1669 - Der Kyberklon
überprüft und neu justiert", erklang hinter ihnen eine weibliche Stimme, die zu der stattlichen Technikerin Mariaan ten Segura gehörte. „Ich habe dafür mein komplettes Team eingesetzt. Es mußte ja schnell gehen."
„Ist es möglich, daß wir uns das Gesprächsprotokoll vom Verschwinden der drei Wissenschaftler genau anhören?" erkundigte sich Rhodan. „Kein Problem", sagte Mariaan. „Es ist aber besser, ihr hört über die Funkempfänger eurer SERUNS mit."
Sie wandte sich an einen der Techniker und rief ihm zu: „He, Jagg, laß abfahren!"
Mariaan ten Segura gab den Terranern und der Akonin ein Handzeichen, und dann ließ der Mann, den sie „Jagg" genannt hatte, die Aufzeichnung ablaufen. Die Technikerin fügte erklärend hinzu: „Die Aufzeichnung beginnt zu einem Zeitpunkt, als die drei Wissenschaftler längst in den Schacht hinabgestiegen waren."
„Hagen! Junker! Bliss! Hier spricht Jan Ceribo. Meldet euch auf der Stelle, oder ich. schicke Roboter hinter euch her!"
„Keith Junker hier. Mach dich nicht lächerlich, Zerberus ..."
Der Chemiker spottete über seinen Chef aus den Tiefen des Schachts, weil es ihm unmöglich war, sie zurückzuholen, und scherzte damit, daß „Zerberus" sie schlimmstenfalls von Mystery abholen lassen könne. Die Kommunikation verlief wenige Minuten lang in geordneten Bahnen, bevor plötzlich nur noch sinnloses Gestammel zu hören war. „Palaio ... ebenso ... Astral... wem auch immer ... episkopisch ... Fanal..."
„Sie sinken schnell", zirpte die Stimme eines Blues. „Sie sind jetzt auf fünfzehnhundert Meter."
„Signalwirkung ... Machfünf... angeregte Zustände ... Relaxationszeit ..."
„Ob sie uns etwas mitteilen wollen?" Das war Jan Ceribo. „Achtzehnhundert Meter." Der Blue. „Sie verringern ihre Sinkgeschwindigkeit!"
„... Rätsels ... falsch gemacht... auf keinen Fall mehr ..."
„Neunzehnhundert Meter. Sie werden wieder schneller."
„... das gewußt hätten ... falschen Stelle gesucht... Entdeckung ... kann sein ... sechs ... kein Wunder... nicht verstehen ... entflo ..."
„Keine Signale vom Kodegeber mehr. Letzte gemessene Tiefe: zweitausendsechzig Meter."
Das war alles. Bis auf eine letzte Anmerkung des Blues. „Sie sprachen von einer Entdeckung. Ob sie das entscheidende Geheimnis des Schachts enthüllt haben?"
„Was für eine Entdeckung?" wunderte sich Perry Rhodan. „Voltago soll sich das jedenfalls auch mal anhören, bevor er in den Schacht steigt. Vielleicht hilft es ihm bei seinem Auftrag."
„Aber was sollte der Kyberklon heraushören können, das wir nicht hören?" erkundigte sich Henna Zarphis.
Rhodans Antwort war ein Achselzucken.
*
Voltago hatte andere Interessen, aber er tat Perry Rhodan den Gefallen und hörte sich das Gestammel der Wissenschaftler an. Er konnte ebenfalls nichts damit anfangen. Nur ein Wort weckte sein Interesse: Relaxationszeit. „Das sagt mir aber nichts", sagte er. Um weiteren Fragen vorzubeugen, fügte er hinzu: „Es erweckt keinerlei Assoziation zu den Verhältnissen in der Scheibe von Trantar in mir."
Er sagte absichtlich „in", weil er sich mit Mila nicht nur auf der Scheibe fortbewegt hatte, sondern auch in sie eingedrungen war. Die Scheibe hatte ein viel größeres Volumen besessen, als ihre äußeren Maße erahnen ließen. In ihr war gewissermaßen die Ewigkeit komprimiert. So hatte es Voltago den Terranern zu vermitteln versucht.
Mit dem Schacht würde es sich eventuell nicht viel anders verhalten. „Bist du bereit, Voltago?" fragte Perry Rhodan.
Er war es nicht, bejahte aber folgsam.
Rhodan verstand nicht. Er könnte nicht einmal verstehen, wenn er wollte.
Er wußte natürlich nicht einmal, worum es hier ging. Voltago wußte das auch nicht, aber er hatte zumindest Ahnungen.
Er war nahe an der Wahrheit. Das hatte er auf Trantar gespürt. Mit jeder Faser seiner biologischen Komponenten. Mit jedem Atom seiner kybernetischen Körperteile.
Voltago lag nichts daran, sich selbst zu analysieren. Dafür war er von Taurec nicht erschaffen worden.
Ihn interessierten andere Rätsel. Er konnte nicht sagen, welche. Noch nicht. Er wußte es erst, wenn er damit konfrontiert wurde. Taurec hatte ihn so erschaffen.
Voltago war fest entschlossen, dieses Rätsel hier zu ergründen. Vielleicht war es wirklich das angeblich Größte Rätsel des Universums, wie es die Ennox nannten. „Warum starrst du den Mann so an?" Rhodans Stimme drang zu ihm. „Ich starre überhaupt niemanden an."
„Doch,
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