1695 - Entscheidung auf Luna
genetischen Hexenküche?" fragte der Soldat mißtrauisch. „Nein, Moira ist von ganz anderem Kaliber", antwortete der Arkonide. „Aber um nichts besser - oder vertrauenswürdiger."
Sie suchten eine Schaltzentrale auf und mußten über eine Viertelstunde warten, bevor Moira sich bei ihnen blicken ließ. „Alaska Saedelaere ist an Bord der STYX in Sicherheit", meldete sie. „Ich habe die Situation unter Kontrolle. Jetzt könnt ihr den Schutzschirm ausschalten."
„Der Paratronschirm scheint dir Probleme zu machen", mutmaßte Atlan. „Haben wir damit vielleicht zufällig auch ein Mittel gegen dich in der Hand?"
„Dummes Zeug", kanzelte Moira ihn ab. „Ich habe doch bewiesen, daß ich ihn wie eine Papierwand passieren kann. Er ist mir nur lästig. Wenn ich die Spindelwesen alle einsammeln soll, muß das rasch gehen. Legt mir lieber nichts in den Weg."
„Schaltet den Paratronschirm aus!" befahl Perry Rhodan. „Das ist ein Wort", sagte Moira zufrieden und verschwand.
Es war nicht möglich, die Vorgänge im Sicherheitsgürtel um den STALHOF zu beobachten.
Die Spindelwesen hatten das Überwachungsnetz zerstört. Die Terraner konnten nur warten, bis Moira auftauchte und einen erfolgreichen Abschluß der Aktion meldete. Oder darauf, daß die Spindelwesen Moiras Kopf präsentierten. Letztere Vorstellung erheiterte Atlan seltsamerweise. „Irgendwie hoffe ich darauf, daß Moira ihre Meister findet", sagte der Arkonide laut. „Dieses Wesen wird mir immer unheimlicher."
„Moira ist unsere einzige Rettung", sagte Rhodan.
Atlan nickte zustimmend und fragte: „Aber hast du dir schon Gedanken über das Danach gemacht? Ich meine, wenn sie ihren Auftrag erfolgreich erledigt hat und ihren Lohn einfordert."
„Das betrifft nur mich persönlich", sagte Rhodan unwirsch. Er hatte noch keine Zeit gehabt, sich über die Folgen seines Paktes mit Moira den Kopf zu zerbrechen. Aber er würde zu seinem Wort stehen und sich den Konsequenzen stellen. Das war jedoch ganz allein seine Angelegenheit. Moira hatte bekundet, daß sie ihn irgendwie mochte. Rhodan hoffte auf ihre Fairneß. „Ich überlege mir, was mit den Spindelwesen zu geschehen hat, wenn Moira sie eingesammelt hat und uns übergibt", sagte Rhodan. „Noch ist das nicht geschehen", erinnerte Atlan. „Mein Extrasinn sagt mir, daß wir da noch eine Überraschung erleben könnten."
„Ich bin auf alles gefaßt", sagte Rhodan. „Trotzdem müssen wir uns zu diesen Spindelwesen etwas einfallen lassen. Schließlich haben wir wie die Berserker um sie gekämpft."
„Darüber können wir beide nicht ad hoc entscheiden", versetzte Atlan. „Aber ich könnte mir vorstellen, daß wir sie doch noch an die Große Leere schaffen. Aber unter Aufsicht und voneinander getrennt."
„Was hieltest du davon, sie mit den Nocturnen zusammenzubringen, Arkonide?" fragte Rhodan. „Das bringt meiner Ansicht nach nichts", sagte Atlan. „Diesbezüglich spinnt Moira. Was soll schon für ein Zusammenhang zwischen Fornax und der Großen Leere bestehen? Ich bin sicher, daß sie uns nur irreführen möchte."
„Gorgo, hast du mal gesagt", murmelte Rhodan wie zu sich selbst. „Ihre Haare haben in der Tat eine geradezu hypnotisierende Ausstrahlung. Weißt du, was mein Alp träum ist, Arkonide? Daß es mehr als eine von ihrer Art geben könnte. Stell dir vor, wir würden plötzlich mit einem ganzen Heer von Moiren konfrontiert sein!"
„Das kann ich mir zum Glück nicht vorstellen", meinte Atlan. „So etwas wie sie wird doch nicht natürlich geboren. Sie muß dem Gehirn eines wahnsinnigen Gen-Technikers entsprungen sein."
„Ich habe sie nach ihrer Herkunft gefragt", sagte Rhodan, den dieser Gedanke nicht losließ, „aber keine klare Antwort erhalten. Ich werde irgendwann noch einmal darauf zurückkommen. „ „Tu dir nur keinen Zwang an", erklang Moiras Stimme in ihren Rücken. Als sie sich umdrehten, sahen sie, wie ihre Gestalt sich gerade stabilisierte. „Es ist sehr aufschlußreich, euren Gesprächen zuzuhören. Ich könnte das stundenlang tun. Aber es gibt Wichtigeres. Der Auftrag ist erledigt, die Spindelwesen sind an Bord der STYX. NATHAN gehört wieder euch.
Ich darf gelobt werden - und meinen Lohn einfordern."
„Danke, Moira", sagte Rhodan mit leicht belegter Stimme.
Atlan, der sich überraschend reserviert verhalten hatte und nervös an seinem Armbandgerät fingerte, sagte plötzlich: „Ich erhalte einen Anruf von Paunaro. Ich muß mich entschuldigen."
„Ich möchte sowieso
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