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1677 - Strippen für den Teufel

1677 - Strippen für den Teufel

Titel: 1677 - Strippen für den Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Weiß nicht.«
    Die beiden Tänzerinnen befanden sich nicht mehr in der Garderobe, sondern in einem der Zimmer, die über der Bar lagen und für bestimmte Dinge zur Verfügung standen. Der Raum war nicht groß. Mittelpunkt war ein Bett. Dazu gab es einen Einbauschrank mit geschlossenen Türen, eine Deckenleuchte, die verschiedenfarbiges Licht abgab, und eine Stehlampe in der Ecke. Daneben stand ein kleiner Tisch mit runder Platte. Auf ihr lagen Kondome und Softtücher.
    Alexa saß auf dem Bett. Naomi lehnte an der Wand und rauchte eine Zigarette.
    »Warum hat man uns eingesperrt?«
    »Keine Ahnung.« Asche fiel ihr auf einen Porzellanteller. »Du musst immer daran denken, dass wir gezeichnet sind.«
    »Das will ich aber nicht.«
    »Da wird dir nichts anderes übrig bleiben. Wir gehören jetzt ihm, verstehst du?«
    »Daran will ich nicht denken.«
    Naomi lachte nur. Mit dem Aschenteller in der Hand ging sie auf eine zweite Tür zu, die sich öffnen ließ. Dahinter lag ein winziges Bad mit einer schmalen Dusche und eingebauter Toilette. Sie spülte die Asche weg und ging zu ihrer Freundin zurück.
    »Ob es auch noch andere erwischt hat?«
    Naomi hob die Schultern. »Ich weiß es nicht. Ist mir auch im Prinzip egal.«
    »Ja, ja«, murmelte Alexa und wollte wissen, wie sich Naomi fühlte.
    »Eigentlich wie immer. Du nicht?«
    »Das kann ich nicht sagen. Jedenfalls habe ich ein komisches Gefühl. Das liegt wie ein Klotz im Magen. Manchmal habe ich den Eindruck, nicht richtig atmen zu können.«
    Sie deutete auf ihren Bauch. »Eine regelrechte Beklemmung.«
    »Das ist ganz natürlich.«
    »Wieso das denn?« Naomi verzog die Lippen. »Weil da etwas auf uns zukommt. Etwas völlig Neues.«
    »Und das weißt du?«
    »Sei doch nicht blöd. Davon müssen wir ausgehen, man hat uns ausgewählt, wir sind dadurch zu etwas Besonderem geworden. Ich jedenfalls sehe das so.«
    »Also positiv?«
    »Wenn du willst, ja.« Alexa konnte dem nicht folgen. Sie wollte auch nichts mehr sagen. Das Erlebte hing ihr noch immer stark nach. Zwar fürchtete sie nicht mehr um ihr Leben, doch sie ging noch immer davon aus, dass die Dinge, die noch auf sie zukommen würden, nicht normal waren. Normal war ja auch nicht das, was sie durchgemacht hatten.
    Sie stand auf und ging zum Fenster. Es ließ sich zwar öffnen, aber nur kippen und nicht ganz aufziehen. Sie schaute nach draußen und ihr Blick fiel in einen Hinterhof. Gegenüber ragten die Rückseiten alter Wohnhäuser in den grau gewordenen Tag. Zu sehen war niemand. Es gab keinen Wachtposten, der unter dem Fenster patrouillierte. Sie ließ das Fenster offen, damit sich der Zigarettenrauch besser verzog, und drehte sich wieder um, Ihre Freundin stand noch immer. Sie hatte sich eine Flasche Wasser besorgt und trank. Als sie sie absetzte, fragte sie: »Na, geht es dir jetzt besser?«
    »Warum sollte es das?«
    »Weil du aus dem Fenster geschaut hast.«
    Alexa winkte ab. »Nein, es ist alles okay und so geblieben. Es geht mir nicht besser.«
    »Schade.«
    »Wieso?«
    Naomi wartete mit der Antwort, bis Alexa auf der Bettkante saß. »Auf uns kommt etwas zu…«
    »Das weiß ich.«
    »Lass mich ausreden. Es ist was Ungewöhnliches. Ungewöhnlich sind wir jetzt auch.«
    »Wieso denn?«
    »Mensch, denk doch mal nach! Wir sind durch die Hölle gegangen. Durch eine echte Hölle. Und wir leben noch. Wer kann das von sich behaupten - he?«
    »Weiß ich nicht, ich kenne keinen, der sonst noch durch die Hölle gegangen wäre.«
    »Ja, aber wir sind es. Und deshalb sehe ich uns als etwas ganz Besonderes an.«
    »Und was denkst du über Max Dayson?«
    »Er ist das große Wunder überhaupt.«
    »Ach.«
    Naomi schlug sich gegen die Stirn. »Denk mal nach. Der ist Mensch und Teufel zugleich. Wahrscheinlich ist er sogar der Teufel, vor dem alle Angst haben. Uns ist er begegnet. Er hat uns zu sich geholt. Er will, dass wir an seiner Seite bleiben. Das ist doch mehr als krass.«
    »Sehe ich nicht so.«
    »Wie dann?«
    »Ich habe Angst«, gab Alexa zu. »Ja, weil ich einfach nicht weiß, was auf mich zukommt.«
    »Das weiß man nie.«
    »Hör auf.«
    Naomi lachte nur. »Jedenfalls steht fest, dass wir bald unseren ersten Auftritt haben.«
    »Und darauf freust du dich?«
    »Klar.«
    »Ich nicht, Naomi. Ich bin nicht mehr so wie gestern, in mir steckt jetzt etwas völlig Fremdes, das weiß ich. Am liebsten würde ich nach Hause rennen.«
    »Nach Nottingham etwa?«
    »Genau.«
    »Da kannst du es mit Robin Hood treiben, der

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