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1681 - Tödliche Fata Morgana

1681 - Tödliche Fata Morgana

Titel: 1681 - Tödliche Fata Morgana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weiter hörte.
    »Was ist denn?«
    Das Licht erlosch.
    »Er ist bewusstlos, und das ist nicht von allein passiert. Irgendwer spuckt uns hier in die Suppe.«
    »Wer könnte das sein?«
    Der Kniende erhob sich. »Wenn ich das wüsste. Ich bin mir aber sicher, dass er mit dem Rover dort gekommen ist. Nur kenne ich keinen, der einen solchen Wagen fährt.«
    »Dann sind die beiden doch nicht so harmlos, wie sie uns es weismachen wollten.«
    »Schätze ich auch.«
    Beide schwiegen in den nächsten Sekunden. Selbst aus der Entfernung fiel mir auf, dass sie sich ganz und gar nicht wohl in ihrer Haut fühlten. Ihr neuer Entschluss stand schnell fest.
    Die Stimme war so laut, dass ich jedes Wort verstand.
    »Wir müssen wieder rein und die beiden fragen, wer hier herumschleichen könnte. Verdammt, damit habe ich nicht gerechnet.«
    Ich wusste jetzt, was auf mich zukam, und hatte noch Zeit genug, mich darauf einzustellen. Sekunden später musste ich mir keine Gedanken mehr machen, denn jemand griff ein, an den ich im Moment nicht mehr gedacht hatte. Plötzlich erschien sie!
    Ich hatte nicht viel gesehen. Nur ein helles Flimmern über dem Boden, dann war sie da. Amara, die Geisterfrau oder die tödliche Fata Morgana!
    ***
    Ob mir ein Stein vom Herzen fiel, wusste ich nicht, aber erleichtert war ich schon - und natürlich ungemein gespannt darauf, wie es weitergehen würde. Amara stand zwischen den Männern und mir. Sie hatte sich nicht verändert. Das lange weiße Kleid, die langen, dunklen Haare, die durch den Stirnreifen aus dem Gesicht gehalten wurden, und es war nicht zu sehen, ob sie Schuhe trug, denn ihre Füße waren im Gras verschwunden.
    Was würde passieren?
    Zunächst einmal nichts, denn Amara ließ Zeit verstreichen. So konnten sich die Killer von ihrer Überraschung erholen, und das dauerte nicht lange. Derjenige, der gekniet hatte, war auch jetzt der Sprecher. Er deutete auf den Bewusstlosen und fragte: »Bist du das gewesen?«
    Was Amara antwortete, hörte ich nicht. Möglicherweise hatte sie auch auf geistigem Weg Kontakt zu den Männern aufgenommen, jedenfalls lachte der Sprecher - und gab danach sofort seinen Plan bekannt.
    »Ob du gelogen hast oder nicht, das weiß ich nicht, aber eines kann ich dir sagen: Wir hassen Zeugen. Wir hassen sie sogar so sehr, dass wir sie ausschalten, und dabei ist es uns egal, ob es sich um Frauen handelt oder nicht.« Er streckte seinen rechten Arm aus, zielte auf Amara und stützte sein Gelenk noch mit der linken Hand ab. Durch einen aufgesetzten Schalldämpfer würde das Zielen nicht eben leichter, und er wollte Amara treffen.
    Und sie?
    Sie tat nichts. Sie blieb regungslos stehen und tat so, als wären die beiden Killer nicht vorhanden.
    Einer lachte. Dann schoss er.
    Ich hatte mir schon Gedanken darüber gemacht, ob ich eingreifen sollte. Jetzt war es zu spät. Ich hörte die gedämpften Laute der Schüsse, sah die beiden Kugeln nicht, aber ich bekam mit, wie sie in den Körper einschlugen.
    Beim Eintreten leuchteten sie für einen winzigen Moment auf, dann war dieses Glühen wieder verschwunden - und Amara stand noch immer an derselben Stelle. Die Geschosse hatten ihr nichts getan. Ich ging sogar davon aus, dass sie durch ihren Körper hindurch geflogen waren.
    Nicht nur der Mann, der geschossen hatte, war überrascht. Sein Kumpan war es ebenfalls. Er meldete sich auch, schüttelte den Kopf, fluchte und sprach davon, dass so etwas alles nicht wahr sein konnte, bis er dann schrie: »Das gibt es doch nicht!«
    Ihn hielt nichts mehr auf seinem Platz. Er rannte los und sein Ziel war Amara. Einmal drückte er noch ab, und wieder trat für einen Moment das Blitzen auf, als die Kugel traf.
    Mehr geschah nicht. Zumindest nicht mit Amara.
    Anders verhielt es sich mit dem Mann, der nach seinem Schuss nicht stoppte. Er wollte die Erscheinung mit bloßen Händen besiegen, hatte sie Sekunden später erreicht und erlebte das Grauen, wie er es sich bestimmt nicht vorgestellt hatte. Er stoppte seinen Lauf, riss die Arme hoch, legte den Kopf zurück und schrie. Es war der Todesschrei eines Menschen, denn er war in die magische Kraft der Amara geraten, die es mit mörderischer Leichtigkeit schaffte, ihn zu zerstören. Dem Schrei folgte das Sterben auf der Stelle.
    Der Körper leuchtete in einer Mischung zwischen blauem und grünem Licht auf. Darin schienen Wunderkerzen angezündet worden zu sein. Funken sprühten nach allen Seiten weg und wenig später war es mit dem Mann vorbei. Was von ihm

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