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1672 - Die Insel

1672 - Die Insel

Titel: 1672 - Die Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Nähe, und wir hörten, dass ein Stück entfernt zwei Männer über den noch immer vorhandenen Stromausfall fluchten..
    »Kommen Sie mit.«
    Lucy ging vor uns her, um die Anlegestelle des Bootes zu erreichen. Das Schlauchboot ragte nicht über die Kaimauer hinweg. Wir mussten schon nach unten springen, um es zu entern. Es war an einem Poller vertäut und schaukelte leicht auf und ab.
    »Werden Sie seekrank?«
    Wir verneinten beide.
    »Dann ist es gut.« Lucy löste das Tauende und gab uns zu verstehen, in das Boot zu klettern. Es war nur ein kurzer Sprung, dann spürten wir die Holzplanken unter unseren Füßen.
    Lucy sprang ebenfalls hinein. Sie hatte das Tau gelöst und schleuderte es an Bord. Die Wellen hatten uns schon von der Kaimauer weggetrieben. Um uns herum standen die Fischerboote, gegen die wir recht klein wirkten.
    Wenn wir einen Blick nach Westen warfen, sahen wir, dass das Meer nicht leer war. Einige Boote waren unterwegs. Ob die Besatzungen fischten, war nicht zu sehen. Lucy setzte sich an das Heck in die Nähe des Außenborders. Sie hatte sich noch eine wasserfeste Jacke übergezogen, auf die wir leider hatten verzichten müssen. Die paar Spritzer würden uns schon nicht umwerfen.
    Lucy McMillan riss an der Kordel. Wir hörten die stotternden Geräusche, und so musste ein zweiter Versuch gestartet werden, der dann klappte. Der Motor sprang an, was Lucy mit einem Lachen quittierte.
    Zwei Holzbänke luden zum Sitzen ein. Der Wulst des Bootes bestand aus einem harten Material, das nicht so einfach zu zerstören war. Zwei Paddel waren an den Innenseiten befestigt. Sie wurden von hellen Bändern gehalten.
    Wieder einmal waren wir auf dem Wasser unterwegs. Das gehörte zwar nicht zu unserer Routine, aber derartige Fahrten hatten wir schon mehr als einmal hinter uns. Bisher war alles gut gegangen, und so konnten wir nur hoffen, dass es diesmal auch so ablief.
    Es war schon zu merken, dass wir den relativ ruhigen Hafen hinter uns gelassen hatten. Zwar waren die Wellen nicht meterhoch, aber sie schlugen schon recht hart gegen die Außenseite des Boots, sodass die hellen Spritzer aus Gischt gegen unsere Körper klatschten.
    Unser Blick war in Richtung Westen gerichtet. Da konnte die Insel gar nicht übersehen werden. Aber wir sahen sie auch nicht so deutlich, wie wir es uns gern gewünscht hätten. Das Eiland wurde wirklich von Nebelstreifen umgeben, sodass von der Vegetation auf der Insel so gut wie nichts zu erkennen war. Nur der Leuchtturm ragte hervor. Auf mich wirkte er wie ein Mahnmal.
    Immer wieder sprang das Schlauchboot über die Kämme der Wellen hinweg, rutschte in Täler hinein und musste auch gegen die Strömung ankämpfen, aber Lucy war eine gute Steuerfrau. Es war schon zu merken, dass sie Routine hatte. Ich dachte daran, dass die Insel praktisch durch die andere Masse aus dem Wasser in die Höhe gedrückt worden war, und überlegte schon jetzt, ob es auch einen Platz gab, wo wir normal anlegen konnten. Das würde meiner Ansicht nach schwierig werden, denn wo sich Gebeine in den Vordergrund schoben und einen Wall bildeten, gab es keinen Strand.
    Darüber sprach ich weder mit Suko noch mit Lucy. Die Insel selbst würde mir Aufklärung geben. Und sie rückte näher. Bei normalem Wetter hätten wir die Insel schon besser sehen müssen, aber der Ring aus Nebel war einfach zu dicht. Auch die Stirn des riesigen Totenschädels fiel nicht auf.
    Ich sah Sukos besorgten Blick und fragte: »Woran denkst du?«
    »Mich würde es nicht wundern, wenn uns plötzlich einige Piraten entgegen kämen.«
    »Normal oder als Feuer?«
    »Vielleicht beides.«
    Da hatte er nicht mal so unrecht. Es war den Geistern oder was immer sie auch sein mochten schließlich gelungen, die Insel zu verlassen. Nur so hatten sie Rick McMillan umbringen können.
    Die Insel rückte näher. Der Nebel sah nicht mehr so dicht aus, aber mit Blicken durchdringen konnten wir ihn nicht. Wir sahen jetzt, dass er nicht so eng um die Insel lag, wie es aus der Distanz ausgesehen hatte.
    Durch den Dunst war es auch schlecht zu schätzen, wie weit wir uns noch von unserem Ziel entfernt befanden. Da konnte uns Lucy McMillan Auskunft geben. Als ich sie danach fragte, nickte sie nur und meinte: »Es dauert nicht mehr lange.«
    Die Antwort hätte auch ich mir geben können. Weitere Fragen stellte ich nicht. Ich wollte sie nicht aus ihren Gedanken reißen.
    Oft ist es so, dass vor Inseln oder auch dem Festland mit scharfen Felsen und gefährlichen

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