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17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)

17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch)

Titel: 17 Tante Dimity und die Dorfhexe Dorfhexe (Aunt Dimity and the Village Witch) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Finch«, erwiderte sie in heiserem Flüsterton. » Genauer gesagt, habe ich gerade gesehen, wie er ins Crabtree Cottage gegangen ist. Und die Männer, die dort wohnen, wissen, wer ich bin.«
    Das Crabtree Cottage stand ein wenig entfernt von St. George’s auf der anderen Seite des Dorfangers, gegenüber dem Schulhaus. Von der Stelle, wo ich stand, hatte ich einen guten Blick auf die Haustür.
    » Die Männer, die dort wohnen, werden Sie nicht verraten«, sagte ich schnell. » Grant und Charles können den Kerl nicht ausstehen. Sie werden ihm zeigen, wo der Zimmermann das Loch gelassen hat.«
    » Er hält sich für einen spirituellen Führer!«, rief mir Amelia ins Gedächtnis. » Was, wenn er sich die Kirche anschauen will?«
    » Bis dahin sind Sie weg«, sagte Bree fröhlich. Das Mädchen konnte unmöglich wissen, wer Myron Brocklehurst war oder warum sich Amelia Thistle vor ihm versteckte, aber wie immer, wenn jemand in der Klemme saß, war auf Bree Verlass. » Ich werde Mr Wer-auch-immer ablenken. Derweil hüpfen Sie beide über die Kirchhofmauer, schleichen zur Rückseite des Pfarrhauses und gehen durch die Verandatür ins Büro des Pfarrers. Sie ist nie verschlossen.«
    » Kriegst du das hin?«, fragte ich Amelia.
    Ihre Augen blitzten, und sie sagte durch zusammengebissene Zähne: » Ich würde sogar über die Chinesische Mauer klettern, um Mr Brocklehurst zu entkommen.«

13
    Brees Plan ging tadellos auf. Als Myron Brocklehurst aus dem Crabtree Cottage kam, sprach sie ihn an und verwickelte ihn in ein Gespräch, und zwar so, dass er mit dem Rücken zu St. George’s stand. In dieser Zeit überwanden Amelia und ich ohne größere Schwierigkeiten die niedrige Steinmauer. Allerdings war Amelias Hose klitschnass und ihre Nerven lagen blank, als wir schließlich das Arbeitszimmer des Pfarrers betraten.
    » Nicht einmal eine Woche!«, rief sie aus und rang die Hände. » Er hat nicht ganz eine Woche gebraucht, um mich zu finden.«
    Insgeheim teilte ich ihre Einschätzung der Situation. Ich war überzeugt, dass Myron Brocklehurst ihren neuen Wohnort herausgefunden und die beiden ortsansässigen Kunstexperten aufgesucht hatte, um Amelias genaue Adresse in Erfahrung zu bringen. Aber da sie ohnehin wie ein Löwe im Käfig auf und ab lief, war es nicht ratsam, sie zusätzlich zu beunruhigen.
    » Er hat dich noch nicht aufgespürt«, sagte ich.
    » Aber er ist hier!«, platzte sie heraus.
    » Er ist in Finch, und zwar im Crabtree Cottage und nicht in Pussywillows. Wer weiß, vielleicht ist er ja ein Kunde von Grant und Charles. Womöglich sucht er sie auf, um ein Kunstwerk restaurieren oder schätzen zu lassen. Sie sind hochangesehen in ihrem Metier.«
    » Willst du mir einreden, dass der Vater des Bowenismus– was für ein grässliches Wort!– mir durch einen bloßen Zufall nach Finch gefolgt ist?«, fragte Amelia.
    » Zufälle gibt es immer wieder.«
    Amelia sah mich scharf an, dann legte sie den Finger an die Lippen.
    Jemand hatte die Haustür geöffnet.
    » Lori? Amelia?«, rief Bree aus der Diele. » Ratet mal, wer von seinem Krankenbesuch zurückgekommen ist?«
    Amelia stöhnte, sank in einen der Chintz-Sessel und barg das Gesicht in den Händen. Einen Moment später spazierte Bree ins Büro, gefolgt von den Buntings.
    Verdattert sah ich die Eintretenden an und überlegte mir fieberhaft, wie ich Amelias Panikattacke erklären konnte, ohne Mae Bowen ins Spiel zu bringen.
    Doch der Pfarrer kam mir zuvor. » Bree hat uns erzählt, dass du und Mrs Thistle Zuflucht im Pfarrhaus gesucht habt«, sagte er und musterte Amelia bekümmert. » Geht es Mrs Thistle nicht gut?«
    Ich öffnete den Mund, aber bevor ich etwas sagen konnte, übernahm Lilian das Kommando.
    » Lori, würdest du bitte ein Feuer machen. Teddy, nimm Mrs Thistle Hut und Mantel ab. Bree, hilf ihr bitte, die Gummistiefel auszuziehen, und leg eine Häkeldecke auf ihre Knie. Ich gehe rasch Tee kochen.« Sie zog eine Augenbraue hoch, und schon machten wir uns daran, ihre Befehle auszuführen.
    » Geht es Ihnen jetzt besser, Mrs Thistle?«, fragte der Pfarrer.
    Im Kamin knisterte ein behagliches Feuer. Amelia saß inzwischen stiefellos, hutlos und mantellos und in eine schwarzrote Häkeldecke gewickelt in einem Sessel. Alle starrten sie an, und Amelia selbst starrte in ihre Tasse mit Earl Grey.
    » O ja, viel besser, danke, Mr Bunting«, erwiderte sie. » Ich muss mich entschuldigen, weil ich Ihren schönen sauberen Boden mit Schlamm beschmutzt habe. Ich war

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