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1695 - Rasputins Erben

1695 - Rasputins Erben

Titel: 1695 - Rasputins Erben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Ankömmling griff wieder nach den Ruderstangen. Er war für uns nicht genau zu erkennen. So wie es aussah, bedeckte eine Mütze seinen Kopf.
    Wenig später wurde das Boot wieder weggerudert!
    ***
    Wir waren zwar nicht ins Wasser gegangen, fühlten uns aber trotzdem wie zwei begossene Pudel und konnten unseren Ärger nur mühsam schlucken. So hatten wir uns das Treffen nicht vorgestellt. Jetzt stellte sich die Frage, ob Borodin dem Mann tatsächlich vertrauen konnte oder ob man ihn in eine Falle gelockt hatte.
    »Wie tief ist der See eigentlich?«, fragte Suko.
    »Nicht besonders tief, das weiß ich. Allerdings wird er zur Mitte hin tiefer.«
    »Hatte ich mir fast gedacht.«
    »Dann rechnest du damit, dass wir ins Wasser müssen? Im Extremfall, meine ich.«
    Suko hob seine Schultern an. »Ich schließe nichts aus. Ich will ehrlich sein, aber damit habe ich nicht gerechnet. Die andere Seite will uns an der Nase herumführen.«
    »Warten wir mal ab.«
    Bisher hatte es keine Veränderung gegeben, und wir sahen auch, dass der Mann nicht mehr in Richtung des anderen Ufers ruderte. Er hatte die beiden Ruderstangen eingeholt und ins Boot gelegt. Das wies darauf hin, dass er mitten auf dem See bleiben wollte.
    Zwischen den Bäumen standen wir längst nicht mehr. Unter unseren Füßen befand sich jetzt der feine Sand. Vor uns hörten wir das Glucksen des Wassers, wenn die Wellen am Strand ausliefen. Es waren nur sehr leise Geräusche, weil sich auf dem See nichts mehr bewegte.
    Ich ging ein paar Schritte nach rechts. Dort, wo ich stehen blieb, hatte ich einen besseren Blick auf die beiden Männer im Boot.
    Sie saßen sich gegenüber. Das war auch in der Dunkelheit zu erkennen. Und wenn mich nicht alles täuschte, sprachen sie miteinander. Es war zwar nichts zu hören, doch ich erkannte es an ihren Gesten und auch Kopfbewegungen.
    Es wäre besser gewesen, wenn Gabriel Borodin verkabelt worden wäre. Wieder musste ich daran denken, und erneut stieg der Ärger in mir hoch. Wir mussten abwarten, wie lange die beiden Männer miteinander sprechen würden.
    Dieser Hill machte mir einen recht ruhigen Eindruck. Es wies nichts darauf hin, dass er sein Gegenüber attackieren würde. Er redete, unterstrich hin und wieder seine Worte mit Handbewegungen, und Borodin nickte des Öfteren.
    »Die beiden scheinen sich zu verstehen«, kommentierte Suko.
    »Das sehe ich auch so.«
    »Dann bin ich mal gespannt, was wir später von ihm zu hören bekommen.«
    »Abwarten.«
    Hinter uns hörten wir ein lautes Grölen. Eine Gruppe Jugendlicher nahm ihren Weg durch den Park. Ein halbes Dutzend Gestalten bekamen wir zu sehen. Und wir verzogen beide unsere Gesichter, als wir sahen, dass sich die Typen den Sand ausgesucht hatten, um hier Station zu machen. Sie hatten auch Taschenlampen mitgenommen, und so mancher Lichtstrahl huschte über den Sand.
    »Ausgerechnet jetzt«, sagte Suko und atmete scharf durch die Nase.
    Einen Moment später wurden wir entdeckt, da hatten uns zwei lange Lanzen erfasst. Das Licht tanzte über unsere Körper. Wir hörten ein Lachen, dann die Stimme.
    »He, wen haben wir denn da?«
    Eine weibliche Stimme kreischte, bevor sie einen Kommentar abgab. »Die sehen aus wie zwei Schwule, die hier ihren Spaß haben wollen. Oder was meint ihr?«
    »Klar.«
    Die weibliche Stimme fing an zu kichern. »Dann sollten wir sie aufmischen.«
    »Und ob.«
    Mehr brauchten sie nicht zu sagen. Den Spaß wollten sie sich gönnen. Suko und ich warfen uns einen schnellen Blick zu. Noch immer tanzten die Lichter über unsere Körper, und es dauerte nicht lange, da blieb die Gruppe vor uns stehen.
    Wir hörten sie scharf atmen, wir rochen Alkoholfahnen, und einer fragte mit rauer Stimme: »Ihr seid heiß, wie?«
    »Ja!«, schrie die Frau. »Wenn sie heiß sind, müssen wir sie abkühlen. Los, ins Wasser mit ihnen!«
    Sie wollten ihren Spaß. Nur hatten wir keine Lust, da mitzuspielen. Es war Suko, der praktisch aus dem Stand heraus explodierte. Er schnappte sich den Erstbesten aus der Gruppe, und dann bekamen die übrigen Typen nur große Augen.
    Suko schlug blitzschnell zu. Beide Handkanten erwischten die Oberarme. Sie lähmten die Bewegungen, und genau das hatte mein Freund gewollt. In der folgenden Sekunde riss er den Knaben hoch und schleuderte ihn gegen die anderen.
    Da konnte keiner rechtzeitig ausweichen. Der Kerl krachte hinein und riss die um, die noch vor kurzer Zeit gestanden hatten. Suko war noch nicht fertig. Er schnappte sich den

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