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1666 - Baphomets Rächer

1666 - Baphomets Rächer

Titel: 1666 - Baphomets Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Treppe in die erste Etage. Sie war mehr eine Stiege, denn ein Geländer war nicht vorhanden. Der Templer runzelte die Stirn und fragte: »Verschwinden wir und warten auf Calu oder schauen wir uns im Haus etwas um?«
    »Zumindest mal einen Blick in die Räume werfen.« Ich ging auf eine Tür zu und stieß sie auf. Ich hatte damit gerechnet, in ein Wohnzimmer zu gelangen. Es war ein Irrtum. Mein Blick fiel in ein Schlafzimmer und auf ein breites Bett. Genau in dem Moment spürte ich einen Druck im Magen, mir wurde leicht übel, und ich erlebte auch ein leichtes Schwanken.
    Godwin hatte alles bemerkt. Seine Frage erreichte mich auch. »John, was hast du?«
    Ich gab keine Antwort und konnte meinen Blick nicht von dem lösen, was auf dem Bett lag.
    Es war ein Körper.
    Aber ein Körper, dem der Kopf fehlte!
    ***
    Eine Hand legte sich auf meine linke Schulter und zog mich etwas zur Seite. Mein Freund Godwin wollte freie Sicht haben, die bekam er jetzt auch. Er sah nichts anderes als ich, und aus seinem Mund löste sich ein Geräusch, das mit einem Krächzen zu vergleichen war.
    Von den Schultern her und weiter nach oben hin hatte Blut das Laken getränkt. Es war aus der offenen Halswunde geflossen. Die Decke bis zu den Füßen hin war sauber. Der Tote trug auch seine Kleidung, eine Hose und einen rostroten Pullover, der in der unteren Hälfte eine graue Farbe zeigte.
    »Mein Gott«, flüsterte Godwin. »Damit habe ich nicht gerechnet.«
    »Das konntest du auch nicht.«
    »Ich hätte ihn nicht aus den Augen lassen sollen.«
    »Und du bist sicher, dass es sich um Jean Calu handelt?«
    »Ja, das bin ich. Ich kenne die Kleidung und auch diese gelben Schuhe. Er ist es und ich…«, er schüttelte den Kopf, »… mein Gott, was kann man noch tun?«
    »Im Moment nichts. Der Killer ist schneller gewesen. Er hat sich das fünfte Opfer geholt.«
    »Nur den Kopf, John.«
    »Klar. Und warum?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Langsam blies ich die Luft aus, bevor ich sagte: »So bestraft man Verräter, Godwin.«
    »Oder Zeugen.«
    »Genau.«
    »Und warum hat er ihm den Kopf abgeschlagen? Was will er damit beweisen?«
    »Das kann ganz einfach sein«, sagte ich. »Es ist möglich, dass der Kopf irgendwo wieder auftaucht, und zwar so, dass er auch von anderen Menschen gesehen werden kann. Man muss ihn an eine exponierte Stelle legen, sodass er einfach nicht übersehen werden kann.«
    »Das könnte sein.«
    Ich schob mich an Godwin vorbei und blieb neben dem oberen Ende des Betts stehen. Es war kein Spaß, sich den geköpften Mann anzuschauen, und ich musste gegen Wellen des Ekels ankämpfen, die durch meinen Körper wogten, denn so abgebrüht war ich nicht, als dass ich bei diesem Bild gleichgültig geblieben wäre. Aber ich wollte sehen, wie man ihm den Kopf vom Körper getrennt hatte.
    Ein Mediziner war ich nicht, aber man konnte von einem glatten Schnitt sprechen. Es waren keine Hinweise am noch vorhandenen Hals zu sehen, dass mehrmals zugeschlagen worden wäre.
    Da war ein Fachmann am Werk gewesen.
    Ich drehte mich wieder um und fing den Blick meines Freundes auf. »Glatter Schnitt«, berichtete ich und breitete die Arme aus. »Was hat dir Calu über die Bewaffnung des Killers gesagt?«
    »Schlinge und Sense.«
    »Genau, Sense. Wir können also davon ausgehen, dass er damit den Kopf vom Körper getrennt hat.«
    »Und wo ist der Kopf jetzt?«
    Ich hob die Schultern. »Dieser Killer wird ihn womöglich als Souvenir mitgenommen haben.«
    »Na danke.« Godwin drehte sich um und verließ den Schlafraum. Im Flur wartete er auf mich. Er lehnte an der Wand, und ich sah, dass seine Gesichtsfarbe gewechselt hatte.
    »Der Killer ist noch unterwegs. Und ich denke, dass er weitermachen wird.«
    »Meinst du, John?«
    »Bestimmt. Er will Spuren auslöschen. Niemand soll ihn beschreiben können, damit man ihm nicht auf die Schliche kommt.«
    Der Templer nickte. »Ja, das ist alles richtig. Das glaube ich dir auch, aber ich habe trotzdem ein Problem.«
    »Welches?«
    »Warum hat er sich drei bestimmte Männer ausgesucht, die sterben mussten?«
    »Da bin ich überfragt.«
    »Hat er das wahllos getan? Oder steckte dahinter Methode?«
    So gern ich eine Antwort gegeben hätte, es war mir nicht möglich. Aber ich sah, dass der Templer weiterhin nachgrübelte und auch zu einer Erklärung ansetzte..
    »Ich habe diesen Gedanken auch in der letzten Nacht verfolgt, John. Der ließ mich einfach nicht los.«
    »Und was hast du getan?«
    »In Alet-les-Bains angerufen.

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