Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1686 - Kugelfest und brandgefährlich

1686 - Kugelfest und brandgefährlich

Titel: 1686 - Kugelfest und brandgefährlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
hier aufhielt.
    Ich wollte sie schon begrüßen, als ich eine Männerstimme hörte, die mir fremd war und auch russisch sprach.
    Ein paar Brocken sprach ich auch, konnte eine Frage stellen, hörte ein leises Lachen, dann wurde mir in einem holprigen Englisch geantwortet.
    »Ich bin der Portier. Schicke Ihnen jemand mit Brief hoch.«
    »Ach. Wirklich für mich?«
    »Ja, das wurde gesagt.«
    »Von wem?«
    »Ein Junge brachte ihn. Kein Sprengstoff, das habe ich sehen können.«
    »Okay, ich nehme ihn an.«
    »Danke.«
    Jetzt war ich schon mehr als gespannt, schloss aber auch eine Falle nicht aus und musste mich in Geduld fassen, bis an meine Tür geklopft wurde.
    Ich ging hin. Die Beretta hielt ich in der rechten Hand, mit der Linken öffnete ich die Tür und sah tatsächlich einen jungen Mann, der mir einen braunen Umschlag reichte und sich danach sofort wieder zurückzog.
    Ich war wirklich gespannt, wer mir da eine Botschaft geschrieben hatte. Ich riss den Umschlag auf, fasste hinein und zog die Botschaft hervor, die nicht aus einem Brief bestand, wie man hätte annehmen können.
    Es war ein Foto und vergrößert.
    Ein kurzer Blick reichte aus, um erkennen zu können, wen die beiden Personen auf dem Bild zeigte.
    Karina und mich!
    Das Foto war bei unserem Verlassen des Krankenhauses geschossen worden. Aber der Fotograf hatte sich nicht damit zufriedengegeben, uns nur abzulichten, er hatte sich noch an der Aufnahme zu schaffen gemacht und mit einem schwarzen Filzstift auf unsere Körper zwei Kreuze gemalt. Eine Warnung, wie sie treffender nicht sein konnte.
    Es rieselte mir kalt über den Rücken. Es lag nicht unbedingt an diesem Foto, es lag mehr daran, dass es heimlich aufgenommen worden war. Und ich ging davon aus, dass diese Aufnahme nur das Phantom geschossen haben konnte.
    Die Killerin hielt uns bereits unter Kontrolle, und das war alles andere als lustig.
    Ich ließ mich in einen der beiden Sessel fallen und tat das, was ich tun musste. Ich rief Karina Grischin im Büro an und erwischte sie dort tatsächlich.
    »John, was gibt’s? Ist es dir in deinem Zimmer zu langweilig geworden?«
    »Das kann man nicht gerade sagen.«
    »Wieso?«
    »Ich habe Post bekommen.«
    Bevor sie etwas fragen konnte, rückte ich mit der Sprache heraus und musste wenig später feststellen, dass Karina über die Botschaft gar nicht mal so überrascht war.
    »Bei diesem Phantom muss man mit allem rechnen«, erklärte sie. »Es ist uns leider immer einen Schritt voraus.«
    »Das gefällt mir gar nicht.«
    »Mir auch nicht, John.«
    »Okay. Spinnen wir den Faden mal ein Stück weiter. Du hast heute Abend ein Treffen mit diesem Baulöwen. Gehst du davon aus, dass es unbeobachtet bleibt?«
    »Nein, jetzt nicht mehr. Dieses Weib ist uns auf den Fersen. Es hat auch keinen Sinn zu versuchen, sie abzuschütteln. Außerdem werden wir sie kaum zu Gesicht bekommen, denn sie ist ungeheuer schlau.«
    »Kein Widerspruch. Und was schlägst du vor?«
    »Ganz einfach. Wir lassen alles, wie es ist. Ignorieren sie. Bleiben aber auf der Hut.« Ich hörte ihr hartes Lachen. »Diese Reaktion zeigt doch nur, dass sie uns als Gegner ernst nimmt. Sie will vor allen Dingen mich ausschalten, und derjenige, der sich an meiner Seite befindet, hat dann eben Pech gehabt.«
    »Wie toll«, sagte ich, »aber so weit wird es nicht kommen, das kann ich dir versprechen.«
    »Ich hoffe es.«
    »Gut, Karina. Dann bleibe ich in meiner Bude und warte, bis du kommst.«
    »Genau. Das wird nicht lange dauern. Ach ja, ich habe inzwischen mit Oleg Blochin telefoniert. Er ist noch immer bereit, sich mit mir zu treffen.«
    »Auch an dem vereinbarten Ort?«
    »Ja. Ich werde mit dem Lastenaufzug hochfahren müssen.«
    »Nimmst du mich denn mit?«
    Sie lachte. »Du kannst auch zu Fuß gehen.«
    »Danke, darauf verzichte ich, wenn es eben möglich ist. Du darfst nicht vergessen, dass man immer älter wird.«
    »Ja, ja, die Männer, so sind sie nun mal. In einer knappen Stunde bin ich bei dir.«
    »Ich warte.«
    Den Hörer stellte ich zurück auf die Station und dachte nach. Zwar kam ich mir nicht vor wie in einer Falle, aber viel fehlte nicht. Die andere Seite war nicht nur eiskalt, sondern auch ziemlich raffiniert, und sie hielt uns unter Kontrolle, ohne dass wir etwas davon bemerkt hatten. Jetzt war ich noch mehr gespannt, wie das Treffen in diesem Rohbau ablaufen würde. Blochin glaubte, damit auf Sicherheit gesetzt zu haben, aber ich glaubte nicht mehr daran.
    Kugelfest war die

Weitere Kostenlose Bücher