1677 - Strippen für den Teufel
Musik veränderte sich.
Das Lied aus einem Musical prallte förmlich auf die Tanzfläche nieder. Der Song passte auch.
»He, Big Spender…«
Sekunden später begann die Show…
***
Während Suko und ich uns recht entspannt gaben, aber trotzdem alles im Blick behielten, konzentrierten sich die übrigen Gäste nur auf das Geschehen und sahen, dass Naomi sich wirklich bewegen konnte. Sie war schon ein Profi. Im Gegensatz dazu machte der Amerikaner eine lächerliche Figur. Anstatt auf die Stripperin zu warten, lief er ihr nach und versuchte, sie zu fassen, was ihm nicht gelang, denn sie wich stets geschickt und lachend aus.
Das ärgerte den Mann. »Verdammt noch mal, bleib stehen. Ich bin Teddy Denver aus Miami. Ich kriege immer alles, was ich will. Auch dich, verdammt.«
Sie lachte über die täppischen Bewegungen, tanzte weiter, entglitt ihm immer wieder und stachelte ihn noch mehr an, ebenso wie die anderen Gäste, die den Amerikaner kannten und sich sogar von ihren Plätzen erhoben hatten, um ihn anzufeuern. Es war klar, dass Naomi ihm nicht mehr lange entwischen konnte. Zudem musste er zahlen, und so kam es, wie es kommen musste. Sie selbst stellte den Kontakt zu ihm her, indem sie rückwärts gegen ihn lief.
»Ha, ich habe dich!«
Ted Denver war glücklich. Er umfasste den Körper mit seinen Armen. »Was soll ich dir zuerst ausziehen?«
»Das liegt an dir, großer Mann.«
»Okay, den Rock.«
»Der Reißverschluss ist rechts.«
Alles lachte nach dieser Bemerkung. Ted aber hatte seine Probleme. Er stand zu sehr unter Storm, war mehr als nervös und hatte erst beim dritten Versuch Erfolg. Dann rutschte der Rock nach unten und wurde von Naomi mit einer lässigen Beinbewegung außerhalb der Tanzfläche gekickt, wo er liegen blieb. Die Netzstrümpfe der langen Beine wurden nicht durch Strapse gehalten, sondern lagen eng an den Oberschenkeln.
Sie huschte wieder weg. Das Spiel begann von vorn. Diesmal dauerte es nicht so lange. Naomi ließ sich wieder einfangen. Unter dem Gejohle der Zuschauer verlor sie auch ihr Oberteil, aber der schwitzende Ted war trotzdem enttäuscht, denn er musste noch eine Korsage aufknöpfen, was mit seinen zittrigen Händen nicht so einfach zu schaffen war. Der Amerikaner fluchte. Zudem wurde er noch von Naomi gehänselt.
»Ist wohl lange her, dass du so etwas gemacht hast - oder?«
»Halts Maul und bleib stehen.«
»Das tu ich doch.«
Naomi blieb zwar stehen, bewegte aber kreisend ihre Hüften, sodass der Gute seine Probleme hatte, die Haken zu öffnen. Er zerrte und riss, hörte sich die nicht eben feinen Kommentare seiner Kumpel an, aber er gab nicht auf, und dann brach das große Gejohle los, als die Klamotte fiel.
Auch sie wurde weggekickt, und der Amerikaner riss beide Arme hoch, denn er fühlte sich als Sieger.
Naomi entwischte ihm wieder. So leicht wie eine Feder huschte sie von ihm weg und tanzte am Rand der Tanzfläche entlang. Jetzt trug sie nur noch ihre Netzstrümpfe, ein Nichts von Slip und den halben BH, aus dem sich die Brüste nach vorn drängten. Ted Denver war richtig heiß gemacht worden. Er wischte mehrmals über seine Stirn und über die Wangen. Dann steckte er das feuchte Taschentuch wie-. der weg und stierte sie an.
»Und jetzt ist der Rest dran!«, flüsterte er über die Tanzfläche hinweg. »Meinst du?«
»Ja, Süße, denn dafür bezahle ich schließlich!«
»Dann komm.« Sie lockte ihn nicht nur mit ihrer Stimme, sondern auch mit den Bewegungen. Sie ließ die Hüften kreisen und schob dabei ihr Becken vor. Denver atmete zischend. Dann ging er los.
Es war kein normales Gehen oder leichtes Gleiten. Er stand so unter Druck, dass er stampfte und jeden seiner Schritte hart aufsetzte. Einige Male leckte er über seine Lippen. Das dunkle Hemd zeigte feuchte Schweißflecken. Er bot alles andere als einen erhebenden Anblick.
Naomi wartete auf ihn. Von ihrer Kollegin war nichts zu sehen. Suko und ich hatten sie aus den Augen verloren, was nicht schlimm war, denn nach wie vor spielte auf der Tanzfläche die Musik.
Naomi lockte den schwitzenden Gast einfach durch ihre Bewegungen. Sie blieb dabei auf der Stelle stehen, schwang nur den Körper von einer Seite zur anderen, lächelte dabei, und wer genau hinschaute - wir taten es - konnte den Spott in ihren Zügen nicht übersehen.
»Willst du nicht?«
»Und ob ich will.«
»Dann komm doch.«
Fast jeder im Raum hörte, wie der Amerikaner den Atem einsaugte. Danach drang ein Knurrlaut aus seinem Mund und
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