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1667 - Die Früchte des Wissens

Titel: 1667 - Die Früchte des Wissens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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letztemal, daß er sich gewaschen hatte, lag Wochen zurück. Aber die Feuchtigkeit behinderte seinen Marsch - und darüber war er nicht so glücklich.
    Er ging kein Risiko mehr ein, nicht auf dem rutschigen Felsengrund. Die Zwischenräume von Stein zu Stein waren mit Moos und Gebüschen ausgefüllt. Es roch nach nasser Erde ... Er hatte das so sehr vermißt, daß ihn der Duft mit Euphorie erfüllte.
    Den letzten Kilometer legte er mit hohen Erwartungen zurück. Er würde einen neuen Stamm finden, das wußte Niisu; sie würden ihn aufnehmen wie ihresgleichen, wie einen verlorenen Sohn, der nach langer Abwesenheit in den Schoß des Stammes zurückkehrte.
    Und da vorn tat sich ein kleines Tal auf. Niisu war am Ziel. Der Rauchfaden kroch aus einer Feuerstelle am Rand eines Abhangs, und davor öffnete sich der Eingang einer Höhle. „Hoo!" rief er laut. „Hier kommt ein Freund! Laßt euch sehen!"
    Niemand gab ihm Antwort.
    Niisu näherte sich der Höhle. Leichte Unruhe keimte in ihm auf, die er nicht erklären konnte. „Hoo!" rief er nochmals.
    Er begann, sich ernstlich Sorgen zu machen; was, wenn der fremden Gruppe etwas zugestoßen war? Niisu verfiel in Laufschritt. Mit fliegendem Atem erreichte er die Feuerstelle. „Ist hier niemand?" Nichts zu sehen. Das Innere der Höhle war völlig schwarz für jemanden, der aus dem Tageslicht kam. Er trat nahe heran und fragte: „Braucht ihr Hilfe? Seid ihr das, da drinnen?"
    Etwas warnte ihn, die Höhle zu betreten. Es war jener Instinkt, den ein Nomade entwickeln mußte, schon um auf der Welt Canaxu eine Chance auf Überleben zu haben.
    Andererseits konnte er nicht einfach verschwinden, nicht ohne den Versuch einer Hilfeleistung. Seine Nasenflügel blähten sich auf. Nein ... Keine Raubtiere, nur der typische Geruch von Trepecco-Nomaden.
    Und aus dem Dunkel schälte sich eine Kontur. Es war der Schatten eines hochgewachsenen Läufers. „Warum gibst du keine Antwort?"
    Zögernd trat er einen weiteren Schritt ins Dunkel. Etwas bewegte sich - und das war das letzte, was er sah. Ein furchtbarer Schlag vor den Kopf betäubte Niisu.
     
    *
     
    Als er aufwachte, war er mit seiner eigenen Kleidung gefesselt. Zwei Meter weiter lagen auf einem Haufen die Lederbeutel mit Werkzeug, mit dem restlichen Wasser und den Streifen Voyafleisch. Niisu fror erbärmlich, denn auch in den Randzonen des Gebirges Rok war es bitter kalt. Aber wie konnte das sein? Er betete darum, daß sich der Nebel in seinem Gehirn lichten möge, daß das völlige Unverständnis dem Begreifen weiche. Hatte er nicht einem Trepecco gegenübergestanden? Ja, sicher ... Und hatte man je gehört, daß ein Trepecco den anderen bedrohte? Geschweige denn angriff?
    Es ist nicht möglich, dachte Niisu. Etwas läuft falsch, und ich muß wissen, was das ist.
    Wäre nur Cahlie bei mir. Aber Cahlie ist tot, und sie wird niemals wiederkommen.
    Die Sonne stand hoch am Himmel.
    Es war kurz nach Mittag, und die dunklen Regenwolken hatten einem klaren, violetten Himmel Platz gemacht.
    Er saß an einen Felsen gelehnt, während er den Talkessel vor sich übersehen konnte.
    Und hinter ihm war ein Geräusch. Niisu versteifte sich. „Nun? Bist du also doch aufgewacht?"
    Es war die Stimme eines Nomaden. Sie kam ihm so entsetzlich bekannt vor, daß der Schock ihn völlig lahmte. Niisu sagte kein einziges Wort.
    Der andere trat hinter seinem Rücken vor.
    Erstmals konnte Niisu sein Gesicht sehen - auch wenn er sich gewünscht hätte, es wäre nicht so. Diese zerrissene Kleidung kannte er genau, selbst wenn sie nun größtenteils aus Seligupelz bestand. Die hochgewachsene Gestalt, die hellen Haare, die beinahe schwarze Haut.
    Es war Hapt, der schnellste Läufer seines Stammes. Meines ehemaligen Stammes, korrigierte sich der Nomade. Auch das ist vorbei und kommt nicht wieder. „Du wunderst dich?" fragte der andere gut gelaunt. „Das kann ich mir denken, Niisu.
    Du hast nicht mit mir gerechnet? Sowenig wie ich mit dir... Aber ich will nicht leugnen, daß es mir so gefällt... Besser du als irgendwer sonst. Ich konnte dich nie leiden. Und dabei dachte ich, du wärest mit deiner verdammten, besserwisserischen Frau gestorben."
    Niisu preßte die Lippen zusammen.
    Hapt lachte. Er brachte die Augen nahe an Niisus Gesicht heran und riß sie auf, als betrachte er ein winziges Insekt, das er zerquetschen wollte. Die Züge verzerrten sich zu einer langgestreckten Grimasse. „Hapt! Was soll das? Komm zur Besinnung!"
    „Ich bin absolut bei Verstand",

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