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1681 - Tödliche Fata Morgana

1681 - Tödliche Fata Morgana

Titel: 1681 - Tödliche Fata Morgana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schalldämpfer verändert worden war.
    Das war hier der Fall!
    Getroffen wurde ich nicht. Ich landete auf dem weichen Grasboden, die Geschosse flogen über mich hinweg und ich wusste, dass ich bluffen musste. Auf keinen Fall eine Waffe ziehen, denn das kostet Zeit, und die andere Seite war noch immer im Vorteil. Ich betete darum, dass mein Bluff gelang, gab ein leises Stöhnen von mir und blieb auf der Seite liegen. Ich tat so, als wäre ich getroffen worden. Dabei ging ich davon aus, dass der Schütze nachschauen würde, um sicher zu sein.
    Ich nahm zweierlei Dinge wahr. Sein lautes Atmen hörte ich ebenso wie das dumpf e Auftreten der Füße. Zumindest bildete ich mir die Echos ein. Er kam auf mich zu. Ich musste die Augen nicht geschlossen halten und sah ihn deshalb ziemlich deutlich. Er hatte seinen rechten Arm gesenkt und ich sah, dass er eine Waffe festhielt. Die Mündung zielte sicherheitshalber auf mich, was mir ganz und gar nicht gefiel, doch daran konnte ich nichts ändern. Es war nur wichtig, dass mein Bluff gelang.
    Er blieb neben mir stehen und bückte sich. Er wollte nachsehen, ob ich wirklich tot war. Im Dunkeln war das schlecht zu erkennen. Er musste eine Taschenlampe hervorholen und bewegte sich dabei entsprechend. Seine Aufmerksamkeit ließ zwangsläufig nach, und genau den Moment nutzte ich aus. Jetzt oder nie.
    Ich hatte gesehen, dass die Waffenmündung nicht mehr direkt auf mich zeigte. Wenn er jetzt abgedrückt hätte, Wäre die Kugel dicht neben meiner rechten Seite in den Grasboden gefahren.
    Ich packte zu!
    Es war ein blitzschneller Griff, mit dem er nicht gerechnet hatte. Es gelang mir, mit beiden Händen das rechte Handgelenk des Mannes zu umklammern. Ich riss den Arm in die Höhe, zerrte daran und schleuderte den Killer wuchtig über meinen Kopf hinweg, ohne dabei das Gelenk loszulassen.
    Der Kerl landete auf dem Rasen. Er keuchte und war für kurze Zeit konsterniert. Ich hatte es geschafft, mich zumindest aufzurichten, und drehte das Gelenk. Als etwas im Arm knackte, schrie der Mann auf. Plötzlich hatte er keine Kraft mehr in den Fingern. Die Pistole mit dem Schalldämpfer löste sich und landete im Gras. Jetzt war ich im Vorteil, denn der Schmerz sorgte dafür, dass der Killer am Boden blieb. Sein Schreien war nicht mehr so laut. Er gab jaulende Töne von sich und schaute mich einen Moment später an, als ich über ihm kniete.
    Auch in der Dunkelheit sah ich, dass Wasser in seinen Augen stand. Der Mund war nicht geschlossen. Seine Lippen zitterten leicht. Ob er etwas sagen wollte, wusste ich nicht, aber das war ihm wohl nicht möglich.
    Ich fragte ihn trotzdem. Um ihm den Ernst der Lage zu verdeutlichen, hatte ich seine Waffe an mich genommen und drückte ihm die Mündung jetzt gegen die Stirn.
    »Ich lebe noch und ich will von dir wissen, warum du auf mich geschossen hast.«
    Er keuchte mich an, dann zogen sich seine Wangen zusammen, und ich wusste, was er vorhatte. Er wollte mich anspucken, was ihm nicht gelang, denn ich stieß seinen Kopf zur Seite und die widerliche Ladung verfehlte mich.
    Er würde mir keine Antworten geben, trotz seiner Schmerzen, aber ich musste mehr wissen - und bekam auch etwas mit, das ich nicht sah, aber hörte. Es spielte sich innerhalb des Hauses ab. Dort klangen Stimmen auf. Was da passierte, wusste ich nicht.
    Es hatte keinen Sinn, den Killer nach der Ursache der Geräusche zu fragen. Ich musste mich schon selbst darum kümmern, aber zuvor den Killer ausschalten. Mit dem Waffenlauf schlug ich gezielt gegen seine Stirn. Er zuckte kurz hoch und trat ab ins Reich der Bewusstlosigkeit. Das war für ihn sogar besser, dann spürte er die Schmerzen in seinem rechten Handgelenk nicht mehr.
    Ich war von meiner Aktion überzeugt und ließ ihn ungefesselt liegen. Jetzt galt es für mich, ins Haus zu gelangen, denn ich wusste, dass dort die Musik spielte…
    ***
    Die Stadlers lagen nebeneinander und konnten es nicht fassen. Sie sagten auch nichts, atmeten nur tief und konnten noch gar nicht begreifen, dass sie noch am Leben waren. Es war Kylie, die sich als Erste fing.
    »Wir leben noch.«
    »Ja!«
    »Kannst du das fassen?«
    »Da ist einer gekommen, der uns besuchen wollte.«
    »Und wer?«
    »Ich habe keine Ahnung, Kylie. Ich weiß es wirklich nicht. Das war bestimmt kein Kunde.«
    Zwei, drei Sekunden verstrichen, ohne dass jemand etwas sagte. Dann hatte Kylie Stadler die richtige Idee.
    »Ich weiß, Luke. Der Polizist, von dem du mir erzählt hast. Ich kann mir

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