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1687 - Leibwächter der Halbvampire

1687 - Leibwächter der Halbvampire

Titel: 1687 - Leibwächter der Halbvampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht, was sie sagen und wie sie die Frau ansprechen sollte. Zudem hatte sie den Eindruck, dass von der Russin eine gewisse Kälte ausging, obwohl sie lächelte.
    »Darf ich Sie um etwas bitten, Irina?«
    »Sicher.«
    »Wenn Sie einen Wunsch haben, dann sagen Sie es. Ich werde versuchen, ihn zu erfüllen.«
    »Danke, den habe ich tatsächlich.«
    Sandra horchte auf. »Wie schön. Und?«
    »Ich habe Hunger und möchte satt werden.«
    Das war für die Sekretärin eine Überraschung. Sie musste zunächst mal tief durchatmen. Dann sagte sie: »Wir haben eine Küche. Dort steht ein kleiner Kühlschrank. In ihm befinden sich noch einige Fertiggerichte. Eine Mikrowelle haben wir auch, da kann ich Ihnen gern das eine oder andere aufwärmen.«
    »Sehr freundlich von Ihnen, aber so meine ich das nicht.«
    Sandra war leicht irritiert. »Ach, wie denn?«
    »Es stimmt. Ich habe Hunger, aber ich habe Appetit auf Sie, Sandra, ja, auf Sie!«
    Zuerst hatte die blonde Frau lachen wollen. Doch die Reaktion blieb ihr im Hals stecken.
    »Ähm – auf mich?«
    »Ja, genauer gesagt auf Ihr Blut …«
    ***
    Sandra Hale hatte auch den letzten Satz gehört und fragte sich, ob sie noch normal war oder nicht. Das konnte es doch nicht geben! Das war verrückt, und sie konnte über diese Antwort auch nicht lachen.
    »Haben Sie mich verstanden?«
    »Ja – nein, aber ich verstehe nicht …«
    »Dann wiederhole ich mich: Ich habe Hunger oder Durst auf Ihr Blut. Ganz wie Sie wollen.«
    Ich will gar nichts!, schoss es Sandra durch den Kopf. Ich will eigentlich nur, dass du verschwindest. Auch Scherze haben eine Schmerzgrenze. Sie ärgerte sich über ihr rotes Gesicht. Dabei hatte man ihr beigebracht, so wenig Gefühl wie möglich zu zeigen, aber hier konnte sie nicht anders.
    »Es ist wohl am besten, wenn ich meinen Chef rufe. Der wird Ihnen sicher einen besseren Vorschlag machen können, was das Stillen Ihres Hungers angeht.«
    »Es gibt keinen besseren Vorschlag. Ich bleibe dabei.« Sie lächelte Sandra an und sprach dabei weiter. »Sie müssen keine Angst davor haben, dass ich Sie töte, aber dieses kleine Mahl müssen Sie mir schon gestatten. Und glauben Sie mir, Yancey Parker ist damit einverstanden.«
    »Das ist doch Schwachsinn. Ich werde …« Sandra riss Mund und Augen zugleich auf, als diese Irina plötzlich vor ihr auftauchte. Sie hatte sich für sie in eine Bestie verwandelt, obwohl sie lächelte, die blitzschnell zuschlug.
    Es war so etwas wie ein Uppercut, der das Kinn der blonden Frau traf.
    Sandra Hale verdrehte die Augen. Auf der Stelle fiel sie zusammen, zwei starke Arme fingen sie ab und schleiften sie zu einem in der Ecke stehenden Sessel und legten sie hinein. Irina wischte mit der Hand vor dem Gesicht hin und her. Sie stellte keine Reaktion bei Sandra Hale fest und war zunächst zufrieden, als sie sich aufrichtete und dabei breit lächelte.
    Der erste Teil ihres Plans war geschafft. Jetzt begann der zweite. Sie brauchte eine Waffe. Sie selbst trug keine bei sich, das wäre bei den Kontrollen am Flughafen auch nicht möglich gewesen. Aber sie hatte einen Helfer, denn unterwegs hatte sie Yancey Parker in ihr Geheimnis eingeweiht.
    Dass er den Raum verlassen hatte, war bewusst geschehen. Sandra hatte nicht sehen sollen, dass er und seine Kundin auf diese Weise zusammenarbeiteten.
    Irina ging zur Tür, durch die Parker verschwunden war. Sie zog sie auf und warf einen schnellen Blick in das Büro, wo Parker vor dem Computer saß.
    »Ich bin so weit.«
    Der Mann stand auf. In seinem harten Gesicht regte sich kein Muskel. »Und?«
    »Es ist perfekt. Das Mahl ist praktisch zubereitet. Ich brauche mich nur noch zu sättigen.«
    Der Mann nickte und stand auf. Ihm war nicht wohl bei der Sache. Er selbst bezeichnete sich als Profi, den eigentlich nichts mehr erschüttern konnte. Zu viel hatte er in seiner Laufbahn schon gesehen und erlebt. Was aber hier geschehen sollte, das ging weit, sehr weit über das Normale hinaus.
    Er hatte seinem Auftraggeber versprechen müssen, keine Fragen zu stellen und alles zu akzeptieren. Zunächst hatte er es nicht tun wollen, doch als er die Summe hörte, die er erhalten sollte und auch cash kassiert hatte, da waren seine Bedenken plötzlich verschwunden gewesen, und er hatte zugestimmt.
    »Was soll ich tun?«
    »War das nicht abgesprochen?«
    »Klar, sicher.« Er stand auf. Es war ihm anzusehen, wie unwohl er sich trotz allem fühlte. Was diese Frau vorhatte, war der reine Wahnsinn, und er fragte sich,

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