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1695 - Rasputins Erben

1695 - Rasputins Erben

Titel: 1695 - Rasputins Erben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nächsten Typen, hebelte ihn zu Boden und hielt ihn am ausgestreckten Arm fest, damit es auch alle sehen konnten.
    »Will noch jemand etwas von uns? Habt ihr weiterhin vor, uns zu einem Bad zu verhelfen? Wir machen da mit, aber ich denke, dass nicht wir nass werden.«
    Plötzlich war es ruhig in der Gruppe geworden. Keiner wusste so recht, was er tun sollte. Dafür übernahm ich das Kommando.
    »Haut ab, und das so schnell wie möglich.« Für einen Moment zeigte ich meinen Ausweis. Durch das Licht der Lampen war es hell genug, dass sie ihn auch erkannten, und plötzlich wurden sie ganz ruhig. Selbst das Mädchen sagte nichts mehr. Es zog sich in den Schutz der anderen Körper zurück.
    Ich nickte Suko zu, der den Arm losließ. Der Knabe rollte sich auf die andere Seite und sprang auf die Füße. Dann rannte er weg, als wäre der Teufel hinter ihm her.
    Die übrigen Typen folgten ihm. Sie gingen rückwärts, als hätten sie Angst, uns den Rücken zuzudrehen.
    »Hoffentlich ist ihnen das eine Lehre«, sagte ich.
    »Wahrscheinlich nur für diese Nacht.«
    »Kann sein.«
    Die Typen waren verschwunden und wir hatten endlich Zeit, uns wieder dem zuzuwenden, was uns hergeführt hatte. Wir drehten uns um und schauten aufs Wasser.
    Uns beiden fiel ein Stein vom Herzen. Es hatte sich nichts verändert. Beide Männer saßen sich auch weiterhin in dem Boot gegenüber. Es war nicht zu erkennen, ob sie noch immer diskutierten. Und wenn, dann hatten sie sich unter Kontrolle, denn das Boot lag ruhig auf dem Wasser.
    »Wenigstens ein Vorteil«, meinte Suko. »Ich bin gespannt, wie lange sie noch reden wollen.«
    »Wir warten auf jeden Fall ab.«
    »Darauf kannst du dich verlassen.«
    Bisher war alles recht ruhig und in unserem Sinne verlaufen. Wir hofften, dass es auch so bleiben würde, aber da war der Wunsch mehr der Vater des Gedankens.
    Es blieb nicht so.
    Auf dem Boot selbst tat sich nichts. Dafür veränderte sich die Oberfläche des Wassers. Sie warf plötzlich Wellen und geriet in Bewegung. Für uns war nicht zu sehen, woher diese Veränderung kam. Vom Boot nicht, denn dessen Ruderstangen waren eingezogen.
    Jetzt hörten wir auch wieder das Klatschen, als die Wellen das Ufer trafen. Nur den Grund hatten wir noch nicht gesehen. Aber auch die beiden Männer hatten bemerkt, dass es zu einer Veränderung gekommen war.
    Keiner von ihnen saß mehr entspannt auf der Ruderbank. Sie hielten sich krampfhaft an den Bootseiten fest und waren nicht in der Lage, das Schaukeln auszugleichen.
    »Das ist nicht normal, John. Das kommt aus der Tiefe. Da muss jemand sein.«
    »Ja, das denke ich auch.«
    »Die andere Seite will sich die beiden holen. Davon bin ich überzeugt.«
    Suko musste diesen Satz nicht wiederholen, denn ich dachte ähnlich. Hier wollte jemand ein Exempel statuieren, und wir sahen, dass sich das Boot nicht mehr lange halten konnte. Jemand hatte sich unter Wasser an ihm zu schaffen gemacht.
    Es wurde von einer Seite auf die andere geschleudert, sodass es dicht vor dem Kentern stand.
    Gabriel Borodin hatte sich nach links gedreht. So konnte er zum Ufer schauen. Ich ging davon aus, dass er Hilfe suchte, und die konnte er nur von uns erhalten.
    Er riskierte es und hielt sich nur mit einer Hand fest. Mit der anderen winkte er uns zu. Es war ein Hilferuf, denn er wusste, dass er sich nicht mehr lange halten konnte.
    Das stimmte auch.
    Von unten her erhielt das Boot einen erneuten Stoß, der so heftig war, dass es den Kontakt mit der Wasserfläche verlor. Der nächste Stoß ließ es kippen.
    Zur Backbordseite kippte es weg. Beide Männer schrien auf, als sie im nicht sehr tiefen Wasser landeten und im nächsten Moment in der dunklen Brühe verschwanden …
    ***
    Ertrinken konnten sie nicht, dazu war das Wasser nicht tief genug. Aber wir sahen sie in einer anderen Gefahr. Das Boot war nicht von allein umgekippt. Die Feinde hatten sich unter Wasser genähert, und mir kamen sofort die drei Ledertypen in den Sinn.
    Wir standen lauf- und sprungbereit. Wenn es hart auf hart kam, mussten wir ins Wasser. Ich schätzte die Entfernung zwischen uns und dem gekenterten Boot auf gut zwanzig Meter.
    Nichts, das man nicht hätte überwinden können, aber wir taten noch nichts und wollten sehen, ob jemand auftauchte. So tief war das Wasser hier nicht.
    Ja, ein Kopf durchbrach die Oberfläche. Wir sahen auch den dazugehörigen Oberkörper oder zumindest einen Teil davon, und trotz der Dunkelheit erkannten wir Gabriel Borodin.
    Er schrie.
    Er

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