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1681 - Tödliche Fata Morgana

1681 - Tödliche Fata Morgana

Titel: 1681 - Tödliche Fata Morgana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erlebte Entsetzen zu sehen waren.
    Luke Stadler fand die Sprache als Erster wieder.
    »Mr Sinclair! Wo kommen Sie denn her?«
    »Na, das ist eine längere Geschichte.«
    Stadler schüttelte den Kopf. Dabei sackte er förmlich zusammen und konnte seine Tränen nicht mehr zurückhalten. Beide Hände schlug er gegen sein Gesicht. Neben ihm, saß seine Frau. Eine blonde Person mit rundem Gesicht und ebenfalls verwirrten Augen. Sie hielt sich besser als ihr Mann und konnte sogar sprechen.
    »Sie sind also der Polizist, von dem mir mein Mann erzählt hat.«
    »Ja, ich bin John Sinclair.«
    »Und weiter?«
    »Was möchten Sie hören?«
    »Da sind zwei Killer in unserem Schlafzimmer gewesen. Sie wollten uns töten und wir hatten schon alle Hoffnung aufgegeben, als dann - dann etwas passierte.«
    »In der Tat.«
    Mrs. Stadler schluckte und suchte nach Worten. Sie zupfte am Stoff ihres dünnen Nachthemds, das vom Lichtschein getroffen wurde und dadurch fast durchsichtig geworden war.
    Da sie nicht die richtigen Worte fand, half ich ihr. »Sie wollen wissen, was mit den Männern passiert ist?«
    »Ja, bitte.«
    »Sie leben nicht mehr.«
    Mrs. Stadler riss die Augen auf. »Sie sind tot?«
    »Ja.«
    Die Frau sagte nichts. Sie schloss für einen Moment die Augen, aber ihr Mann meldete sich.
    »Haben Sie die beiden getötet?«
    Ich verneinte.
    »Wer - wer hat es denn getan?«
    Vor meiner Antwort lächelte ich. »Sie kennen die Person, Mr Stadler. Es ist nicht schwer, darauf zu kommen.«
    Auf seinem Gesicht breitete sich so etwas wie Erstaunen aus. Dann flüsterte er: »Sie - meinen Sie…«
    »Ja, die Frau im weißen Kleid war hier.«
    Luke Stadler schloss die Augen und ließ sich zurückfallen. Es war klar, dass er diese Nachricht erst verdauen musste, und ich ließ ihm auch die nötige Zeit. Seine Frau hatte alles gehört und sprach mich an. »War das die Person, die Luke unterwegs gesehen hat und die auch hier bei uns im Haus gewesen ist?«
    »So ist es.«
    Sie schauderte. »Er hat sie als Geistwesen bezeichnet. Als eine Fata Morgana.«
    »Da hat er wohl nicht ganz unrecht.«
    Sie fing an, sich zu bewegen, strich durch ihre Haare und schüttelte dabei den Kopf.
    »Das fasse ich nicht, das ist mir zu hoch. Ich weiß auch nicht, wie ein Geist es schaffen kann, jemanden zu töten. Nein, da habe ich meine Probleme.«
    »Lassen Sie es gut sein. Ein dritter Killer lebt noch, und um den werde ich mich kümmern. Wichtig ist im Moment etwas anderes. Ich würde gern erfahren, warum diese Männer zu Ihnen gekommen sind, um Sie zu töten. Was könnte der Grund gewesen sein?«
    »Ich weiß es nicht«, flüsterte die Frau. »Damit hatte ich nichts zu tun. Da müssen Sie meinen Mann fragen.«
    Der hatte uns zugehört und hob mit einer schwachen Geste den rechten Arm.
    »Und?«, fragte ich.
    »Genau kann ich es auch nicht sagen. Aber es muss damit zu tun haben, dass ich eine Ladung abgeholt habe. Eine geschlossene Kiste. Oder einen Sarkophag. Ich habe ihn dann zu seinem Zielort gebracht. Das ist alles.«
    »Wohin genau?«
    »Zu Bandur Im- und Export.«
    »Aha.«
    »Mehr kann ich Ihnen nicht sagen. Die Fracht wurde abgeladen und in ein Lagerhaus gebracht. Ich bin dann gefahren, und unterwegs haben wir uns getroffen.«
    Ich blieb noch beim Thema. »Sie haben die Fracht im Hafen abgeholt?«
    »Ja. Ein normaler Auftrag, das dachte ich noch vor ein paar Stunden, und dann passiert so etwas.« Er hustete. »Was habe ich denen denn getan, dass sie so handelten?«
    »Gar nichts. Im Normalfall.«
    »Aber…«
    Ich nickte ihm zu. »Man wollte keine Zeugen haben, das ist alles, Mr Stadler. Trotz dieses normalen Auftrags haben Sie zu viel gewusst. Da musste die andere Seite eben reagieren.«
    »Ja, jetzt ist es mir klar. Obwohl ich das nicht verstehen kann. Menschenleben einfach so auszuradieren, das will nicht in meinem Kopf. Tut mir leid.«
    »Wir alle denken normal. Die andere Seite jedoch nicht. Aber lassen wir das. Ich denke, dass Sie jetzt außer Gefahr sind. Die weitere Musik wird woanders gespielt.«
    »Und was wird mit den toten Killern? Liegen die beiden denn vor meinem Haus?«
    »Nein. Sie werden nichts mehr von ihnen vorfinden, höchstens noch Asche.«
    Luke Stadler antwortete nicht. Er schaute nur seine Frau an, die ihm zunickte und schließlich nach seiner Hand fasste, um sie leicht zu drücken.
    »Lass es gut sein, Luke. Mr Sinclair hat recht. Das geht uns nichts mehr an.«
    »Ich will es hoffen…«
    ***
    Auch wenn der Kaffee aus dem

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