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1699 - Wolfshatz

1699 - Wolfshatz

Titel: 1699 - Wolfshatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schwester zur Seite gestellt.«
    »Der Meinung bin ich auch.«
    Wir hatten unsere Pflicht getan. Es war ein lustiger Krankenbesuch gewesen. Dass Tanner viel Glück gehabt hatte, noch am Leben zu sein, darüber hatten wir nicht gesprochen, aber das wusste er auch selbst.
    Ins Büro brauchten wir nicht mehr zurück. Shao hatte mich zum Essen eingeladen, und bei so etwas stimmte ich immer gern zu. Da Suko und sie nebenan wohnten, war es zu meiner eigenen Wohnung nicht mal ein Katzensprung.
    Als wir wieder im Rover saßen, dachte ich an das Essen und fragte: »Was gibt es denn heute?«
    »Shao sprach von einem Hamburger.«
    »Ähm – wovon?«
    »Ja, du hast dich nicht verhört. Sie will einen Hamburger machen.«
    »Na, da bin ich mal gespannt.«
    Die Spannung hielt an, bis wir Sukos Wohnung betraten. Der Duft des Essens drang bereits in meine Nase und ließ das Wasser unter meiner Zunge zusammenlaufen.
    »Wirklich ein Hamburger?«, fragte ich.
    Shao nickte und schickte uns an den Tisch.
    Um es kurz zu machen, es gab für jeden einen Hamburger. Allerdings einen vegetarischen. Nun ja, ich sagte nichts, musste Shao wenig später trotzdem loben, als ich die Soßen probierte, die dazu gereicht wurden. Die waren einfach top und schmeckten ausgezeichnet. Nicht zu scharf, aber toll gewürzt, sodass ich alles zurücknahm, was ich mir zuvor gedacht hatte.
    Wir berichteten auch von unserem Besuch bei Tanner, aber ich hielt mich nicht zu lange bei den Freunden auf. Ich war so richtig satt und verspürte auch eine gewisse Bettschwere.
    »Dann bis morgen, John.« Suko grinste.
    »Genau. Wir sehen uns. Und noch mal vielen Dank für das tolle Essen, Shao. Es war wirklich super.«
    »Keine Ursache.«
    Ich ging die zwei langen Schritte durch den leeren Flur und schloss die Tür zu meiner Wohnung auf. Hier empfing mich kein Essensduft, sondern leere Zimmer.
    Kaum hatte ich die Tür hinter mir abgeschlossen, meldete sich das Telefon.
    Mein Gesicht sah nicht eben freundlich aus, als ich mich dem Apparat näherte.
    Abheben oder nicht?
    Ich wollte kein schlechtes Gewissen haben und hob ab.
    »Du bist ja doch da, John!«
    Der Atem zischte durch meine Zähne. »Du, Maxine?«
    »Überrascht?«
    »Ja, aber ich freue mich trotzdem.«
    »Lange nicht mehr gesehen – oder?«
    Ich musste lachen. »Willst du mir jetzt einen Gruß zur Nacht übersenden?«
    »Würde ich gern, aber mein Problem ist ein anderes.«
    »Dann rück mal raus mit der Sprache.«
    »Werwölfe!«
    Sie hatte nur das eine Wort gesagt, aber das reichte, um mich in Alarmbereitschaft zu versetzen. Ich spürte plötzlich ein Kribbeln auf meinem Rücken.
    »Kein Witz?«
    »Ich denke nicht, obwohl mir der hundertprozentige Beweis noch fehlt.«
    »Dann bin ich ganz Ohr.«
    Ich setzte mich erst mal hin und hörte mir dann an, was mir meine Freundin aus Dundee zu berichten hatte.
    Es war eine böse Geschichte, wenn alles zutraf, was Maxine Wells mir erzählte. Sie redete, ließ auch Zwischenfragen zu, bevor sie die alles entscheidende Frage stellte.
    »Bist du bereit, zu uns zu fliegen, auch wenn ich nicht hundertprozentig mit Fakten dienen kann?«
    Ich brauchte nicht lange zu überlegen. Dass sich in der Nähe von Dundee Werwölfe aufhielten, das hatte ich leider schon mal erlebt. Und ich dachte auch an den Fall, der Mandragoro und Morgana Layton zusammengeführt hatte, wobei die Wölfin den Kürzeren gezogen hatte und das bestimmt nicht vergessen würde. Es konnte durchaus sein, dass sie an einem neuen Racheplan arbeitete, und das durfte nicht auf die leichte Schulter genommen werden.
    »Kann ich mit dir rechnen, John?«
    »Das kannst du.«
    »Super. Und wann?«
    »So schnell wie möglich. Also werde ich morgen bei dir in Dundee sein.«
    »Super.« Sie sprach das Wort jubelnd aus. »Ich freue mich. Und ich hoffe, dass du nicht umsonst herkommst. Mein Gefühl sagt mir allerdings, dass ich genau das Richtige getan habe.«
    »Das denke ich auch.«
    »Und vielleicht habe ich mir bis dahin auch einen Plan überlegt.«
    »Tu das und lass dich nicht von irgendwelchen Werwölfen beißen.«
    »Keine Sorge, ich bin unverdaulich.«
    Das Gespräch war vorbei. Ich blieb für einen Moment noch sitzen und schüttelte den Kopf. Der Alltag hatte mich wieder, auch wenn es am Beginn der Nacht war.
    Aber ich blieb nicht in der Wohnung und ging nach nebenan, wo ich Suko und Shao störte.
    »Hast du noch Hunger?«, fragte die dunkelhaarige Chinesin.
    »Im Moment nicht.« Ich verschränkte die Arme vor der Brust

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