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1666 - Baphomets Rächer

1666 - Baphomets Rächer

Titel: 1666 - Baphomets Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dabei, den Flur zu wischen.
    »Glück muss man haben«, sagte ich.
    »Sei nicht zu optimistisch.«
    »He!«, protestierte ich. »Was ist los mit dir?«
    Der Templer schüttelte den Kopf und winkte ab. »Lass gut sein. Ich bin im Moment nicht in Form und habe das Gefühl, neben mir zu stehen.«
    »Wie kommt es?«
    »Weil wir auf der Stelle treten und von der anderen Seite vorgeführt werden.«
    »Das wird sich ändern.«
    »Hoffentlich.«
    Martine war mit ihrer Putzarbeit so gut wie fertig. Sie wrang ein Wischtuch aus und zupfte an ihrem Kopftuch. Dabei drehte sie den Kopf, sah uns und lächelte.
    »Na, wieder da?«
    »Ja«, sagte Godwin. »Es hat uns mal wieder hergetrieben.«
    »Waren Sie denn am Meer?«
    »Beinahe.« Jetzt lächelte er auch und nickte ihr zu. »Können wir miteinander reden, oder müssen Sie noch arbeiten?«
    »Nein, eigentlich nicht.« Sie hob die Schultern. »Aber was ist los? Sind Sie unzufrieden mit Ihrer Unterkunft? Oder weshalb wollen Sie mit mir reden?«
    »Nein, nein, das hat damit nichts zu tun. Wir fühlen uns wohl bei Ihnen. Es geht um etwas anderes.«
    Der Blick ihrer grünen Augen wurde scharf. »Um die Menschen, die hier umgekommen sind?«
    »Ja, indirekt.«
    »Das hatte ich mir fast gedacht«, sagte sie leise. »Wer hier als Fremder hinkommt und keinen Urlaub macht, der hat seine bestimmten Gründe.«
    Godwin blieb beim Thema. »Wo können wir in Ruhe mit Ihnen reden?«
    »Am besten im Frühstücksraum.«
    »Danke, wir warten.«
    Wenig später sagte Godwin zu mir: »Ist doch alles gut gelaufen oder findest du nicht?«
    »Keine Einwände, Godwin. Ich hoffe nur, dass wir auf das richtige Pferd gesetzt haben.«
    »Wird schon klappen.«
    Der Raum war leer. Das Fenster mit der Doppelscheibe stand weit offen, um frische Luft einzulassen. Es gab vier Tische, auf denen Decken lagen. Zudem waren sie mit kleinen Vasen dekoriert, aus deren Öffnungen gelbe Osterglocken schauten. Dafür hatte sicherlich Martine gesorgt.
    Wir setzten uns an den Tisch, an dem wir auch gefrühstückt hatten, und mussten nicht lange warten. Martine hatte den Kittel abgelegt und trug Jeans und einen lockeren Pullover. Das weißblonde Haar hatte sie nach hinten gekämmt und es dort zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden.
    »Möchten Sie etwas trinken?«, erkundigte sie sich, bevor sie ihren Platz einnahm.
    »Ein Wasser vielleicht«, sagte Godwin.
    »Gern.« Sie verschwand und kehrte schnell mit dem Gewünschten wieder. Drei Gläser hatte sie auch mitgebracht. Erst als wir getrunken hatten, kam sie zum Thema.
    »Womit kann ich Ihnen helfen?«
    Godwin nickte mir zu, und so übernahm ich das Wort. Ich sprach nur von den drei Toten, die beiden neuen erwähnte ich nicht, und Martine kam zu der Überzeugung, dass wir zur Polizei gehörten und damit zu einer Truppe, die im Hintergrund aktiv war. Wir widersprachen nicht und sahen nur die gespannten Blicke der jungen Frau auf uns gerichtet.
    »Es geht uns sehr um die Aufklärung. Dabei müssen wir bestimmte Wege gehen, was Sie sicherlich verstehen.«
    »Klar.«
    »Und ein Weg oder derjenige, der uns am wichtigsten erscheint, führt in die Vergangenheit.«
    Martine bekam große Augen. »Ach. Sind Sie sich da sicher?«
    »Ich hoffe es. Bisher sind es nur Anhaltspunkte, mehr nicht. Da wir beide uns in der Vergangenheit dieses Ortes nicht auskennen, wollten wir mit jemandem reden, der von hier stammt, und das sind Sie, Martine.«
    »Nein«, sagte sie, »nein, das kann nicht Ihr Ernst sein.«
    »Warum nicht?«
    Sie lachte glockenhell auf. »Ich weiß nichts von der Vergangenheit. Außerdem lebe ich normalerweise nicht hier. Ich studiere in Paris und helfe hier aus, weil mein Vater mit einem gebrochenen Bein im Krankenhaus liegt. Der Ort hier mag zwar nett sein, wenn man einen Urlaub am Meer machen will, aber das ist auch alles. Ich bin immer froh, wenn ich dem Kaff wieder entfliehen kann.«
    Das war eine Antwort, die uns nicht gefallen hatte. Godwin sprach davon, dass wir wohl keine Chance hatten.
    Martine runzelte die Stirn. Sie machte jetzt einen sehr nachdenklichen Eindruck und fragte: »Das Thema ist für Sie beide wohl besonders wichtig, nicht wahr?«
    Wir stimmten zu.
    »Hm.« Es war zu sehen, dass sie sich um eine Lösung bemühte. Sie dachte angestrengt nach, und plötzlich leuchteten ihre Augen auf. Zugleich schlug sie sich gegen die Stirn.
    »Dass ich nicht gleich daran gedacht habe.«
    »An wen oder was?«, fragte ich.
    »Es geht um meinen Großvater Alain. Ja, ja, der

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