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1673 - Brennendes Atlantis

1673 - Brennendes Atlantis

Titel: 1673 - Brennendes Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zusammen. Kurz davor stolperte Dorothy noch, fiel aber nicht zu Boden, sondern gegen den Wolf, den sie mit beiden Armen umfing und heftig an sich drückte.
    »Hat sie recht, John?«
    »Keine Ahnung. Aber sie scheint das richtige Gespür zu haben. Sie wäre bestimmt nicht auf jeden Wolf zugelaufen.«
    Ich lächelte. »Jedenfalls tut es ihr gut, und das wollen wir ihr gönnen. Wer weiß schon, was noch alles auf uns zukommt?«
    »Hört sich an, als hättest du dich damit abgefunden, länger in dieser Welt zu bleiben.«
    »Nein, das habe ich nicht. Ich schließe es aber auch nicht aus. Das mal vorweggesagt.«
    »Alles klar. Dann wollen wir mal sehen, wie sich die Dinge entwickeln.«
    Purdy Prentiss ging auf das unterschiedliche Paar zu. Ich blieb zurück, denn ich spürte allmählich den Druck in meinem Magen. Es war kein gutes Zeichen. Das ließ auf böse Vorahnungen schließen. Ein Spaßparadies war das hier nicht.
    Die Schwüle hatte in den letzten Minuten noch zugenommen. Wie eine Glocke lastete sie über dem Hang, und unter dieser Glocke hatten wir mit dem Geruch zu kämpfen. Dieser Brandgestank verstärkte sich immer mehr, als wollte er ein Zeichen geben, dass die Menschen am besten flohen.
    Klar, wir hätten rennen können, wären aber den Lavaströmen eines ausbrechenden Vulkans kaum entkommen.
    Ich blickte wieder hoch zum Himmel. Auch jetzt bot sein Anblick wieder eine Überraschung. Dieser Fleckenteppich war immer noch vorhanden, aber ich sah noch mehr. Es war die gelbe Farbe, der ungewöhnliche Dunst, der sich vor den Teppich gelegt hatte.
    Es konnte ein schwefelgashaltiger Brodeln sein, der sich vom Vulkan her ausbreitete. Auch das Rumoren war vorhanden. Ein permanentes Grollen oder Grummeln, aber nicht unbedingt laut und auch nicht als gefährlich einzustufen. Mehr eine Warnung für das, was kommen würde und unausweichlich war.
    Der Boden vibrierte nicht, was mich einigermaßen beruhigte. Wenn das eintrat, wurde es höchste Eisenbahn, falls es nicht schon zu spät für uns war.
    Aber wo sollten wir hin?
    Ich hatte keine Ahnung. Wenn es hier losging und wir im Freien waren, dann…
    Meine Gedankenkette wurde unterbrochen. Dorothy und der weiße Wolf kamen auf uns zu. Sie war noch immer euphorisiert. Ihre Augen glänzten, und sie holte schnell Luft.
    »Er hat überlebt, das spüre ich. Er ist mein Freund, und ich weiß, dass wir aufpassen müssen.«
    »Wovor?«
    »Vor dem Tod, dem Grauen. Auch mein Freund hier hat Angst. Er zittert. Er weiß Bescheid. Wir werden bald das große Grauen erleben. Eigentlich mussten wir von hier weg.«
    »Und wohin?«, fragte ich.
    »Keine Ahnung.«
    Die hatten Purdy Prentiss und ich auch nicht, ich dachte an den Untergang des Kontinents. Der war nicht auf einmal über die Bühne gegangen. Das hatte schon seine Zeit gedauert. Es war in Etappen erfolgt, und wenn ich daran dachte, dass in den nahen Bergen der eine oder andere explodieren konnte, dann gehörte das zu dieser Kette von Vorgängen, die schließlich in die Katastrophe führten. Purdy sprach weiter. »Unsere Freunde sind auch noch da.« Damit meinte sie die Skelette auf ihren Flugdrachen, die hoch über unseren Köpfen ihre Kreise zogen.
    »Bleiben oder laufen?«, fragte Purdy.
    »Und wohin würden wir fliehen können, um dem Grauen zu entgehen?«
    »In die Wüste?«
    »Ja, um dort langsam zu verdursten. Ich fühle mich jetzt schon ausgetrocknet.« Mein Blick fiel auf den Wolf. »Schade, dass er kein Mensch ist und reden kann. Er hätte uns möglicherweise einen Ausweg zeigen können. Aber man kann nicht alles haben.«
    Dorothy ärgerte sich über meine Bemerkung. Sofort sprang sie darauf an. »Für mich ist er nicht nur ein Tier. Er ist zwar kein Mensch, aber ein Freund, der genau weiß, was mir fehlt. Der spürt, wenn etwas in der Luft liegt.«
    »Stimmt«, sagte Purdy.
    »Auch jetzt?«, fragte ich.
    Es war, als hätte mich das Tier verstanden, denn es drehte mir seinen Kopf zu. Der Blick der Augen faszinierte mich. Es waren keine menschlichen Augen, und doch lag etwas darin, dem ich mich nicht entziehen konnte.
    Ich sah es als eine Warnung an. Ja, er wollte mir klarmachen, dass es gefährlich für uns alle werden konnte.
    Zudem blieb er nicht ruhig. Er trat mit seinen Pfoten auf der Stelle und dann drehte er sich um, weil er dorthin schauen wollte, wo sich die Berge abhoben.
    Sie waren zu sehen. Nur nicht mehr so klar. Die Dunstwolke hatte sich vor und über sie wie ein Schleier gelegt. Die Luft zitterte und immer

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