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1664 - Die Schöne und die Grausame

1664 - Die Schöne und die Grausame

Titel: 1664 - Die Schöne und die Grausame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beobachtete. Auch die Tür behielt ich im Blick, aber zu sehen war nichts. Tim Helling dachte nicht daran, das Haus zu verlassen.
    Purdys Idee war gar nicht schlecht. Heutzutage wurde jeder Furz ins Internet gestellt. Die beiden Puppenspielerinnen taten dies vielleicht auch. Es konnte durchaus sein, dass sie in der Branche zu den Profis zählten und auch noch an diesem Abend einen Termin hatten. Ob sie den wahrnahmen, wussten wir nicht, aber wenn ja, dann erhielten wir möglicherweise einen Hinweis darauf, wo die Veranstaltung stattfand und hätten demnach ein Ziel gehabt. Keiner von uns konnte sich mit dem Gedanken abfinden, jetzt alles seinen Gang gehen zu lassen und nach Hause zu fahren. Bei mir tat sich nichts, aber Purdy war dabei, etwas herauszufinden. Sie hockte auf dem Beifahrersitz und war stark beschäftigt.
    Ich wartete. Ab und zu tauchten auch Bewohner auf, die in den verschiedenen Häusern wohnten. Die Fenster der Wohnung, in der Tim Helling lebte, gingen zur anderen Seite hinaus. So sah ich nicht, ob Licht in den Räumen brannte. Dafür verließ Purdy den Rover. Schon als sie die Tür öffnete, hörte ich ihr leises Lachen.
    »Na, Erfolg gehabt?«
    »Ich denke schon.«
    »Dann raus damit.«
    »Die beiden haben einen Namen für ihre Show. Das Puppen-Paradies. Sie…«
    »Sorry«, unterbrach ich Purdy. »Sprichst du jetzt von einem festen Standort?«
    »Ja.« Sie nickte heftig. »Ein kleines Theater.«
    »Und wo?«
    »Hier in London. In einem großen Schulkomplex muss es einen Raum geben, in dem sie ihre Stücke aufführen.«
    »Sehr gut«, lobte ich.
    »Aber es geht noch weiter«, sagte Purdy, wobei ihre Augen glänzten. »Sie haben auch heute Abend eine Vorstellung. Nicht für Kinder, sondern für Erwachsene.«
    »Wann ist der Beginn?«
    »Um einundzwanzig Uhr.«
    Ich lachte auf. »Das würde für uns passen. Das schaffen wir immer.«
    »Falls sie spielen«, schränkte Purdy ein, »und die Vorstellung nicht ausfallen lassen.«
    »Das ist auch wieder wahr. Davon sollten wir uns nicht abhalten lassen, denke ich.«
    »So ist es, John.«
    Wir mussten nichts mehr sagen, sondern nur in den Rover steigen und losfahren. Daran allerdings wurden wir gehindert. Ein Auto fuhr auf den Hof. Der Wagen wurde so gelenkt, dass sein Scheinwerferlicht uns erfasste. Das Auto rollte sogar in unsere Nähe, und wir erkannten, dass es ein Taxi war, das nicht weit von uns anhielt.
    »Moment noch«, sagte ich.
    Purdy lächelte. »Alles klar.«
    Sie verfolgte bestimmt den gleichen Gedanken wie ich. Jetzt kam es nur darauf an, ob wir richtig lagen. Der Fahrer ging tatsächlich auf das Haus zu, in dem Tim Helling wohnte. Er musste es nicht erst betreten, denn Helling hatte wohl gerochen, dass sein bestellter Wagen eingetroffen war. Er verließ das Haus schon vorher und sprach den Fahrer an.
    Wenig später stiegen beide in den Wagen…
    ***
    Tim Helling wusste nicht, was er tun sollte, nachdem er allein in seiner Wohnung zurückgeblieben war. Er war völlig durcheinander nach dieser Enttäuschung, die er so schnell nicht überwinden würde. Er wusste auch, dass er in Lebensgefahr geschwebt hatte, und doch wollte er nicht Elena die Schuld geben. Sie hatte nichts dagegen tun können, denn sie hatte unter dem Einfluss ihrer starken Schwester gestanden, und der war alles andere als positiv gewesen.
    Man durfte ihr einfach nicht die Schuld geben. Sie konnte nicht aus ihrer Haut, weil Tabea sie unter Kontrolle hielt. Dabei ging Tim davon aus, dass sie einen anderen Weg gehen wollte, es aber nicht geschafft hatte.
    Weil dies so war und er sie trotzdem nicht aufgeben wollte, musste man ihr eben helfen.
    Tim hatte die Hoffnung nicht aufgegeben. Dass er sich vor Kurzem noch in Lebensgefahr befunden hatte, daran dachte er nicht mehr oder wollte nicht mehr daran denken. Er musste nach vorn sehen und nicht zurück. Er wollte nicht von Elena lassen und sie auch nicht von ihm. Was da vorhin geschehen war, konnte man durchaus als Versehen bezeichnen. Da hatte sie eben zu stark unter Tabeas Einfluss gestanden. Purdy Prentiss und John Sinclair hatten ihn verlassen. Er wusste nicht, wie er die beiden einschätzen sollte. Sie waren keine Typen, die so schnell aufgaben, und hätte er gewusst, wie sich die Dinge entwickeln würden, hätte er seine Chefin nicht eingeweiht. Tim dachte einfach nicht mehr normal. Er war verblendet. Zu stark hatte er sich in Elena King verliebt, und er war sich auch sicher, dass sie die gleichen Gefühle für ihn hegte.
    Tim

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