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1681 - Tödliche Fata Morgana

1681 - Tödliche Fata Morgana

Titel: 1681 - Tödliche Fata Morgana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zurückgeblieben war, sank zusammen, und für mich, den Beobachter, sah es aus, als würde eine graue Säule aus Staub zu Boden rieseln.
    Mehr blieb nicht zurück.
    Das hatte auch der zweite Killer gesehen. Er dachte nicht daran, einzugreifen, um seinen Kumpan zu rächen, er war zu sehr geschockt.
    Es dauerte eine Weile, bis er sich wieder bewegte. Das war der Augenblick, in dem ich meine Deckung verließ.
    Der Killer, der einsah, dass er nichts mehr erreichen konnte, achtete nicht mehr auf mich. Er zog die Flucht vor. Er wirbelte um seine eigene Achse, rannte weg und schaffte es auch bis zum Rand der Straße.
    Dort stand plötzlich Amara vor ihm.
    Auch mir war ihr Verschwinden nicht direkt aufgefallen, weil alles zu schnell ging. Dafür sah ich sie vor dem Flüchtenden stehen, der nicht mehr ausweichen konnte. Ergab noch einen gellenden Schrei von sich, dann wurde ich Zeuge, wie auch der zweite Killer verglühte in diesem türkisfarbenen Licht, das aus der Gestalt der tödlichen Fata Morgana drang, die kein Pardon kannte.
    Sie hatte ihren Job erledigt und würde jetzt…
    Was sie nun tun wollte, gefiel mir ganz und gar nicht. Sie bewegte sich auf direktem Weg auf den dritten Mann zu, der am Boden lag und sich noch immer nicht rührte. Für mich stand fest, dass er getötet werden sollte, aber das konnte ich nicht zulassen. Es war jedoch die Frage, ob ich Amara von ihrem Vorhaben abhalten konnte. Versuchen wollte ich es und lief ihr entgegen. Ich war schneller als sie und stellte mich vor den Bewusstlosen. Dabei breitete ich meine Arme aus und sagte so laut, dass sie es nicht überhören konnte: »Nein, ihn nicht!«
    Amara blieb tatsächlich stehen. Zwischen uns stand das Schweigen wie eine Glocke. Ich hoffte, dass Amara vernünftig war und sich nicht auch gegen mich stellte. Deshalb beließ ich es nicht bei dieser einen Aussage und präzisierte meinen Plan.
    »Ich brauche ihn noch. Er ist nicht tot. Nur er kann mir mehr über die Hintergründe sagen. Es wäre völlig falsch, wenn du ihn töten würdest.«
    Amara sagte nichts. Aber mein Kreuz reagierte auf ihre Nähe. Ich spürte es deutlich. Zwar gab es keine Wärme ab, dafür aber eine Botschaft, die ich nicht richtig verstand. Sie war anders als sonst, ich kannte ihre Bedeutung nicht. Wie würde sich Amara entscheiden?
    Ich wartete auf den intensiven Kontakt zwischen uns beiden, der allerdings nicht eintrat. Dafür tat sie etwas, was mir letztendlich auch gefiel. Sie trat zwei Schritte zurück, hob die Arme an und nickte mir zu. Danach drehte sie sich um. Ich schaute auf ihren Rücken und sah sie auf meinen abgestellten Wagen zu eilen, den sie allerdings nicht erreichte, da sich ihre Gestalt zuvor auflöste, sodass sie vor meinen Augen verschwand wie eine Fata Morgana.
    Es war für mich eine Erleichterung. Amara hatte sich auf den Deal eingelassen, und ich hörte mich aufatmen. Besser hätte es nicht laufen können. Die Nacht war noch nicht zu Ende. Da lag noch einiges vor mir. Einen Bewusstlosen zu transportieren war nicht leicht. Ich schleifte den Mann mehr zu meinem Rover, als dass ich ihn trug. Dann schob ich ihn auf die Rückbank und holte die flachen Handschellen aus Kunststoff hervor, die sehr widerstandsfähig waren. Ich fesselte den Mann am Haltegriff. Dabei umschloss eine Schelle seine unverletzte linke Hand. Eigentlich hätte ich jetzt wieder fahren können. Das tat ich nicht. Ich wollte ins Haus gehen und dort nachschauen. Die beiden Killer waren aus dem Haus gekommen. Ich konnte mir vorstellen, dass sie dort ihr blutiges Handwerk verübt hatten. Als ich das Haus betreten hatte, schaltete ich das Licht im Flur ein. Niemand meldete sich, und so rief ich in das leere Haus hinein.
    »Mr Stadler? Sind Sie da?«
    Meine Stimme verhallte. Als Antwort erntete ich Schweigen, und auf meinem Rücken bildete sich eine kalte zweite Haut. Die ganze Sache gefiel mir immer weniger. Ich sah einen Flur, den ich betrat, und rief noch mal nach dem Ehepaar. Und jetzt antwortete man mir. Es war Luke Stadlers Stimme.
    »Wir sind hier. Im Schlafzimmer…«
    »Okay, ich komme.« Beinahe hörte ich den Stein poltern, der mir vom Herzen gerutscht war…
    ***
    Das Schlafzimmer hatte ich innerhalb weniger Sekunden erreicht und sah zwei Menschen auf ihrem Doppelbett sitzen, die sich an Händen hielten und einen leicht verstörten Eindruck auf mich machten. Eine Nachttischleuchte gab genügend Licht, sodass ich alles erkannte. Auch die Gesichter, in denen noch die Angst und das

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