1668 - Wolfsnacht
Sir.«
Ich öffnete die Bürotür, was nicht verborgen blieb, denn Glenda Perkins drehte sich auf ihrem Stuhl zur Tür hin und stand sofort auf.
»John, da bist du.«
»Klar.« Ich schloss die Tür.
»Wie geht es Jane?«, Auch sie machte sich Sorgen um die Detektivin. Wie alle eben aus ihrem Freundeskreis.
Ich streckte meinen rechten Daumen hoch.
»Besser?«
»Ich hoffe.«
Glenda ging einen Schritt zurück. Erleichterung spiegelte sich auf ihrem Gesicht wider, als sie sich auf den Stuhl fallen ließ.
»Tja, sie hat eben eine gute Konstitution. Allerdings wird sie, wenn sie entlassen wird, ihren Job erst mal vergessen können. Aber das ist jetzt nicht wichtig. Ich habe mit Sir James gesprochen. Er hat sich nicht konkret ausgedrückt, aber es scheint wieder ein neuer Fall auf dem Weg zu sein.«
»Frag Suko. Er sitzt im Büro.«
»Mach ich doch glatt.«
Dort ging ich noch nicht hin. Mein erstes Ziel war die Kaffeemaschine. Den Schluck brauchte ich jetzt, und mit der vollen Tasse ging ich zu meinem Schreibtisch und ließ mich dort nieder.
»Und?«, fragte Suko nur.
Ich sagte ihm das, was ich wusste.
»Dann können wir ja hoffen.«
»Das meine ich auch.« Ich lehnte mich zurück. »Und was gibt es hier Neues?«
Suko hob die Schultern. »Das ist schwer zu sagen.«
»Ich hörte von deinem Telefonat.«
»Genau.« Suko schaute mir ins Gesicht. »Eine gewisse Helen Winter rief an.«
»Kenne ich nicht.«
»Ich auch nicht. Aber es war interessant, was sie zu erzählen hatte, John. Und wenn das eintrifft, über das sie sprach, haben wir ein Problem.«
»Mach's nicht so spannend. Raus damit.«
»Werwölfe!«
Ich hatte das Wort gehört, sagte aber nichts, sondern blickte Suko fragend an.
»Ja, du hast richtig gehört. Es geht um Werwölfe. Oder einen Werwolf. So genau weiß ich das nicht.«
»Und diese Helen Winter ist mit ihnen in einen Kontakt gekommen. Liege ich da richtig?«
»Ja.«
»Und sie lebt noch?«
Suko lachte leise. »Ja, sie hat Glück gehabt. Ich weiß auch nicht, weshalb, aber sie hat sich Gedanken gemacht und hier angerufen. Ich sprach mit ihr.« Suko nickte mir zu.
»Ehrlich gesagt, ich denke, dass wir Helen Winter besuchen sollten.«
»Und wo?«
»Das ist ein Ort in der Nähe von Windsor. Nördlich davon. Nicht weit weg. Kein Problem, das Kaff zu finden.«
»Hast du denn zugesagt?«
»Nun ja, nicht direkt. Ich rufe sie noch an, bevor wir fahren.«
Ich sah noch einen Rest Kaffee in meiner Tasse und trank ihn. Dann streckte ich die Beine aus, reckte mich, und meine Gedanken drehten sich wieder um Jane Collins. Irgendwie hatte ich ein gutes Gefühl, dass sie die Messerattacke lebend überstehen würde. Sie gehörte einfach zum Team, und ohne sie - nein!
Ich dachte nicht mehr weiter. Aber ich wusste auch, dass Jane zäh war und nicht so leicht zu besiegen.
Mit Glenda sprach ich noch über unsere Absichten. Sie wollte wissen, ob sie sich um Jane kümmern sollte. »Wie meinst du das?«
»Nun ja. Ich könnte mal anrufen und mich nach ihrem Befinden erkundigen.«
»Kannst du gern machen.«
Sie kam auf den neuen Fall zu sprechen. »Meinst du wirklich, dass ihr auf Werwölfe treffen werdet?«
»Ich will es nicht ausschließen. Ich meine, so etwas bildet man sich doch nicht ein.«
»Ja, das stimmt.«
Suko betrat das Vorzimmer. Er lächelte und nickte mir zu. »Helen Winter weiß Bescheid.«
»Und?«
»Sie freut sich auf unseren Besuch.«
»Dann wollen wir sie auch nicht enttäuschen…«
***
Wie immer fuhr Suko. Ich saß auf dem Beifahrersitz und hatte Zeit, meinen Gedanken nachzugehen. Dabei trat Jane Collins immer mehr in den Hintergrund. So kümmerte ich mich gedanklich um das vor uns Liegende.
»Bist du sicher, dass sich die Zeugin nicht geirrt hat?«
»Ich gehe davon aus. Sonst wären wir ja nicht unterwegs.«
»Ist sie denn auf irgendwelche Einzelheiten eingegangen?«
»Nicht unbedingt. Sie hatte zwei Begegnungen mit einem Werwolf gehabt.«
»Und beide überlebt.« Ich musste leicht lachen.
»Ja, John. Und da ist noch etwas passiert. Bei der zweiten Begegnung ist der Werwolf nicht allein gewesen. Er wurde zurückgeholt. Und zwar von einer Frau.«
»Aber keiner Wölfin - oder?«
»Genau. Es ist eine normale Frau gewesen. Und jetzt bist du an der Reihe. Wie passt das zusammen?«
»Keine Ahnung. Da müsste uns diese Helen Winter helfen.«
»Das wird sie auch.«
Die Bestimmtheit, mit der Suko gesprochen hatte, fiel mir schon auf.
»Du glaubst ihr
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