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1701 - Die Ayindi

Titel: 1701 - Die Ayindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Allmählich wurden die Fragen des oder der anderen drängender, eindringlicher. Auch die Mimik veränderte sich. Perry Rhodan glaubte einen Anflug von Verärgerung oder gar Mißtrauen zu erkennen.
    Der anfangs freundliche Ton schwand dahin.
    Das Gespräch verwandelte sich in ein regelrechtes Rededuell. Es war zu schnell und hektisch, die Translatoren sprachen nicht an.
    Die Rollenverteilung wurde immer offensichtlicher. Der Ton des anderen wurde anklagend, Moira wurde in die Verteidigung gedrängt.
    Auch wenn die Galaktiker den Sinn ihrer Worte nicht begreifen konnten, sie merkten, daß sie sich aufregte.
    Perry Rhodan, der aufmerksam zuhörte, registrierte außer Moiras Namen zwei Begriffe, die sich mehrfach wiederholten: Ayindi und Iaguul.
    Iaguul mußte der Name des anderen Wesens sein.
    Die Haltung Moiras wurde unterwürfig, der andere wirkte immer härter.
    Schließlich erlosch das Holo nach einem heftigen Wortwechsel.
    Noch immer waren die Translatoren nicht in der Lage, die fremde Sprache zu übersetzen. Das Rededuell war entweder zu kurz oder die Sprache Moiras zu kompliziert, als daß sie das syntronische Spezialgerät schnell hätte entschlüsseln können. Wahrscheinlich trafen beide Punkte zu.
    Moira stand da wie eine Statue. Ihr Blick ging geradeaus auf den leeren Kubus. Sie schien sehr betroffen zu sein.
    Perry Rhodan und Atlan verständigten sich stumm mit Blicken. Sie hatten beide erkannt, daß sie Moira jetzt nicht stören durften. Alaska Saedelaere sowie Mila und Nadja Vandemar hielten sich sowieso zurück.
    Der Roboter kehrte zurück; er berichtete, daß er Gucky sicher und ohne Zwischenfälle bis zur Eingangsschleuse der ODIN gebracht hatte.
    Moira reagierte gar nicht darauf. Sie war in ihre Gedanken versunken.
    Der Roboter zog sich ins Innere der STYX zurück.
    Schließlich drehte sich Moira um und starrte auf Rhodan und Atlan. Ihr Blick war leer, nichtssagend und undurchschaubar.
    „Ich nehme an", sagte der Terraner vorsichtig, „daß dieser Iaguul so etwas wie ein Vorgesetzter von dir ist. Und daß sich dein Volk Ayindi nennt."
    „Ja", antwortete sie wie geistesabwesend. „Wir sind die Ayindi. Und Iaguul ist so etwas wie meine Vorgesetzte. Aber ..."
    „Das war ein weibliches Wesen?" fragte Atlan nach.
    „Ich verstehe es nicht", fuhr Moira fort. Auf die Frage des Arkoniden ging sie nicht ein. „So habe ich mir die Heimkehr nach der endlosen Zeit nicht vorgestellt. Ich hatte eine freudige Begrüßung erwartet. Ein bißchen Jubel, ein bißchen Staunen, ein bißchen Liebe vielleicht. Und jetzt das!"
    „Was?" wollte Perry Rhodan wissen.
    „Die STYX und ich sind vorerst unter Quarantäne gestellt worden", erwiderte Moira. „Es gibt keinen vernünftigen Grund dafür. Ich verstehe Iaguul nicht. Wie kann sie annehmen, ich sei mit Vorsicht und Mißtrauen zu behandeln? Ich habe doch nichts verbrochen. Im Gegenteil!"
    „Ich verstehe die Zusammenhänge nicht", gab Rhodan offen zu.
    „Unsere Translatoren haben auf deine Heimatsprache nicht reagiert. Sie brauchen wohl etwas mehr Zeit als üblich, um die Sprache übersetzen zu können. Aus welchem Grund hegt Iaguul denn Mißtrauen dir gegenüber?"
    „Ich weiß es nicht." Sie hob in einer menschlichen Geste die Schultern.
    „Ich weiß es wirklich nicht. Sie hat mich als eine unseres Volkes erkannt, aber gleichzeitig begonnen, mich wie eine Aussätzige oder wie eine Verräterin zu behandeln. Worin sie ihren Verdacht begründet, hat sie mich aber nicht wissen lassen."
    „Das dumme ist", meinte Atlan, „daß ich dir grundsätzlich keinen Glauben schenke."
    „Dein Gemaule kannst du für dich behalten, Arkonide." Moiras Hand fuhr durch die Luft, als wollte sie Atlan von der Bühne des Geschehens fegen. „Du bist verdorben. Durch dein eigenes Mißtrauen. Es ist besser, wenn du schweigst. Könntest du vernünftige Gefühle entwickeln, würdest du mich vielleicht verstehen. Meine Freude über die Heimkehr war überwältigend. Und dann dieser deprimierende Empfang und das Verbot, irgend etwas zu unternehmen. Es gilt übrigens auch für euch und die ODIN. Haltet euch also zurück! Die dreitausend Schiffe im Orbit um Charon können aus uns allen und dem ganzen Planeten binnen weniger Sekunden eine kosmische Staubwolke machen."
    „Bist du sicher", bohrte Perry Rhodan weiter, „daß du nicht etwas Entscheidendes übersehen hast? Oder hast du vielleicht in den zwei Millionen Jahren der Einsamkeit vieles vergessen?"
    „Mein Gedächtnis arbeitet

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