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1687 - Leibwächter der Halbvampire

1687 - Leibwächter der Halbvampire

Titel: 1687 - Leibwächter der Halbvampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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können. Dass sie jetzt dieses Schicksal durchlitt, das hätte er sich nie im Leben vorstellen können.
    Es war ja versprochen worden, sie nicht zu töten, und daran wollte er jetzt nicht mehr glauben, denn Menschen konnten auch an einem zu hohen Blutverlust sterben. Und er wusste nicht, wie viel von ihrem Lebenssaft diese Russin trank.
    Er wollte sie fragen und vielleicht auch von ihrem Opfer wegziehen, aber da geschah etwas anderes.
    Bisher hatte sich Sandra Hale völlig ruhig verhalten. Das änderte sich nun, denn Parker fiel auf, dass ihre Augenlider zuckten. Lange würde sie nicht mehr ohnmächtig bleiben, und er hatte recht.
    Sandra öffnete die Augen!
    Sie wusste offensichtlich nicht, was mit ihr geschah, aber sie spürte den Schmerz und öffnete den Mund, um ihre Not hinauszuschreien.
    Das war genau der Augenblick, für den Irina den Leibwächter benötigte. Sie hatte die Veränderung bei Sandra Hale bemerkt und löste ihre blutigen Lippen.
    »Halt ihr den Mund zu!«, zischelte sie.
    Yancey Parker reagierte automatisch, wenn auch widerwillig. Er sah den Ausdruck der Angst in den Augen seiner Mitarbeiterin. Er glaubte sogar, einen Vorwurf darin zu lesen.
    »Sorry, aber es muss sein!«
    Er presste die Hand auf ihren Mund und erstickte somit jeden Laut im Keim. Sie konnte nicht mehr schreien, sie zuckte nur noch, und Parker hoffte, dass sie es schaffte, durch die Nase Luft zu holen.
    »Gut«, flüsterte Irina und beugte sich wieder vor. Ihre Lippen saugten sich wieder um die Wunde herum fest. Wieder trank sie in kleinen Schlucken. Es war dabei zu sehen, dass sie zuckte, und ihr wohliges Stöhnen erfüllte den Raum.
    Parker sah auch die Bewegung in den Augen seiner Sekretärin. Sie konnte es noch immer nicht fassen, was mit ihr geschah und auf wessen Seite ihr Chef stand. Parker sah auch, dass sich ihr Blick verschleierte. Man konnte meinen, dass sie müde wurde und irgendwann einschlafen würde.
    »Reicht es nicht endlich?«, fuhr er die Saugerin an.
    Irina gab keine Antwort. Sie schluckte weiter, und die dabei entstehenden Geräusche regten den Leibwächter auf. Er hätte am liebsten zugeschlagen und sie von seiner Sekretärin weggeschleudert. Das traute er sich jedoch nicht. Selbst ein Mann wie er fürchtete sich vor dieser Russin, die kein normaler Mensch war und etwas Unmenschliches tat, und er fragte sich, ob so die modernen Vampire aussahen.
    Irina hörte auf.
    Endlich!
    Parker vernahm so etwas wie einen lang gezogenen Seufzer, dann schaute er zu, wie sich die Lippen der Halbvampirin von der Schulter ihres Opfers lösten, und hörte dabei einen schmatzenden Laut.
    Der Mann wusste nicht, wohin er schauen sollte. Zum einen interessierte ihn seine Mitarbeiterin, zum anderen wollte er auch einen Blick auf die Russin werfen, die sich erhob.
    Sie blieb neben ihm stehen, hob den angewinkelten Arm an und wischte mit dem Handrücken das Blut von ihren Lippen.
    »Bist du zufrieden?«, fragte er kehlig.
    Irina leckte über den Handrücken. »Ja, warum sollte ich es nicht sein? Es hat mir gut getan, ich brauchte das, um wieder fit zu werden.«
    »Blut?«
    »Wie du gesehen hast.«
    Er fragte nicht weiter, weil er sich um seine Mitarbeiterin kümmern wollte, die so viel Blut verloren hatte.
    »Was wird denn nun mit ihr?«
    Die Russin grinste. »Keine Ahnung, ich bin jedenfalls satt. Du kannst ja ein Pflaster holen. Ich werde jedenfalls verschwinden.«
    »Und wo willst du hin?«
    »Ich bleibe erst mal bei dir. Gibt es ein Zimmer, wo ich mich ausruhen kann?«
    »Ja. Nimm auf dem Flur die erste Tür. Sie ist offen. Dahinter liegt der Bereitschaftsraum für meine Mitarbeiter. Er ist im Moment leer. Meine Leute sind unterwegs. Sie überwachen eine Delegation von ausländischen Politikern und Industriellen aus Asien. Damit sind sie mehrere Tage beschäftigt.«
    »Dann sind wir also allein?«
    »Ja.«
    Irina grinste ihn an und nickte. »Umso besser.« Sie ging zur Tür. »Wir sehen uns noch …«
    Sekunden später war Yancey Parker allein mit seiner wie tot wirkenden Angestellten …
    ***
    Er unternahm zunächst nichts, sondern schaute sie nur an. Sandra sah aus, als wäre sie in einen totenähnlichen Tiefschlaf gefallen. Das sorgte bei ihm für eine gewisse Furcht, und er wollte es genau wissen. Ihm schossen zahlreiche Dinge durch den Kopf, die er über Vampire gehört hatte. Das alles wollte er nicht glauben und war trotzdem gezwungen, sich damit auseinanderzusetzen.
    Lebte sie tatsächlich noch? Ein Atemgeräusch war

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