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1666 - Baphomets Rächer

1666 - Baphomets Rächer

Titel: 1666 - Baphomets Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gebilde?«
    »Genau.«
    »Und was hältst du davon?«
    »Es könnte sich um Nebel handeln, John.«
    »An der Küste nicht verwunderlich.«
    »Richtig. Aber dann wäre er in einer viel breiteten Fläche entstanden. Ich sehe nur eine helle, recht kompakte Masse und könnte nicht mal beschwören, dass es sich dabei um Nebel handelt. Das kann durchaus auch etwas anderes sein.«
    Da widersprach ich nicht. Wir beiden warteten darauf, dass dieses Zeug sich uns näherte.
    Andere Menschen befanden sich nicht in unserer Nähe. So waren wir die Einzigen, die dieses Phänomen beobachteten und auch sehr schnell so etwas wie eine Veränderung feststellten.
    Die Masse konnte man zwar als kompakt ansehen, aber sie verhinderte nicht, dass sich in ihrem Innern etwas zu erkennen gab. Zuerst dachte ich an eine Täuschung, aber dieses helle Gespinst kam näher und so zeigte sich das, was ich in seinem Innern gesehen hatte, deutlicher.
    Es war ein Umriss. Nicht nur der eines Menschen, der in der oberen Hälfte sichtbar war. Von der Hüfte ab sah er anders aus, breiter und…
    »Das ist ein Reiter mit Pferd«, flüsterte ich. »Godwin, das ist unser Killer!«
    Ich hatte den Satz kaum ausgesprochen, als ich ein heißes Brennen an meiner Brust verspürte.
    Das Kreuz hatte reagiert, und ich wusste nun, dass ich genau richtig lag…
    ***
    Ich hörte mich selbst laut einatmen, was auch dem Templer auffiel, denn er fragte sofort: »Was hast du?«
    »Mein Kreuz hat sich gemeldet.«
    »Dann sind wir hier richtig.«
    »Du sagst es!«
    »Was tun wir jetzt?«
    Das wusste ich selbst noch nicht. Ich überlegte hin und her. Dann sah ich, dass etwas mit dieser Gestalt geschah, denn sie bewegte sich nicht weiter. Sie blieb zusammen mit der Nebelwand als Deckung stehen und schien abzuwarten. Ich dachte über den Grund nach. Er lag eigentlich auf der Hand. Der unheimliche Reiter in der Nebelwand musste den Widerstand gespürt haben, den mein Kreuz aufgebaut hatte. Er war so etwas wie eine Barriere, die die andere Seite nicht überwinden konnte. Deshalb dieses Lauern und Abwarten.
    Es war zu befürchten, dass er sich abwandte, um zu verschwinden. Das wollte ich verhindern.
    »Ich werde zu ihm gehen«, sagte ich zu Godwin.
    »Das ist okay, aber…«
    »Halt du hier die Stellung.«
    Ich wollte nichts mehr sagen, nicht diskutieren. Ich wollte diesem verfluchten Killer so nahe wie möglich kommen, deshalb startete ich von der Türschwelle aus. Es wäre falsch gewesen, loszurennen. Das hätte die andere Seite nur misstrauisch gemacht. So ging ich mit langsamen Schritten.
    Eine Waffe zog ich nicht. Ich hielt auch das Kreuz weiterhin unter meiner Kleidung verborgen. Nichts sollte die andere Seite warnen. Ich musste bis an die Nebelwand herankommen und möglichst auch hineingehen.
    Eigentlich hätte man meinen müssen, dass sich die Gestalt in ihr deutlicher abzeichnete. Das trat nicht ein. Der Reiter blieb nach wie vor verschwommen. Für mich stand allerdings fest, dass er mich längst gesehen hatte, und ich war jetzt gespannt darauf, wie er sich verhalten würde.
    Noch geschah nichts. Ich konnte mir in aller Ruhe darüber Gedanken machen, warum er so plötzlich erschienen war. War es nur, um uns zu beeindrucken, oder hatte er etwas Bestimmtes vor?
    Ja, das hatte er. Ich sah, dass der Reiter seinen rechten Arm bewegte. Er schwenkte ihn nach vom, dann zurück, anschließend wieder nach vorn, und genau da löste sich etwas von seiner Handfläche. Es war ein Gegenstand, den ich bisher nicht gesehen hatte, der nun aus der Nebelwand herausgeschleudert wurde und die Form eines Balles hatte. Dieser erste Eindruck verwischte sehr schnell. Es war kein Ball, sondern ein Kopf. Ein menschlicher Kopf, der gegen den Boden tickte, aber nicht liegen blieb, sondern noch ein Stück weiter rollte, bis er zur Ruhe kam und so lag, dass ich in das Gesicht schauen konnte.
    Jean Calus Kopf hatte ich nie gesehen, nur den enthaupteten Körper. Aber ich wusste mit großer Sicherheit, dass jetzt auch der Kopf des Mannes vor mir lag…
    ***
    Dieser Anblick versetzte mir einen Schock. Plötzlich brach Schweiß aus meinen Poren und legte sich als Schicht auf meinen Nacken. Diese verfluchte Gestalt kannte einfach keine Menschlichkeit. Sie spielte mit dem Kopf eines Mannes wie mit einem Ball, und mir blieb nichts anderes übrig, als es hinzunehmen. Es war schlimm, den starren Blick der Augen zu sehen. In meinem Hals war ein Würgen, ein Kratzen und zugleich eine Trockenheit.
    Zahlreiche

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