1701 - Die Ayindi
mir so schnell keine Antworten bekommen", erwiderte Moira. „Diese Fragen sind hier, und heute ohne Bedeutung."
„Da bin ich ganz anderer Meinung", behauptete der Arkonide.
„Es ist nur gut, daß mich deine Meinung nicht interessiert. Es gibt gute Gründe für mich, diese Fragen nicht zu beantworten. Man kann den Teufel nicht mit dem Beelzebub austreiben - sagen die Terraner. Du wirst erfahren, was ich damit meine. Aber nicht jetzt. Es gibt wichtigere Dinge, die zu klären sind."
„Welche?" fragte Perry Rhodan. Moira wurde wieder nachdenklich.
„Es muß mir irgendwie gelingen", sagte sie, „meinem Volk glaubhaft zu machen, daß ich kein Feind für sie bin. Wenn mir das nicht gelingt, sieht es nicht nur für mich verdammt schlecht aus, sondern auch für euch. Vergeßt nie, daß ihr es wart, die die Spindeln gesucht und gefunden haben. Und die Segmente. Und ihr seid auch dafür verantwortlich, daß die Spindelwesen entstanden, die ihre Aufgabe erfüllten und aus den Samplern Passagewelten machten. Ich habe nur eine kleine Rolle dabei gespielt.
Und diese eigentlich nur, weil ich zurückwollte, zurück auf die heimatliche Seite des Universums. Die Ayindi haben jetzt viele Fragen."
„In deinen Erklärungen fehlen ein paar entscheidende Fakten", stellte Perry Rhodan fest.
„Welche?"
„Der Sinn des ganzen Geschehens. Der Hintergrund. Das, was ich als Logik empfinden würde. Irgend jemand aus deinem Volk muß vor Urzeiten die Spindeln gebaut und deponiert haben. Warum? Was wollte er damit erreichen? Konnte er ahnen, daß eines fernen Tages die Galaktiker eine Expedition zur Großen Leere schicken würde, um die Spindeln zu finden? Konnte er ahnen, daß Taurec Voltago erzeugte?
Konnte er ahnen, daß Mila und Nadja Vandemar geboren werden würden, um dabei eine entscheidende Rolle zu spielen?"
„Berechtigte Fragen", sagte Moira. „Es muß diese Person in meinem Volk gegeben haben. Vielleicht war sie allein. Vielleicht waren es mehrere.
Ich kann diese Fragen nicht beantworten, weil auch ich nicht alles weiß."
„Du hast es vergessen", behauptete Atlan.
„Unsinn!" Moira wurde ärgerlich. „Es ist besser für uns alle, wenn du jetzt den Mund hältst, Arkonide."
„Ich denke gar nicht daran. Ich stelle mir viele Fragen. Warum behandelt dich Iaguul so mißtrauisch? Du sagst, du weißt es nicht. Du leidest an Gedächtnisschwäche, an Amnesie. Das behaupte ich. Du kennst die Gründe für das Mißtrauen nicht. Vielleicht kenne ich sie."
„Eines Tages bringe ich dich um'", knurrte Moira. „Aber deine wirren Gedanken interessieren mich nun doch."
„Du hast in der Vergangenheit schwere Fehler begangen", spekulierte Atlan. „Es war dir unmöglich, in zwei Millionen Jahren den Weg zurück zu deinem Volk zu finden. Du hast vieles vergessen, aber du kannst dich daran erinnern, daß du vor zwei Millionen Jahren mit dem Feind der Ayindi zusammengearbeitet hast. Du warst eine Kollaborateurin, eine Verräterin. Und das hat Iaguul sofort erkannt."
„Du bist verrückt, Atlan." Moira war entsetzt. „Deine Behauptungen sind purer Wahnsinn. Vielleicht versuchst du damit nur, mich aus der Reserve zu locken. Aber das wird dir nicht gelingen. Ich habe Probleme, das gebe ich zu. Ich werde sie lösen. Und dann werde ich deinen Kopf, deinen wahren und einzigen Kopf, Arkonide, in meine Trophäensammlung einreihen."
„Ich empfinde vor dir keine Furcht", verkündete Atlan, „ich habe Mitleid mit dir. Du stehst vor deinem Ende. Dein Frevel besteht aber darin, daß du andere, Unschuldige, mit in deinen Tod zerrst. Wenn du noch etwas Gutes leisten willst, dann laß uns gehen. Schick die ODIN zurück ins Parresum!"
„Selbst wenn ich es könnte", antwortete Moira, „ich würde es nicht tun. Ihr habt die Geister geweckt! Nun müßt ihr sie auch beherrschen lernen. Außerdem brauche ich euch. Als Zeugen. Iaguul wird sich bald wieder melden. Sie wird weitere Informationen verlangen. Sie kennt die ganze Geschichte der Spindelwesen noch nicht. Sie weiß natürlich nicht, wie und warum ihr die Spindeln und Segmente finden konntet. Sie weiß auch noch nichts von den beiden phantastischen Wesen, die beide Seiten des Möbiusbands sehen können."
„Du spielst auf Mila und Nadja an?" fragte Perry Rhodan.
„Ich ziehe den Vergleich mit einem Spiegel", antwortete Moira. „Mila und Nadja wurden von ES die Spiegelgeborenen genannt. Ihr erinnert euch? Natürlich. Ihr seht, die einzelnen Mosaiksteinchen passen zusammen. Vielleicht
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