1677 - Strippen für den Teufel
entgegen.«
Alexa zögerte. Sie wusste nicht, was auf sie zukam, aber etwas Gutes konnte es nicht sein. Sie leckte über ihre Lippen und zögerte noch immer.
»Willst du nicht?«
Alexa hatte den drohenden Unterton in der Stimme nicht überhört.
»Doch, doch«, sagte sie schnell. »Bitte, ich…« Sie sagte nichts mehr und streckte die Arme vor. Die Finger hielt sie zusammengedrückt. Um ihren Mund herum zuckte es. Sie konnte nicht mehr richtig atmen, weil sie nicht wusste, was auf sie zukommen würde.
»So ist es gut…« Max nickte. Er fasste beide Hände der Tänzerin an, die wieder von einem Schauer überfallen wurde, der einfach nicht weichen wollte. Der Ankömmling wartete ab. Er ließ Alexa noch in ihrer Spannung, bis er fragte: »Wer bin ich?«
»Max Dayson…«
»Das hast du schon mal gesagt. Aber ich bin mehr, viel mehr. Ich will es aus deinem Mund hören.«
Alexa nickte. Sie hätte danach spontan antworten können, was sie jedoch nicht tat, obwohl sie die Antwort wusste. Sie wollte ihr einfach nicht über die Lippen.
»Oh - wenn du mich vergessen hast, dann ist das keine…«
»Nein, nein. Ich habe dich nicht vergessen. Ich weiß, wer du noch bist.«
»Dann spuck es aus!«
»Du bist der Teufel!«
Auf dem Gesicht des Mannes leuchtete zwar nichts, aber viel hätte nicht gefehlt. Er verstärkte sein Lächeln und gab seinem Blick einen zufriedenen Ausdruck.
»Das ist perfekt, das ist super. Danke, du hast mich also nicht vergessen. Es hätte mich auch gewundert, wenn man den Teufel vergisst, denn ich bin unvergesslich. Dass es nicht nur dahingesagt worden ist, werde ich jetzt den Beweis antreten. Schau auf meine Hände!«
Sie kam dem Befehl nach und senkte den Blick. Alexa wusste noch nicht, was das zu bedeuten hatte, denn in den nächsten Sekunden veränderte sich nichts. Es sah alles normal aus. Dann aber trat die Veränderung ein.
Plötzlich nahmen die Hände des Mannes eine starke Rötung an. Aber es war nicht mit einem Sonnenbrand zu vergleichen, diese Rötung ging tiefer, sie erfasste seine gesamten Hände und sie hielt sich vor allen Dingen in ihrem Innern. Feuerhände!, dachte Alexa.
Wenig später dachte sie gar nichts mehr, da konnte sie nur noch staunen und verspürte zugleich eine Lohe der Angst. Denn ihre Hände wurden ebenfalls rot, aber dabei blieb es nicht. Sie trug ein Shirt ohne Ärmel und musste mit ansehen, wie sich das Rot durch ihre Arme zog, dann die Schultern erreichte, sich in Richtung Hals bewegte, wobei sie nichts mehr sah, denn sie konnte den Kopf nicht um die eigene Achse drehen. Aber sie ging davon aus, dass diese Röte jetzt ihren gesamten Körper bedeckt hielt, denn an den Beinen war die Veränderung ebenfalls eingetreten.
Dayson ließ ihre Hände los. Er lachte und befahl ihr, zu dem kleinen Wandspiegel zu gehen, der nicht weit entfernt hing.
»Schau dich darin an!«
Alexa bewegte sich mit Zitterknien. Zwischendurch, warf sie ihrer Freundin einen Blick zu und bekam mit, dass Naomi sie mit einer Mischung aus Verwunderung und leichtem Entsetzen anschaute.
Vor dem Spiegel blieb sie stehen.
Das Erschrecken erfasste sie wie eine in ihrem Innern steckende Kralle. Sie hatte gewusst, dass etwas auf sie zukam, doch so hätte sie sich ihr Aussehen nicht vorgestellt. Es hatte sie brutal erwischt. Von der Stirn bis zu den Füßen glühte sie. Nicht nur auf der Haut, dieses Feuer, die Glut, oder was immer es war, hatte sich in ihren Körper regelrecht eingegraben und ihn völlig übernommen. Es gab keine Stelle, die nicht von dieser Glut erfüllt war, und sie hörte die Frage des Blonden, der sie von der Seite her anschaute.
»Weißt du, was jetzt in dir steckt?«
»Nein-nein…«
Er riss den Mund auf und lachte. Sein Lachen wirkte wie ein schriller Hall, der ins Unendliche ging. Dann schüttelte er den Kopf. »Wie kann man nur so dumm sein und alles vergessen. In dir und auch in deiner Freundin steckt das Feuer der Hölle. Ja, die Flammen des Teufels oder wie auch immer, hast du das verstanden?« Er drehte sich um und schaute Naomi an. »Du auch?«
»Ich schon.«
»Gut, sehr gut.« Dayson lachte. Dann rieb er seine Hände und konzentrierte sich wieder auf Alexa. »Es kostet mich nur ein Fingerschnippen und du brennst wie ein Heuhaufen. Denn eines musst du dir merken: Ich kontrolliere das Höllenfeuer und keine andere Person. Du bist voll des Feuers und ich weiß, dass du es weitergeben wirst, wenn es so weit ist. Du gehörst mir - und du auch, Naomi.«
Beide
Weitere Kostenlose Bücher