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1695 - Rasputins Erben

1695 - Rasputins Erben

Titel: 1695 - Rasputins Erben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Für einen Menschen, den man aus der Welt schaffen will.«
    »Dann gehst du davon aus, dass dieser Informant mit dem Namen Hill falschspielt?«
    »Ich ziehe alles in Betracht.«
    Da konnte ich nicht widersprechen. Borodin saß in unserer Blickrichtung. Wir sahen die Bank, auch einen Teil seines Rückens und den Kopf.
    Ein paar Meter vom Rand des Lidos entfernt führte der normale Weg vorbei. Es war durchaus möglich, dass sich der Informant dort zeigte, und deshalb ließen wir auch den Weg nicht aus den Augen.
    Gabriel Borodin blieb auf seiner Bank sitzen. Ab und zu bewegte er seinen Kopf, um in alle Richtungen zu schauen, aber zu sehen gab es nirgends etwas.
    Der Mann aus der Botschaft ließ sich Zeit. Einer wie er musste auf Nummer sicher gehen, denn wenn man ihn entdeckte, war es vorbei. Ich wusste schließlich, wie brutal die andere Seite sein konnte.
    Suko trat von einem Fuß auf den anderen. Das kannte ich an ihm nicht, und als er meinen skeptischen Blick auffing, trat er noch dichter an mich heran und senkte seine Stimme.
    »Ich kann mir nicht helfen, John, aber für mich sieht das nach einer Falle aus.«
    »Hast du was bemerkt?«
    »Nein, habe ich nicht. Aber die andere Seite wird nicht schlafen. Sie hat hier alle Vorteile auf der Hand. Sie kann aus dem Dunkeln blitzschnell zuschlagen.«
    Da musste ich ihm leider recht geben. Bisher hatte sich nichts getan, und es tat sich auch weiterhin nichts. Es blieb die berühmte Ruhe vor dem Sturm, wobei die Frage war, ob er überhaupt folgen würde.
    Bei Borodin änderte sich etwas. Er stand ruckartig auf und setzte sich auch nicht wieder hin, sondern starrte nach vorn über die dunkle Wasserfläche hinweg.
    Tat sich dort etwas?
    Er hatte uns kein Zeichen gegeben, trotzdem waren wir aufmerksam geworden und konzentrierten uns ebenfalls auf die dunkle Wasserfläche.
    Sie war nicht überall dunkel. An bestimmten Stellen warfen Laternen einen Glanz auf die Fläche. Zumeist dort, wo sich die Brücke befand, die auch um diese Zeit noch stark befahren war. Eine Insel gab es ebenfalls. Sie lag östlich von uns und war nicht zu sehen, weil dort kein Licht brannte.
    Gabriel Borodin stand auf der Stelle und schaute nur nach vorn. Die dunkle Seefläche gab uns keine Auskunft, und trotzdem musste es dort etwas Interessantes geben.
    Ich wäre gern hingelaufen und hätte ihn gefragt, aber das wollte ich nicht riskieren. Wenn er sich nicht von allein meldete, wollten wir es so belassen.
    Und dann zuckte mir ein Gedanke durch den Kopf. Ich ärgerte mich kurz, dass ich nicht schon früher darauf gekommen war, und Suko dachte ebenso wie ich.
    »John, der wird vom Wasser her abgeholt. Es kann auch sein, dass es sich herumgesprochen hat, dass er nicht allein ist.«
    »Daran habe ich auch gerade gedacht.«
    »Und was tun wir, wenn es tatsächlich zutrifft? Lassen wir ihn in ein Boot steigen oder greifen wir ein?«
    »Nein, wir greifen nicht ein. Allerdings hätten wir ihn verkabeln lassen sollen. Dazu ist es leider zu spät.«
    »Ja, da merkt man eben, dass auch wir nicht perfekt sind.«
    Suko lachte leise, schwieg aber sehr schnell wieder, denn Borodin war nach vorn gegangen. Er blieb dort stehen, wo der Boden von den anlaufenden Wellen bereits feucht war.
    Für uns war es der Beweis, dass er Besuch vom Wasser her erwartete, und Sekunden später wurden unsere Erwartungen erfüllt, denn wir sahen, dass sich etwas Dunkles über die Fläche bewegte und vorn sogar einen hellen Streifen aufwies.
    »Da ist das Boot«, flüsterte Suko.
    Jetzt steckten wir in der Zwickmühle. Sollten wir zu Borodin laufen, um an seiner Seite zu sein, oder warten, was passieren würde, wobei es nur eine Alternative für uns gab, auf die wir setzten. Der Mensch im Boot würde bis zum Lido rudern und dort sein Boot verlassen. Das lief eigentlich nicht schlecht.
    Wenig später mussten wir zugeben, dass wir uns geirrt hatten. Suko flüsterte eine Verwünschung. Ich ballte vor Enttäuschung meine Hände, denn jetzt wurden wir Zeugen, dass es noch eine zweite Möglichkeit gab.
    Das Boot glitt nicht näher. Einen Mann sahen wir darin sitzen. Und er winkte zum Ufer hin.
    Borodin verstand die Botschaft. Er zögerte nicht eine Sekunde und ging auf das Wasser zu. Nach zwei Schritten reichte es ihm schon fast bis zu den Schienbeinen. Das änderte sich auch nicht nach den nächsten Schritten, und dann hatte er das Boot erreicht.
    Er stieg ein.
    Der Mann half ihm dabei. Die beiden klatschten sich ab, dann setzten sich beide, und

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