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1701 - Die Ayindi

Titel: 1701 - Die Ayindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stützt nicht nur die Formmaterie. Sie verhindert auch, daß man von außen etwas Vernünftiges wahrnehmen kann. Da die Strangeness hier negativ ist, zweifle ich nicht mehr daran, daß wir uns im Innern der Riesenspindel aufhalten."
    Sie setzten sich vorsichtig in Bewegung. Manuel flog voraus. Den Zonen, in denen das blaue Licht heller strahlte, wich er aus.
    Nach den Erfahrungen, die sie bisher gemacht hatten, drohte ihnen dort die größte Gefahr durch die Auflösung ihrer Körper. Noch größer wurde diese Gefahr beim Einsatz des Hyperdim-Resonators in der Nähe der formenergetischen Kittmasse. Und dabei entstanden „Passierstellen" in der Formenergie.
    Der Hyperphysiker steuerte eine schlundartige Öffnung an, die fast völlig im Dunkeln lag. Da die Scheinwerfer der SERUNS aber wieder störungsfrei arbeiteten, erhellte er damit die fugenlos glatten Wände.
    „Mich erinnert das Rohr irgendwie an eine Stützstrebe", meinte Vedat.
    „Aber was soll sie stützen? Woraus besteht die Riesenspindel? Doch nicht nur aus Formmaterie, oder?"
    „Abwarten", meinte Manuel nur. „Dort vorn wird der Schlund breiter."
    Sie hielten auf einem Sims an. Vor ihnen waberte das blaue Licht in einem riesigen Raum von vielleicht zweihundert Metern Durchmesser. Mitten in dem Raum schwebte etwas Undefinierbares.
    „Was ist das?" fragte der Assistent. Manuel arbeitete wieder mit seinem Multi-Meßgerät.
    „Das ist keine Formenergie", sagte er dann. „Was dort schwebt oder von der Kittmasse gestützt und gehalten wird, das ist reale und normale Materie."
    „Soll ich mal nach oben fliegen und schauen, wie es von dort aussieht?"
    bot Vedat an.
    „Tu das. Aber rechne damit, daß unser Funkkontakt sehr schnell abreißen kann. Die Kittmasse dämpft mit ungewöhnlich hohen Werten."
    Der Assistent glitt entgegen der Gravitation in die Höhe. Wie Manuel vermutet hatte, wurde die Funkverbindung zwischen ihren SERUNS schnell schwächer. Und bei etwa zwanzig Metern Abstand riß sie endgültig ab.
    Der Hyperphysiker beobachtete seinen Freund und Assistenten im Licht seines Scheinwerfers. Vedat gestikulierte wild mit den Armen, als er sich etwa fünfzig Meter entfernt hatte. Dann kehrte er auf dem schnellsten Weg zu seinem Chef zurück.
    „Es ist ein Raumschiff", berichtete er aufgeregt. „Es hat das Aussehen von Moiras STYX, ist aber etwas kleiner. Und wo ein Raumschiff ist, da sind sicher noch weitere. Denk daran, wie groß die Riesenspindel ist. Sie hat Platz genug für vielleicht fünfzig oder hundert Rochenschiffe."
    Manuel schwieg erst einmal dazu. Er dachte intensiv nach.
    Sein SERUN gab einen Warnton ab. „Was ist denn nun schon wieder kaputt?" fragte Vedat.
    Der Hyperphysiker las die Daten seiner Meßgeräte ab. Gleichzeitig fiel ihm auf, daß der ganze Raum auf einmal heller strahlte. Das Raumschiff war nun deutlich zu erkennen.
    Streben aus Formenergie, die es in seiner Position hielten, lösten sich auf. Das blaue Licht wurde noch heller. Und Manuel fluchte.
    „Wir sind verloren", erwartete er. „Die Kittmasse beginnt sich zu zersetzen. Das bedeutet, daß sich die Formenergie auflöst. Du kannst genauso sagen, daß sich wahrscheinlich die ganze Riesenspindel auflöst und dieses Rochenschiff und die vermutlich weiteren vorhandenen Raumschiffe freigibt. Die Strahlung der formenergetischen Kittmasse bringt uns um."
    Ihre Körper begannen transparent zu werden.
    Und in den Köpfen brannten die fremden Energien ihre Spuren des Wahnsinns in die Bewußtseinsinhalte der beiden Männer.
     
    5.
     
    Perry Rhodan hielt Atlan zurück, der schon wieder aufbrausen wollte. „Warte!" bat er ihn eindringlich. „Wir wollen erst einmal sehen, wer sich da meldet."
    Die Gestalt in dem Holo begann mit einer fremdartigen, aber recht angenehm und melodiös klingenden Stimme zu sprechen. Die sympathischen Klänge paßten eigentlich nicht zu der eher grobschlächtigen Gestalt.
    Verstehen konnten Rhodan und seine Begleiter kein Wort. Aber der Verlauf des Gesprächs wurde ihnen dennoch deutlich.
    Das andere Wesen stellte kurze, hektische Fragen, die Moira bereitwillig in der gleichen Sprache beantwortete. Es war allen klar, daß es sich hierbei um ihre Muttersprache handelte.
    Moira klang fast unterwürfig. Von ihrer, bestimmenden und selbstbewußten Art war nichts zu spüren.
    Selbst Atlan sah ein, daß sie nicht nur gelogen haben konnte. Sie war zu ihrem Volk zurückgekehrt. Ihr Gesprächspartner stammte aus diesem Volk. Die Ähnlichkeit war eindeutig.

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