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1698 - Die Schule der Theans

Titel: 1698 - Die Schule der Theans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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scherzend mit anderen Spielern umher. Andere Möglichkeiten zur Entspannung gab es kaum, da der Callon nicht abgelegt werden konnte. Sollte es ein Spieler versuchen, wäre das sein unweigerlicher Tod gewesen. Kein Spieler verspürte Hunger oder Durst, und selbst Schlaf war kaum nötig. Manchmal war es ein wenig langweilig, nur so herumgehen zu können, anstatt einmal von allen Hüllen befreit durch eine Landschaft laufen zu dürfen, Sport zu treiben oder einfach nur unter einem Baum zu faulenzen. Einmal etwas anderes sehen als ewig nur diese Bunkermauern oder die künstlich gewachsenen Pflanzen. Einmal wieder etwas selbst tun, getrennt von allen geistigen Impulsen. Doch ein solcher Katzenjammer dauerte nieist nicht lang; die Unterhaltungen halfen den Schülern, sich wieder auf ihre eigentliche Aufgabe zu besinnen. Nach und nach fanden die Teams wieder zueinander und entmaterialisierten.
    Deshalb fiel es auch niemandem auf, daß plötzlich ein ganzes Team verschwand. Der verängstigte Aufschrei einiger Bewußtseine verhallte ungehört, umschlossen von dem seltsamen Nichts, das die Spindelwesen aussandten. „Wir müssen zusehen, daß wir so lange wie möglich unauffällig bleiben", sagte Fünf. „So leicht ist das nicht", meinte Acht. „Wir wollen keine Zeit verlieren.
    Moira ist ohnehin sehr ungeduldig, und wir müssen unsere Aufgabe erfüllen."
    „Ich glaube nicht, daß das so leicht wird", wandte Elf ein. „Aber ich gebe dir recht: Wir sollten so schnell wie möglich handeln. Wir haben schon lange genug herumgetrödelt. Wenn hier Informationen sind, müssen wir sie uns umgehend beschaffen und wieder verschwinden."
    „Wir werden herumgehen und hinaushorchen", sagte Fünf daraufhin. „Dann erst werden wir uns überlegen, wie wir vorgehen. Wir müssen die Schaltzentrale besetzen.
    Wenn wir das Netz kontrollieren, sehen wir weiter." Die anderen stimmten zu. Als hätte das Team dies schon oft getan, schritt es unbeteiligt und langsam durch die Halle der Begegnung. Sie fielen nicht auf. Je länger ein Team im Quidor-Netz war. desto mehr löste es sich darin auf. Die Gespräche wurden kürzer, ebenso die Aufenthalte in der Halle der Begegnung. Die älteren Teams konnte man daher leicht erkennen; das waren diejenigen, die plötzlich erschienen, still und wie „erleuchtet" umherwanderten und nach kurzer Zeit unspektakulär wieder verschwanden. Auch wenn keiner der anwesenden Anwärter dieses Team je zuvor gesehen hatte, kam niemand auf die Idee, es anzusprechen. Wer auf diese Weise umherwanderte, gehörte zum Netz. Das von Sieben ausgelöschte Team hatte sich wohl auch nur deswegen neugierig gezeigt, um den neuen Konkurrenten kennenzulernen und möglicherweise einen ersten Angriff zu starten, sobald sie alle auf dem Spielfeld waren. Eindringlinge hatte es nie gegeben. Es war nach vorherrschender Ansicht absolut unmöglich, unbemerkt in dieses Netz einzudringen; abgesehen davon, daß sich auch keiner der Schüler einen Grund vorstellen konnte, weswegen sich jemand einschleichen sollte. Dies erleichterte die Arbeit der Vierzehn. Sie konnten sich unbekümmert zwischen allen anderen bewegen und alle wichtigen Informationen auskundschaften. Dabei fanden sie folgendes heraus: Die Halle der Begegnung bildete die zentrale Mitte der Schule; sie lag unter einer Glaskuppel, die nur auf den Zweck ausgerichtet war, den Schülern Entspannung und Erholung zu bieten, damit sie sich wieder gestärkt den Prüfungen stellen konnten. Sämtliche technischen Einrichtungen der Kuppel waren nur für die Aufrechterhaltung des „guten Klimas" angelegt. Das heißt, daß angenehmes, weiches Licht herrschte und großzügige, reizvoll angelegte Pflanzenanlagen wenigstens einen einigermaßen natürlichen Eindruck vermittelten. Selbstverständlich konnten die Schüler auch auf die Oberfläche des Planeten teleportieren, doch hielten sie es in der tristen Umgebung draußen nicht lange aus. Die Halle der Begegnung war in viele einzelne Abschnitte aufgeteilt, um allen Wesen etwas zu bieten, das ihnen zur Entspannung half. Hier gab es keine Überwacher, keine Spielleiter. Die anderen Bunker waren über den ganzen Planeten in strahlenförmig gedachten Linien angeordnet, die von dieser Halle ausgingen. In diesen Bunkern liefen größtenteils die Auseinandersetzungen der Teams, vor allem aber die harten Prüfungen der Spielleiter. Anders als im Lakoor-System mußten die Schüler sich hier zu fast zwei Dritteln den Herausforderungen ihrer Lehrer stellen

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