eine silbrige Zeichnung. Die, Umrisse funkelten, und der gesichtslose Kopf war ausgefüllt mit elektronischem Schnee.
    Johnny fand als Erster seine Sprache wieder.
    »Das - das…«, flüsterte er, »… das ist genau die Gestalt, die ich auf dem Bildschirm gesehen habe…«
    ***
    Sheila und Bill konnten keinen Kommentar abgeben, denn sie hatten nicht das gesehen, was ihrem Sohn präsentiert worden war.
    Optisch hatte sich die Umgebung nicht verändert. Es war alles so geblieben, aber es hatte sich eine magische Zone ausbreiten können, der niemand entgehen konnte. Drei ratlose Menschen standen vor der Gestalt. Sie

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