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1686 - Kugelfest und brandgefährlich

1686 - Kugelfest und brandgefährlich

Titel: 1686 - Kugelfest und brandgefährlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Chandra nicht näher nach, wichtiger waren der Mann und diese Agentin. Auch wenn sie selbst kugelfest war, von ihrem Kopf einmal abgesehen, so war ihr die Vorsicht angeboren. Der Mann und die Frau waren gefährlich wie zwei Bluthunde. Deshalb rechnete sie auch damit, dass sie in der Bar auftauchen würden.
    An der Bar herrschte recht viel Betrieb. Es war in dieser Masse Mensch nicht so einfach, einen bestimmten Gast im Lokal unter Kontrolle zu halten. Das merkte auch Chandra. Sie hatte sich so hingestellt, dass sie Blochin im Auge behielt, aber schon bald wurde ihr die Sicht genommen. Rechts und links von ihr tauchten zwei Typen auf, die sie regelrecht einkeilten.
    Den ersten Kerl schaute sie an und sah dessen Grinsen. Der zweite reagierte ebenso.
    Chandra überlegte. Sie ging davon aus, dass es keine normale Anmache war. Hier lief irgendein Spiel, das sie noch nicht durchschaute, aber sie wusste, wer in diesem Spiel die Regie führte. Das konnte nur Blochin sein, und die beiden Typen gehörten zu ihm.
    »Was wollt ihr?«
    Der rechts von ihr Stehende lachte. Er hatte ein flaches Gesicht mit kleinen Augen.
    »Uns gefällt es in deiner Nähe.«
    »Aber mir nicht.«
    »Das stört uns nicht«, sagte der Zweite, der plötzlich ein Messer in der Hand hielt und es so abdeckte, dass es von den anderen Gästen nicht gesehen wurde.
    »Und was soll das?«
    »Wir wollen nur, dass du brav hier stehen bleibst und die Bar nicht verlässt. Erst wenn wir dir sagen, dass du gehen kannst, dann ist alles klar.«
    Sie nickte. Mit normaler Stimme fragte sie: »Wir kennen uns aber nicht – oder?«
    »Nein.«
    »Seid froh, es könnte nämlich sein, dass ihr schneller tot seid, als ihr denken könnt.«
    Der Messermann drückte die Klinge gegen ihren Bauch. Chandra spürte dort nur den leichten Druck, aber keine Schmerzen.
    »Reicht das als Argument?«
    »Sicherlich nicht.«
    Der Messerheld lachte. In seiner oberen Reihe funkelten drei Goldzähne.
    »Du hältst dich wohl für unverwundbar, wie?«
    »Ja, das bin ich.«
    »Die ist verrückt, Juri. Die ist nicht mehr ganz bei Trost. Oder was meinst du?«
    »Kann sein.«
    »Ich bin scharf darauf, eine Probe zu machen, denn ich will mich nicht verarschen lassen.«
    »Tu, was du nicht lassen kannst. Ich werde auch nicht schreien«, erklärte Chandra.
    Der Messerheld fühlte sich nicht ernst genommen. Das Blut stieg ihm ins Gesicht und rötete die Haut. Er war gereizt, und er wollte es wissen.
    Die rechte Hand mit dem Messer drückte er nach vorn. Er wollte die Klinge etwas in die Bauchdecke hineinstoßen, und der Erfolg, den er damit hatte, der zeichnete sich auf seinem Gesicht ab, denn Chandra verzog keine Miene. Zudem traf das Messer auf einen Widerstand. Es glitt nicht in die Haut, es hinterließ keine Wunde, und aus dem Mund der Frau löste sich kein Schrei.
    »Verdammt, was ist das?«
    »Ich habe dir doch erklärt, dass ich unverwundbar bin. Warum glaubst du mir nicht? Sei froh, dass ich hier kein Aufsehen erregen will. Aber ich habe dein Gesicht nicht vergessen, und ich werde dich irgendwann holen, dann bist du tot.«
    Der Typ öffnete den Mund. Er atmete keuchend, hob seine Hand an, und jetzt war es ihm egal, ob man das Messer sah oder nicht.
    Er rammte die Klinge in die Brust der Frau!
    Das hatte er gedacht. Diesmal erlebte er, wie das Messer zur Seite hin abglitt. Die Frau aber blieb auf der Stelle stehen und zeigte ein kaltes Lächeln.
    »Und?«, fragte sie.
    »Das gibt es doch nicht.«
    »Und ob es das gibt«, sagte Chandra, »und was jetzt folgt, das gibt es auch.«
    Noch während sie sprach, rammte sie ihr Knie hoch und erwischte den Unterleib des Mannes dort, wo es ihm besonders wehtat.
    Der Russe schrie nicht. Er riss nur seinen Mund auf. Tief aus der Kehle drang so etwas wie ein Quietschen. Die Augen verdrehten sich, die Knie gaben nach, und zum Glück war der Handlauf da, an dem sich der Messerheld festhalten konnte.
    »Ich werde jetzt gehen!«, erklärte Chandra, und keiner der beiden Männer startete auch nur den Versuch, sie aufzuhalten …
    ***
    Karina Grischin und ich blieben mitten aus der Bewegung heraus stehen. Wir hatten uns normal bewegt und auch nicht den direkten Weg eingeschlagen. Wir hatten auch besprochen, dass wir uns vielleicht trennen sollten, doch dazu kam es nicht.
    Von der Bar her löste sich eine Gestalt. Eine Frau im langen dunklen Kleid.
    Das war Chandra!
    Ich hörte das leise Stöhnen der Agentin neben mir. Für sie war Chandra noch etwas anderes als für

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