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1687 - Leibwächter der Halbvampire

1687 - Leibwächter der Halbvampire

Titel: 1687 - Leibwächter der Halbvampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht zu hören, aber dann sah er, dass sich Sandra bewegte, auch wenn er genau hinschauen musste.
    Einen Rat hatte ihm die Russin gegeben. Es war sicherlich gut, wenn er die Wunde verband und sich nicht nur mit einem Pflaster begnügte.
    In seinem Büro gab es so etwas wie ein Erste-Hilfe-Fach im Schrank. Den schloss er auf und zog eine Metalltür auf, die zu einem Fach gehörte, das im Innern des Schranks eingearbeitet war. Darin lagen Pflaster, Verbandsmull, ein Desinfektionsspray und Klammern, die den Verband hielten.
    Parker wusste auch, dass er nur eine schwache Hilfe leisten konnte. Er dachte nicht so sehr an die Wunde, sondern an den Blutverlust, der Sandra Hale sicher stark geschwächt hatte. Um dagegen etwas zu unternehmen, war er der falsche Mann. Seine Sekretärin brauchte ärztliche Hilfe. Die erhielt sie am besten in einem Krankenhaus.
    Dass hier jemand Blut getrunken hatte, würde er den Leuten nicht sagen. Es war eben eine unglückliche Verletzung, bei der sie viel Blut verloren hatte.
    Das Pflaster ließ er liegen. Er schaute sich die Wunde aus der Nähe an und stellte fest, dass sie recht tief war, sonst wäre auch nicht diese Menge Blut aus ihr gedrungen.
    Sie klaffte auf und bildete einen regelrechten Spalt. Es quoll allerdings kein weiteres Blut mehr hervor, was ihn einigermaßen beruhigte.
    Yancey Parker hatte es gelernt, einen Verband anzulegen. Das bereitete ihm auch jetzt keine Probleme. Noch immer hatte sich der Zustand seiner Mitarbeiterin nicht gebessert. Sie atmete zwar, aber das alles war nicht normal. Sie sah sehr, sehr schwach aus. Es war durchaus möglich, dass sie in einen Schlaf fiel, aus dem sie dann nie mehr erwachte.
    Aber er wollte eine Reaktion von ihr. Mit der flachen Hand tätschelte er vorsichtig ihr Gesicht. Er wartete auf eine Reaktion, die zunächst nicht eintrat.
    »Verdammt noch mal, Sandra, sag etwas! Melde dich oder wie auch immer.«
    Sie zeigte keine Reaktion und der Leibwächter spürte, dass er ins Schwitzen geriet. Er hatte sich da auf etwas eingelassen, womit er nie im Leben gerechnet hatte. Er war nervös geworden. Sein Herzschlag hatte sich beschleunigt, die oft nach außen getragene Sicherheit war verloren gegangen, und er verfluchte sich, dass er diesen Job überhaupt angenommen hatte. Er hatte von Beginn an kein gutes Gefühl dabei gehabt, obwohl er nur diese Russin vom Flughafen hatte abholen und sie später beschützen sollen.
    Erneut tätschelte er Sandras Wangen und sprach sie auch an. »Kannst du mich hören, Sandra? Bitte, sag etwas …«
    Es geschah nichts, nicht mal ein Stöhnen war zu hören. Sie blieb in ihrer Haltung, und für ihn stand fest, dass er sie zum Wagen tragen musste, um sie in ein Krankenhaus zu schaffen.
    Das war für ihn kein Problem, denn er gehörte nicht zu den schwächsten Menschen. Er wollte einen der beiden Geländewagen nehmen und sie auf den Rücksitz legen.
    Er wusste auch, dass er sie behutsam transportieren musste, denn die Wunde sollte sich auf keinen Fall wieder öffnen. Das wäre möglicherweise ihr Ende gewesen.
    Zuerst öffnete er die Tür zu seinem Büro. Dann ging er wieder zum Sessel zurück und hob seine Mitarbeiterin an. Besonders leicht war sie nicht. Sandra hatte ein normales Gewicht. Er legte sie nicht über die Schulter, sie blieb auf seinen Armen liegen, und er dachte daran, dass er wie ein Vampir aussah, der dabei war, sein Opfer wegzuschaffen. Eine derartige Szene hatte er mal in einem Film gesehen.
    Parker betrat den Flur. Es kam ihm in diesem Augenblick totenstill vor. Kein Geräusch drang an seine Ohren.
    Es war gut, dass er die Garage vom Haus aus betreten konnte. Von seinem seltsamen Gast sah er nichts. Er hörte auch nichts. Irina blieb in ihrem Zimmer.
    Wie es weitergehen sollte, wusste er nicht. Darüber war kein Wort zwischen ihm und Irina gewechselt worden. Er ging davon aus, dass sie nicht allein war. Es gab Auftraggeber, und sie würden sich bestimmt melden. Möglicherweise sogar bei ihm.
    Das Gewicht der bewusstlosen Sandra wurde immer schwerer, und so war der Leibwächter froh, dass er die Tür zu seiner Garage erreichte und sie mit seiner Last betreten konnte.
    Die Wagenschlüssel für die Geländefahrzeuge lagen auf einem Brett an der Seite. Er nahm einen weg, und durch das Funksignal öffnete er die Türen. Seine Last hatte er für diese kurze Zeit auf die Motorhaube gelegt.
    Nachdem er die Hintertür an der Beifahrerseite aufgezogen hatte, kümmerte er sich wieder um Sandra. Noch immer

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