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1683 - Aus der Hölle entlassen

1683 - Aus der Hölle entlassen

Titel: 1683 - Aus der Hölle entlassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mir ab, denn die Ruhe war plötzlich dahin. Durch die offen stehende Tür hörte ich den Klang von Pferdehufen. Und das nicht nur von einem Tier.
    Ich selbst tat nichts. Dafür reagierte der Wirt. Plötzlich konnte er sich blitzschnell bewegen. Er huschte auf die Tür zu und warf einen Blick nach draußen. Eine Sekunde reichte ihm. Dann drehte er sich um. Im Gesicht war er blass geworden.
    »Sie kommen!«, rief er in den Gastraum hinein, damit es auch die Passagiere hörten. »Moreno und seine Bande sind da!« Er flehte die schmutzige Decke an. »O Himmel, steh mir bei  …«
    ***
    War es nun Glück oder Pech, dass mir dies widerfuhr? Ich sah es als positiv an. Wenn diese Gestalt auftauchte, musste ich nicht groß nach ihr suchen.
    In diesem Fall ging ich davon aus, den echten Andreas Moreno zu Gesicht zu bekommen. Und das in einer Zeit, die sicherlich mindestens zweihundert Jahre zurücklag.
    Ich verfiel nicht in Panik und nahm mir vor, das Beste aus der Situation zu manchen.
    Noch hatten sie das Gasthaus nicht betreten, aber es bereits erreicht, denn die Stimmen der Männer wehten durch die offene Tür an die Ohren der Gäste. Es war ein Lachen zu hören, aber es wurde auch von Hunger und Durst gesprochen.
    Ich war auf meinem Platz sitzen geblieben. Die Passagiere aus der Kutsche schienen auch über Andreas Moreno Bescheid zu wissen. Sie waren aufgesprungen und sprachen wild durcheinander. Jeder wollte etwas sagen, dann wurde der Wirt angeschrien, der nur seine Schultern anheben und die Arme ausbreiten konnte.
    Ich sah, dass es vier Passagiere waren, die in der Kutsche gesessen hatten, zwei Männer und zwei Frauen. Der Kleidung nach zu urteilen sahen sie nicht aus, als gehörten sie zu den armen Menschen, die von der Hand in den Mund lebten.
    Der Eingang verdunkelte sich. In den nächsten Sekunden drängten die Männer in den Raum. Man konnte von wilden Gestalten sprechen. Sie waren mit Degen und Säbeln bewaffnet, alle trugen einen Bart, und ihre Kleidung sah nicht eben sauber aus.
    Sie waren fast bis in die Mitte des Raumes gegangen und hatten sich zuvor nicht umgesehen. Deshalb war ich ihnen auch entgangen und fühlte mich in meiner Beobachterposition recht sicher.
    Eines stand für mich aber auch fest. Er roch nach Gewalt, und ich war gespannt, wie der Wirt auf diese Invasion reagieren würde. Er lief ihnen entgegen und verbeugte sich dabei einige Male. Das sah auch Andreas Moreno, der so aussah, wie ich ihn kannte, und auch die Augenklappe trug. Er packte den Wirt an den Haaren und schleuderte ihn herum. Als er ihn losließ, fiel der Mann zu Boden.
    »Wir sind wieder da, du Speichellecker. Bereite uns ein Mahl zu und hol deinen besten Wein aus dem Verschlag.«
    »Ja, Sir, das werde ich auf jeden Fall.«
    »Sehr gut. Wir brauchen den Stoff, denn wir haben eine harte Arbeit hinter uns. Willst du sehen, welche es ist?«
    Der Wirt hatte sich erhoben. Gebückt und zitternd stand er vor Moreno.
    »Ja, Sir, bitte, ich möchte es.«
    Moreno drehte seinen Kopf zur Seite. Neben ihm stand ein Kerl, der so etwas wie eine Tasche in der Hand hielt oder einen Beutel. Moreno riss ihm die Tasche aus der Hand und kippte sie um. Sie war schon offen gewesen, und jetzt hatte der Inhalt freie Bahn. Er rutschte heraus und fiel auf den Boden.
    Alle hörten das Geräusch des Aufschlags, auch ich. Ich war nicht mehr auf meinem Platz sitzen geblieben, so konnte ich besser sehen.
    Ich schaute auf den abgetrennten Kopf eines Menschen!
    ***
    Das sahen auch die anderen Zeugen. Keiner schrie, denn das Entsetzen hatte sie stumm werden lassen.
    Ich schloss mich dem an und wagte kaum noch, Luft zu holen. Der Kopf war so gerollt, dass ich in das Gesicht schaute. Ich sah auch das Blut, das an dem Halsstumpf klebte, und dachte daran, dass diese grausame Tat erst vor Kurzem geschehen war.
    Im Hintergrund, wo die Passagiere standen, blieb es ebenfalls still. Selbst die Frauen schrien nicht. Aber die Stille hielt nicht lange an, sie wurde durch das harte Lachen des Anführers unterbrochen. Dabei drehte er sich um, sodass er den Wirt anschauen konnte.
    »Das ist unser Geschenk für dich, Edgar, hast du gehört?«
    Der Mann hatte es und nickte heftig. Den Blick hatte er zur Seite gedreht. Auf keinen Fall wollte er den Kopf anschauen.
    Moreno sprach weiter. »Du wirst ihn behalten und ihn hier in deiner Gaststube zur Schau stellen, damit alle sehen können, was mit diesen Brüdern geschieht, die sich uns in den Weg stellen.«
    Edgar nickte. Aber er

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