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17 - Geheimagent Lennet wittert Verrat

17 - Geheimagent Lennet wittert Verrat

Titel: 17 - Geheimagent Lennet wittert Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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sie die öde Fläche der Ebene und schlüpften schnell in das schützende Gebüsch. Sie liefen hindurch und kamen bald an einen schmalen Weg, dem sie folgten. Zehn Minuten später erreichten sie eine kleine Lichtung. Der Oberst zeigte auf einen Haufen Zweige. »Mein Wagen!« sagte er nur.
    Natürlich mußte Lennet die Äste beiseite räumen, während der Oberst ungerührt und unbeweglich im Regen stand und zusah.
    Ein schwarzer BMW kam zum Vorschein. Chibani setzte sich ans Steuer, und Lennet nahm neben ihm Platz.
    Vorsichtig rollten sie im ersten Gang den Weg entlang.
    Zweihundert Meter weiter kreuzte eine Landstraße. Als der BMW in die Kreuzung einfahren wollte, kam plötzlich von links ein Traktor, der auf die Straße fuhr und dort anhielt. Es gab kein Durchkommen mehr.
    »Bomarsund?« fragte Lennet und fuhr mit der Hand an seine Pistole.
    Von beiden Seiten kamen jetzt Männer. Sie waren mit  Maschinenpistolen bewaffnet und verbarrikadierten sich hinter dem Traktor. Ein dritter Mann kam mit einer Pistole in der Hand an Lennets Tür, die nicht verriegelt war, und öffnete sie. Ein vierter Mann stand vor Chibanis Tür, die aber geschlossen blieb.
    Der Fahrer des Traktors sprang unterdessen auf die  Motorhaube seines Fahrzeugs und hielt seine Maschinenpistole im Anschlag, sichtlich bereit, auf alles zu schießen, was sich im Gebüsch bewegte.

Das Verhör
    »Keine Sorge, Herr Oberst, das sind alles Freunde von mir«, sagte Lennet da plötzlich, als er die Agenten des FND erkannt hatte.
    Der Oberst entriegelte seine Tür.
    »Raus mit dir, du Kindesentführer«, sagte Leutnant Borges heftig. Er führte das Kommando in der kleinen Einheit.
    Dann drehte er sich zu Lennet um. »Wie geht's dir, Kleiner?  Sieht so aus, als ob du noch lebendig wärst.«
    »So halb und halb, Leutnant. Aber um mich geht's jetzt nicht.
    Dieser Herr da muß den ,Käpt'n' unbedingt so bald wie möglich sehen.«  Obwohl er bis unter die Halskrause verdreckt war, hatte der Oberst nichts von seinem weltmännischen Auftreten und seiner Arroganz verloren. »Lennet irrt sich«, sagte er kühl. »Ich habe keinerlei Bedürfnis, irgendeinen ,Käpt'n' zu sehen. Bringen Sie mich bitte sofort zu Ihrem General.«  Aber Borges ließ sich nicht von ihm beeindrucken. Er wandte sich an Lennet. »Was hat der Knilch da? Ist er der Schah von Persien, der sich als Erdarbeiter verkleidet hat?«
    »Herr Oberst«, sagte Lennet zu Chibani, »ich kann Sie nur zu meinem direkten Vorgesetzten bringen. Er wird entscheiden, was weiterhin mit Ihnen geschieht.«
    »Oh, oh! Ein Oberst ist das?« Borges musterte Chibani  abschätzig. »Na, in dem Fall bitte ich tausendmal um  Entschuldigung. Lennet, der Chef sitzt da hinten im Wäldchen.
    Er ist vor einer Stunde mit dem Hubschrauber gekommen und macht uns seitdem verrückt, weil er wissen will, wie's dir geht.«
    »Wußte der FND, daß Sie unser Gefangener waren?« fragte Chibani Lennet daraufhin.
    Lennets Aufgabe war noch nicht vollendet, und er wollte nicht, daß der Oberst etwas über seine wahren Beweggründe erfuhr. Er befürchtete, daß Borges etwas sagen würde, hatte ihn aber bei weitem unterschätzt.
    »Sicher, Herr Oberst«, antwortete der Leutnant. »Die Polizei hat gestern abend ein paar Verdächtige auf einer Landstraße aufgegriffen. Wir suchten Lennet schon eine ganze Weile, weil wir ihn unbedingt gebraucht hätten.
    Wir baten die Polizei, beim Verhör der Figuren anwesend sein zu dürfen, und die Typen haben auch keinerlei Schwierigkeiten gemacht. Sie haben sehr schnell zugegeben, daß sie hinter einem gerade den Kinderschuhen entwachsenen Milchbart her waren, dem sie bis Houlgate folgen sollten. Na, und in Houlgate haben wir Ihre Spur ziemlich schnell gefunden, nur für Ihr Versteck hier haben wir ein bißchen länger gebraucht. Es ist die alte Postel-Mine, nicht wahr, die vor wenigen Wochen samt allem Material an Unbekannte verkauft worden ist?«
    »Kompliment«, sagte Chibani, »der FND ist noch schneller und geschickter als ich dachte; obwohl: einige Beweise in dieser Richtung habe ich ja heute schon genossen.« Er verbeugte sich flüchtig vor Lennet, als wolle er ihm die Aufgabe des  Kommandos Austernfischer ins Gedächtnis zurückrufen.
    Borges wechselte einen kurzen Blick mit Lennet.
    »Entschuldigen Sie, Herr Oberst, aber ich sehe mich  gezwungen, Sie zu durchsuchen, ehe ich Sie zu meinem  Vorgesetzten bringe.«
    »Nur zu, mein Freund, nur zu«, antwortete Chibani  phlegmatisch und breitete die

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