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1672 - Die Insel

1672 - Die Insel

Titel: 1672 - Die Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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anders.«
    »Das weiß ich und ich frage mich, ob es von hier aus einen Zugang zur Insel gibt. Irgendeine Treppe, einen Aufstieg oder etwas Ähnliches.«
    »Haben Sie denn Licht?«
    »Zum Glück.«
    »Ich habe eine Taschenlampe vergessen.«
    Das war in diesem Fall nicht so tragisch, denn Suko und ich trugen die schmalen, lichtstarken Leuchten immer bei uns.
    Wir holten sie hervor und schon bald stachen die auf breit gestellten Strahlen in die Dunkelheit oder glitten über das Wasser..
    Es stellte sich die Frage, woher uns eine Gefahr drohte. Das beste Versteck war die Tiefe, denn das dunkle Wasser gab sein Geheimnis nicht preis. Zudem standen wir nicht auf dem Trockenen, sondern saßen in einem Boot, das durch einen Angriff aus der Tiefe leicht zum Kentern gebracht werden konnte.
    Suko und ich verfolgten den gleichen Gedanken, deshalb leuchteten wir auch die Wände dieser Höhle ab, um herauszufinden, ob es irgendwo einen Ausgang gab. Die Lichtkegel wanderten über die glatte Struktur des Schädels. Es gab Vorsprünge, kleine Spalten, und wir stellten auch fest, dass die Decke zu hoch über uns lag. Sie sah aus wie eine Kuppel und wies keinen Ausgang auf.
    An der linken Seite gab es die zweite Öffnung. Ein wenig Tageslicht sickerte durch sie herein.
    Wasser, Wände, Leere. So sah das Fazit aus, und wir kamen uns recht hilflos vor. Lucy bewegte sich und brachte dabei das Boot fn leichte Schaukelbewegungen.
    »Was können wir denn jetzt tun?«
    »Nichts«, erwiderte Suko. »Wir müssen darauf warten, dass die andere Seite etwas unternimmt.«
    »Und wo steckt sie?«
    »Ich bin kein Hellseher.«
    Ich hatte mich aus dem Dialog herausgehalten. Stattdessen fuhr ich mit meinen Fingerspitzen über das Kreuz und suchte nach einer leicht erwärmten Stelle. Die gab es leider nicht, das Kreuz blieb neutral und ich sah auch keine Lichtreflexe. Die andere Seite schien überhaupt nicht zu existieren, was ich nicht glauben konnte.
    »Wenn wir noch länger hier in der Höhle bleiben, verschwenden wir nur unsere Zeit«, sagte Lucy. »Finden Sie nicht auch?«
    »Haben Sie einen anderen Vorschlag?«, fragte Suko. »Ja, den habe ich. Wir sollten die Höhle wieder verlassen.«
    »Gut. Und dann?«
    »Einmal die Insel umrunden. Kann ja sein, dass es an der Rückseite eine Stelle gibt, wo wir sie betreten können. Ist das ein Vorschlag? Oder wollen Sie lieber hier warten, bis etwas passiert?«
    »Was sagst du, John?«
    »Lass uns fahren. Ich fühle mich hier alles andere als wohl. Mir ist fester Boden unter den Füßen auch lieber.«
    »Okay, Lucy, starten Sie.« Suko gab ihr einen Wink.
    »Das mache ich doch glatt.«
    Wieder riss sie an der Startkordel. Es war schon etwas zu hören, aber das Geräusch hörte sich anders an. Der Motor wollte nicht so recht anspringen.
    »Was ist das denn?«, rief sie.
    »Behalten Sie die Nerven.« Suko kroch zu ihr, während ich die Umgebung unter Kontrolle hielt. Meine Lampe sorgte für die entsprechende Helligkeit und ich hatte den Eindruck, als würde sich dicht unter der Wasserfläche etwas bewegen. Das passte mir gar nicht. So leuchtete ich länger auf diese Stelle, ohne etwas sehen zu können. Dafür geschah was anderes. Suko hatte es endlich geschafft, den Motor zu starten. Das Geräusch hinterließ in der Höhle mehrere Echos, die sich gegenseitig einholen wollten. Dazwischen war der erleichterte Ruf unserer Begleiterin zu hören, die das Boot nicht mehr lenkte. Diese Aufgabe hatte ab jetzt Suko übernommen. Lucy kroch in meine Richtung und blieb in meiner Nähe hocken. Sie schaute mich an und ich sah, dass es ihr nicht gut ging. Sie hatte Angst. Die Sicherheit, die sie an Land gezeigt hatte, war verschwunden.
    Ich lächelte ihr zu. »Wir schaffen es.«
    »Weiß nicht. Jetzt halten Sie mich wohl für eine feige Memme?«
    »Nein, ganz und gar nicht. Ihre Reaktion ist menschlich.«
    »Und Sie beide sind so cool?«
    »Das täuscht. Ich gebe schon zu, dass auch ich leicht aufgewühlt bin, auch wenn Fälle wie der zu unserem Job gehören. Aber man steht jedes Mal unter Hochspannung. Nur sind wir es gewohnt, dies nicht zu zeigen.«
    »Das beruhigt mich etwas.«
    »Das sollte es auch.«
    Suko hatte das Schlauchboot in die entsprechende Richtung gelenkt. Ich War misstrauisch und glaubte noch nicht so recht daran, dass man uns auch fahren lassen würde. Diesmal irrte ich mich. Wir konnten das leere Innere des riesigen Totenschädels verlassen, ohne dass wir von irgendeiner Seite daran gehindert wurden. Wir

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